16 - Neues Bein

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Collins Sicht

"So, fertig!" Ich öffnete meine Augen. Ich hatte sie geschlossen, weil ich mich überraschen lassen wollte. Schleimi hatte die Eisenstange entfernt und nun war da ein Bein, aus Metall, Schrauben, Kabeln und vielem mehr, an meinem Beinstumpf befestigt. Ich versuchte es zu bewegen und es klappte! Ich stand langsam und vorsichtig auf, in der Angst ich könnte etwas kaputt machen. Nun stand ich in dem Raum, mit meinen Beinen. Ich war überglücklich und blickte zu Schleimi. Er sah ebenfalls glücklich aus. Ich wollte ihn umarmen, doch ich hatte immer noch Angst vor ihm. Mit meinem neuen Bein entschied ich mich erstmal rumzulaufen und mich daran zu gewöhnen. Schleimi folgte mir. "Hey, Schleimi," fing ich an, "hast du einen Schlüssel für die Tür auf dem rechten Gang?" Schleimi stoppte und sah geschockt nach vorne. Er gab mir keine Antwort. "Gehts di-" "Ich weiß von nichts." Ok, das war komisch. Wir liefen weiter. Er weiß bestimmt wo der Schlüssel ist, aber warum will er es mir nicht sagen? Wir waren schon im Hallenbad angekommen und Schleimi sprang ins Wasser. "Komm auch rein!," rief er mir zu. "Ehhh," ich sah ihn unsicher an. "Wir müssen testen ob dein Bein auch wasserfest ist." Ich war mir immer noch unsicher, doch ich entschied auch reinzugehen. Ich setzte mich auf den Beckenrand und tauchte meine Beine in das eiskalte Wasser. Ich spürte nur was auf meinem rechten, aus fleisch bestehenden, Bein. "Gut, es ist wasserfest," sagte Schleimi erleichternd. "Hey, kann ich auf dem Bein auch was fühlen?" "Nein, es hätte sonst länger gebraucht um es fertig zu kriegen. Wenn du den Schmerz fühlen möchtest, wenn dich jemand tritt, dann können wir das ja noch hinzufügen." "Hmm ja, das wäre toll"
Wir verbrachten noch ein paar Minuten zusammen und redeten. Dann stieg Schleimi wieder raus und ging zu den Duchkabinen. Ich stand ebenfalls auf, aber ich entschied mich in den kleinen Raum zu gehen, in dem Schleimi mir die eine Krücke gegeben hatte.
Ich suchte überall nach dem Schlüssel, aber ich fand ihn nirgendwo. Ich habe schon alles durchsucht, aber ich fand nichts. Ich versuchte es noch unter Tischen und Stühlen- ich fand tatsächlich einen Schlüssel, der mit Tesafilm an den Stuhl befestigt wurde. Ich wollte Schleimi nur ungern bestehlen, aber ich wollte unbedingt wissen was in diesem Raum ist. Ich machte den Schlüssel ab und ging nun in den rechten Gang. Schleimi war noch immer unter der Dusche. Ich sollte mich beeilen. Einfach die Tür aufmachen, nachgucken was drin ist, Tür zu machen, Schlüssel zurück legen und so tun als wäre nichts passiert. Ich kam der Tür immer näher. Ich hatte kein gutes Gefühl, bei der Sache, aber meine Neugier war so groß, dass ich nicht anders konnte.
Ich bewegte den Schlüssel zum Schlüsselloch und er rastete ein....Es machte klick und die Tür war offen. Ich drückte die Türklinke runter und betrat den Raum...

Ginas Sicht

"Willst du mich verarschen!? Sie ist gerade gegangen!," brüllte ich in den Hörer. "Halt die Fresse und rede nicht so mit deinem Boss!," hisste er zurück. "Fick dich, du bist nicht mein Boss. Du bist nur ein kleines Kind!" "Sagt die 13 Jährige. Ich bin viel älter als du, B*tch." Diese Missgeburt regt mich gerade so auf. "Jetzt folge meinen Anweisungen und hol sie zurück!"
"Nagut" ich stöhnte und lag auf. "Fuuuuck". "Alles gut?," hörte ich eine Stimme sagen. Es war Jacky. "Wieso bist du wieder da?," fragte ich sie. "Habe meine Jacke vergessen."
"Oh, achso." ich lief zum Kleiderständer und gab ihr ihre Jacke. "Danke, willst du reden?" "Nein."
Ich schob sie Richtung Tür und warf sie raus. Nicht wirklich raus werfen, dafür wäre ich zu schwach gewesen. "Bist du sicher?"  "Jaa!"
Ich schloss die Tür, gleitete an dem Holz runter, auf den Laminatboden und seufzte laut. Ich muss mir einen guten Plan ausdenken, wie ich Lilja so schnellst wie möglich wieder hieherbringe. Ich schloss meine Augen und dachte nach.
Hmm das könnte klappen.

Liljas Sicht

Ich lief durch den Wald und sah auch schon die Brücke, auf der ich auf Collin gewartet habe. Ich ging über die Brücke zu meinem Haus. Ich klingelte ein paar mal, aber keiner machte mir auf. Ich entschied mich woanders zu klingeln. "Hallo?" "Hallo! Ich bins, Lilja, könnten sie mir bitte aufmachen?" ein biepen ertönte und ich machte die Tür auf. Ich lief zu meiner Wohnungstür und klopfte so laut ich konnte. Die Holztür öffnete sich und mein Vater stand da. Als er keinen Aufstand machte mir irgendwie Platz zu machen, sodass ich in die Wohnung könnte, wurde ich ungeduldig. "Könntest du mich bitte rein lassen." Er ging ins Wohnzimmer und schaute weiter Fernsehen. "Mein Handy???" Er stöhnte, "auf dem Küchentisch." Ich betrat die Küche und sah kein Handy. "Suchst du das?" "Wa-!? GIB DAS HER" ich versuchte mein Handy aus seiner Hand zu nehmen, aber es war zu hoch. "JETZT GIB MEIN HANDY HER, PISSER" "Jack! Gib deiner Schwester ihr Handy!" Wir drehten uns um und dort stand...MUM! Die dreckige Schlange gab mir mein Handy zurück und verschwand in sein Zimmer. "Mum!," sagte ich und umarmte sie. "Hallo, Spätzchen" Ich habe sie so lange nicht mehr gesehen! Ich glaube das letzte mal war als ich 10 war. "Geht's dir gut?" "Ja, wo warst du die ganze Zeit?"
"Komm, ich erkläre dir alles" Wir gingen in mein Zimmer und meine Mutter setzte sich auf mein Bett und ich neben sie. "Ich glaube wir sollten Jack auch holen. Er soll es auch wissen." Sie sah mich an, doch ich bewegte mich kein Stück. Irgendwann gab ich nach und holte ihn.
Dann begann meine Mutter:
"Also, es ist echt sehr schwer für mich euch das jetzt zu sagen. Ich war die Jahre weg, weil ich schwanger war. Ich wollte das nicht. Ich war betrunken, er auch und dann passierte es einfach..." Jack und ich sahen mum geschockt an. Sie hat uns das die ganzen Jahre verschwiegen!?
"Es tut mir Leid...aber er war so nett und er hat mich viel besser behandelt als euer Vater... Ich wollte euch ja mitnehmen, aber euer Vater wollte das nicht. Es gab viele Verhandlungen wegen Sorgerecht undso und er hat gewonnen. Wir haben ausgemacht, dass ich euch immer besuchen darf, aber er versteckte euch vor mir." Ich konnte das immer noch nicht glauben. "Irgendwann gab ich es auf und kümmerte mich mehr um mein anderes Kind..." Jack sah traurig aus "Also um es nochmal zusammenzufassen... Du hast einen Typen gefickt, ihr habt ein Kind gekriegt und weil er ja sooo viel netter als Vater war, hast du uns verlassen um mit dem zu leben!?" "Ich habe ja versucht euch zu seh-" "JA TOLL du hast es versucht. Das rechtfertigt Nix!" Das war das erste mal, dass ich Jack Recht gab. "Es tut mir Leid, Ok? Ich weiß, dass ich sowas nicht wieder gut machen kann, aber-" Jack stand auf und stürmte aus dem Raum. Mum sah verzweifelt und traurig aus. Ich konnte aber kein Mitleid für sie haben. Sie war eine schreckliche Mutter. Ich ging ebenfalls aus dem Raum. "Lilja! Warte!" sie nahm mein Handgelenk "bitte vergib mir. Ich weiß, dass was ich gemacht habe falsch war!" "..sorry" ich befreite mich von ihrem Griff und ging raus.

Noʇ ղօɾʍαℓWo Geschichten leben. Entdecke jetzt