Kapitel 11

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Am nächsten Morgen hatte ich ausnahmsweise mal gute Laune. Das merkten auch Fiona und Sophie, sodass der Morgen schon sehr witzig wurde. Wir sangen zusammen Lieder, die sie im Kindergarten gelernt hatten. Und mich zum Singen zu bringen, ist nicht einfach. Ich klang immer wie eine sterbende Katze. Oder wie Fingernagel auf einer alten Kreidetafel. Gruselig.

Ich hatte Ashley schnell geantwortet auf die Frage, wann sie denn da sein sollten. Wir liefen zu dritt die Treppe hinunter und ich öffnete die Tür. Die beiden hüpften mir voraus auf das Auto zu, was direkt vor dem Haus geparkt hatte.

„Guten Morgen!", riefen sie fröhlich, was von Liam, Ashley und, überraschenderweise auch von Louis, beantwortete wurde. Die Fahrt über waren die beiden fast nicht ruhig zu halten. Der Morgen hatte sie schon so aufgedreht, dass sie nicht mehr runterkommen konnten.

Louis erklärte sich bereit, mir zu helfen, indem er mit ausstieg und Sophie an die Hand nahm. Auf dem Parkplatz war es einfach zu gefährlich. Ich versuchte, sie mit Worten ruhig zu kriegen, aber es klappte nicht so richtig. Ich selber zog Fiona mit mir mit.

Ich lieferte sie in ihrer Gruppe ab, wo sie schon zu ihren Freunden stürmten, die nicht weniger aufgedrehtschienen. Ich winkte noch kurz, aber ich war schon abgemeldet. Sie waren schon voll und ganz bei ihren Freunden.

Als wir wieder nach draußen gingen, brach Louis in Gelächter aus.

„Was hast du denen denn gegeben?", fragte er lachend, aber ich konnte nur hilflos mit den Schultern zucken. Louis hielt mir die Tür auf, sodass ich bequem einsteigen konnte.

„Wahrscheinlich bin ich daran schuld, weil ich heute ausnahmsweise mal gute Laune morgens hatte. Ich bin schon froh, wenn die Nachbarn sich nicht beschweren, weil wir wie die Bekloppten durch die Gegend gesprungen sind.", meinte ich lachend.

„Du hast morgens gute Laune? Wer bist du?", fragte Ashley neckend und ich streckte ihr die Zunge raus. Sie wusste, wie ich morgens drauf war, wir hatten oft genug beieinander übernachtet.

„Du hast sogar weitergeschlafen, als ich dir die Decke weggezogen habe.", erinnerte sie sich grinsend. Ich hob meine Hände, um mich zu verteidigen.

„Ich war halt müde."

Wir kamen bei meiner Arbeit an und ich stieg aus. Die Jungs und Ashley mussten woanders hin. Wir verabschiedeten uns winkend.

„Um vier ist irgendwer da.", versprach Liam mir. Ich konnte ihnen nicht genug danken.

„Kein Problem, wirklich.", beteuerte Liam nur.

„Morgen müsste dein Auto sowieso wieder fahrtüchtig sein." Das hoffte ich, ich mochte es nicht, auf andere angewiesen zu sein. Ich betrat das Gebäude und wurde gleich von Michelle umgerannt.

„Sag schon, was ist passiert?", überfiel sie mich. Ich erzählte ihr die Kurzfassung, was passiert war. Da ich noch etwas Zeit hatte, erzählte ich ihr undJames auch gleich, was ich Ashley schon gesagt hatte.

Sie umarmten mich und versicherten mir, dass sie immer für mich da wären. Ich war wirklich froh, solche Freunde zu haben. Sie verdienten es, das zu wissen.

Diesmal war ich nicht mal zusammengebrochen und hatte geweint, als ob es kein Morgen gäbe. Nur ein paar Tränen hatten es nach draußen geschafft.

Ich machte mich noch schnell fertig, bevo rich meinen Arbeitsplatz aufräumte und vorbereitete.

Um kurz vor vier kamen Louis und Harry in die Halle herein. Ich lächelte ihnen freundlich zu. Ich führte ein Telefongespräch, weshalb ich sie nicht wirklich begrüßen konnte.

Aber hinter ihnen kam noch eine junge Frau herein. Ich kannte sie, das war Stella, James' Freundin. Die, die nicht damit klarkam, dass James mit Michelle und mir befreundet war.

Sie redete auf James ein, der eigentlich etwas Besseres zu tun hatte. Als er ihr sagte, dass er jetzt keine Zeit hatte, platzte ihr der Kragen.

„Du hast nie Zeit für mich! Du hängst immer mit diesen beiden anderen Tussen herum. Du interessierst dich gar nicht für mich!", schrie sie so laut, dass alle sich zu ihr umwandten.

James stand dort hilflos, während Michelle hinter den beiden stand und aussah als wäre sie jederzeit bereit auf Stella loszugehen und James zu beschützen. Sie war wütend auf Stella, dass sie ihren James so anschrie.

„Entschuldigen Sie mich kurz.", sagte ich zu der Frau, die am anderen Ende der Leitung war und schaltete kurz auf stumm.

„Entschuldigen Sie, Miss. Sie halten einen jungen Mann vom Arbeiten ab. Außerdem stören Sie alle anderen hier. Ich muss Sie leider bitten, dieses Gebäude zu verlassen. Wenn Sie ein Anliegen haben, sollten Sie in diesem Gebäude zu mir kommen und nicht unsere Mitarbeiter belästigen.", sagte ich kühl.

James sah mich an, als wäre ich eine Heilige, Louis und Harry waren überrascht. Stella sah mich an als wollte sie mir den Hals umdrehen.

„Ich bitte Sie erneut: Wenn sie das Gebäude nicht verlassen oder mir Ihr Anliegen nennen, muss ich die Sicherheitsleute holen.", sagte ich scharf. Stella drehte sich auf dem Absatz um und ging nach draußen.

„Du bist mein Engel!", rief James mir zu, als die Furie draußen war. Michelle sah ihr mit einem Blick, der sie glatt töten könnte, hinterher.

„Und du solltest dich wirklich trennen.", rief ich zurück und nahm das Telefonat wieder auf. Ich ignorierte die anerkennenden Blicke der Umstehenden, ich mochte es nicht, im Mittelpunkt zu stehen.

„Entschuldigung, ich musste kurz etwas klären.", sagte ich zu der Frau am Telefon, aber die lachte nur.

„Kein Problem, so konnte ich etwas Tee trinken." Ich lachte, die war mir sympathisch. Wir beendeten das Telefonat und ich widmete mich wieder meinem Computer, in den ich noch schnell etwas eingab. Dann setzte ich das Headset ab.

„So, hallo erst mal.", begrüßte ich die Jungs lachend, die ebenfalls lachten.

„Respekt für das eben.", meinte Louis. Ich lächelte und wurde rot. Mit Komplimenten konnte ich nicht umgehen. Ich schaltete das Telefon ab und meinen Computer aus.

„Ich muss das noch schnell wegbringen, dann bin ich fertig.", informierte ich die beiden, die nur nickten und auf mich warteten. Ich lieferte die Akte ab und holte meine Sachen aus meinen Spind.

Ich ging zurück in die Halle und zog mir mein Haargummi aus den Haaren und fuhr mir durch meine, nun losen, Haare. Viel besser.

James und Michelle standen bei Harry und Louis und unterhielten sich.

„Danke nochmal. Du hast mir den Arsch gerettet.", bedankte James sich erneut.

„Kein Problem. Die soll sich mal nicht so aufregen.", meckerte ich. James lachte nur.

„Ich wollte mich eh von ihr trennen. Keiner beleidigt meine Freunde." Dafür bekam er von Michelle und mir je einen dicken Schmatzer auf die Wange.

Ich verabschiedete mich noch kurz von ihnen, bevor ich mit Louis und Harry ging.



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