Kapitel 22

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Wir fuhren in die Stadt, wo Michelle und James mit Fiona und Sophie auf uns warteten. Sie hatten angerufen, als ich geschlafen habe. Als wir dort ankamen, saßen dort aber nicht nur vier Personen, sondern sieben.

Harry, Niall und Liam waren auch gekommen. Ashley stellte das Auto ab und stürmte nach draußen. Liam fing sie lachend auf, während ich etwas langsamer ausstieg. Sophie und Fiona liefen die paar Meter bis zu mir und umarmten mich fest. Ich kniete mich hin, um sie besser knuddeln zu können.

Auch Zayn und Louis begrüßten alle und wir saßen dort zusammen. Sophie und Fiona saßen rechts und links von mir und ließen mich nicht wieder los.

„Danke, dass ihr aufgepasst habt.", bedankte ich mich noch einmal bei Michelle und James, die lachend abwinkten. Wir erzählten den anderen, was wir dort gemacht hatten, nur das mit Ben verschwieg ich.

Ich wollte nicht, dass Fiona und Sophie das hörten. Ich hoffte, dass sie ihn nie sehen wollen würden. Denn ich wollte ihn nicht sehen.

Wir redeten noch ein bisschen, Michelle und James erzählten auch, was sie so gemacht hatten und das Lächeln, das er ihr dabei zuwarf, ließ mich fast ausflippen. Auch Ashley schien etwas davon mitzubekommen, denn sie sah die beiden misstrauisch an.

Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, auf den sie nur mit einem Grinsen antwortete. Irgendwann kam das Thema dann doch wieder auf mich und mein Leben.

„Ich sage dir doch, du brauchst mehr Zeit für dich selber. Und du...", fing Ashley an, aber ich unterbrach sie.

„Manchmal wünsche ich mir, ich hätte mich in der fünften Klasse nicht gleich am ersten Tag verspätet. Dann hätte ich nicht neben dich gemusst.", sagte ich trocken, weshalb sie schmollte.

„Ich weiß. Aber du hast nun mal Pech gehabt und jetzt musst du mit mir klar kommen.", erwiderte Ashley beleidigt. Ich grinste sie breit an und auch sie grinste breit.

„Du kannst überhaupt nicht schauspielern.", bemerkte ich lachend.

„Das haben wir doch schon früher festgestellt.", seufzte sie gespielt enttäuscht.

„Aber trotzdem..." Ich verdrehte die Augen.

„Halt einmal in deinem Leben den Mund.", sagte ich und hielt ihr den Mund zu. Mittlerweile lachten alle um uns herum. Ashley grinste mich an.

„Mir ist nur wichtig, dass du dir das merkst.", sagte sie. Konnte sie mich nicht in Ruhe lassen? Ich wusste selber, dass ich auf Louis stand, aber trotzdem musst sie das nicht allen unter die Nase reiben. Ich würde eh nicht mit ihm zusammenkommen. Er mochte mich eh nicht so und ich brauchte keinen Freund.

Außerdem wusste ich gar nichts davon, wie es war, einen Freund zu haben. Wieso sollte er mich auswählen? Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als jemand vor meinem Gesicht schnippte.

„Bist du da?", fragte Michelle lachend. Ich sah sie perplex an und nickte nur. Ich warf einen kurzen Blick zu Louis, der mit den anderen lachte. Warum sah er immer so gut aus? Michelle folgte meinem Blick und sah mich dann wieder grinsend an.

„Wehe, du sagst auch nur ein Wort. Du kriegst es auch nicht auf die Reihe. Du weißt, wovon ich rede.", knurrte ich und sie hob ihre Hände zur Verteidigung.

„Ich wollte nichts sagen.", rechtfertigte sie sich.

„Jaja.", grummelte ich nur. Sie schaffte es doch auch nicht, James zu sagen, dass sie schon länger in ihn verliebt war.

Irgendwann meinte Ashley, dass wir unbedingt etwas essen müssten und warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. Meine Güte, sie tat so, als wäre ich schwer magersüchtig oder so, aber ich hatte einfach nur keine Zeit, um so viel zu essen.

Wir gingen in ein Restaurant, was in der Nähe war und setzten uns dort hin. Auch Louis warf mir immer wieder besorgte Blicke zu, als ich aß, als hätte er Angst, ich würde das Essen irgendwie anders verschwinden lassen, anstatt es zu essen. Ich aß also meinen ganzen Teller leer, um die beiden zu beruhigen.

Aber irgendwie war es auch süß von ihnen, dass sie sich solche Sorgen um mich machten. Wir saßen dort noch länger und es endete damit, dass die Jungs Michelle, Ashley, mich und meine Kinder einluden. Wenn die anderen dabei waren, war es mir nicht mehr so unangenehm.

Danach trennten sich unsere Wege wieder, die Jungs fuhren mit Liams' Auto davon, James nahm freundlicherweise Ashley und Michelle mit und ich fuhr mit Fiona und Sophie nach Hause.

Als ich unsere Wohnung betrat, kam mir alles so leer und kahl vor. Ich sollte mal ein bisschen dekorieren. Aber das kostete Geld. Ich seufzte tief. Für zwei Tage hatte ich meine Geldsorgen vergessen können, aber jetzt waren sie wieder da. Ich musste zwar das Heim für meine Mutternicht mehr bezahlen, aber davon hatte ich jetzt gerade auch nichts.

Ich brachte die Kleinen ins Bett, die mich heute extra lange umarmten, weil sie das gestern nicht machen konnten. Als sie schliefen, rechnete ich alles einmal durch. Wenn ich das Heim für Mum nicht mehr bezahlen muss, kann ich locker die Miete für diese Wohnung bezahlen. Das würde alles passen.

Zum ersten Mal hatte ich Hoffnungen in meine finanzielle Situation. Ich schnappte mir meine Tasche und packte meine Sachen aus. Die Wertsachen meiner Mutter stellte ich in der Kiste in den Schrank. Ich würde sie später durchgucken und sortieren.

Ich legte mich erschöpft ins Bett und schlief kurz darauf ein.


Family [One Direction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt