„Lass uns jetzt etwas essen und dann ein bisschen schwimmen.", schlug Ashley vor und wir gingen zu den Jungs, die nebenan waren. Die fanden die Idee auch gut und wir gingen nach unten in das Hotelrestaurant.
Ich hatte nur selten warmes Essen, das letzte Mal war, als das Essen im Kindergarten ausgefallen war. Dummerweise fiel das in diesem Moment auch Ashley auf. Sie wusste, dass ich morgens nichts aß und sie hatte mitbekommen, dass ich abends nicht mehr kochte.
„Sag mal, isst du nicht ein bisschen wenig?", fragte sie mich, nachdem sie aufgezählt hatte, wann ich vermutlich etwas aß. Ich senkte meinen Blick und zuckte mit den Schultern.
„Ich habe keine Zeit, um etwas zu kochen.", rechtfertigte ich mich. Ashley sah mich auf einmal entschlossen an.
„So geht das nicht mehr weiter. Du machst dich irgendwann kaputt. Kannst du nicht mit irgendwem zusammenziehen? Du solltest nicht alleine leben. Auch wenn Fiona und Sophie da sind... Ich hab's: Du brauchst einen Freund.", verkündete sie enthusiastisch. Ich legte meinen Kopf auf meiner Hand ab.
„Ich brauche keinen Freund, ich komme sehr gut klar.", sagte ich knapp, aber ich konnte mir den kurzen Blick zu Louis nicht verkneifen, dessen Lächeln kurz verrutschte.
Er war doch nicht...?
Nein, das habe ich mir nur eingebildet.
Ashley sah mich an und zog ihre eine Augenbraue hoch. Ich verdrehte meine Augen und beugte mich zu ihr.
„Du weißt genau, dass ich noch nie einen hatte und dass ich nicht mal jemanden geküsst habe.", flüsterte ich, sodass die Jungs das nicht hören konnten, die uns beleidigt ansahen.
„Das stimmt nicht.", sagte Ashley.
„Aber das zählt nicht.", erwiderte ich. Sie meinte Ben.
„Na dann. Ich sag's doch: du brauchst einen Freund.", beharrte Ashley. Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf. Es hatte eh keinen Sinn, sie würde niemals nachgeben.
„Das läuft nicht immer so, das weißt du.", sagte Ashley nach einer Weile.
„Du bist nicht deine Mutter. Und nicht alle sind wie Ben." Ich senkte meinen Blick. Ich wusste, dass sie Recht hatte, aber ich hatte trotzdem Angst.
In diesem Moment betrat jemand das Gebäude, von dem ich es nicht erwartet hätte. Er hatte dunkle, sorgsam gestylte Haare und blaue Augen, in die sich viele Mädchen verliebten. Er sah nicht schlecht aus, aber sein Charakter war nicht so schön. Er kam zu uns und sah mich an.
„Wie geht es dir? Und ihnen?", fragte er mich. Ich wusste, wen er meinte.
„Gut und gut.", antwortete ich ihm knapp. Er sah kurz unsicher aus. Dann drückte er mir einen Zettel in die Hand.
„Falls sie mich irgendwann einmal sehen wollen. Grüß sie von mir."
Dann verschwand er wieder.
„War das...?", begann Zayn und ich nickte.
„Ben, der Vater meiner Kinder." Ich seufzte und öffnete den Zettel. Seine Nummer stand darauf. Ich steckte den Zettel ein.
„Mal sehen, wann sie ihn sehen wollen.", sagte ich.
Was war zurzeit nur los? Warum konnte nicht einmal in Ruhe irgendwo sitzen und nachdenken? Ich hatte genug zum Nachdenken. Aber machte es alles besser, wenn man darüber nachdachte?
„Okay, du brauchst Ablenkung. Wir treffen uns in zehn Minuten unten am Pool.", sagteAshley und zog mich mit sich. Ich sah zu den Jungs zurück und zeigte ihr einen Vogel, was sie zum Lachen brachte.
Sie standen auf und folgten uns. Im Zimmer rief ich erst mal Michelle an, die auch sofort abnahm.
„Wie geht's so?", fragte ich.
„Super, hey, Mummy ist dran!", rief sie.
„Mummy!", riefen Fiona und Sophie laut und ich musste lachen.
„Ärgert ihr Michelle und James auch nicht?", fragte ich scherzhaft und die beiden protestierten empört. Ich lachte.
„Ist ja gut, ihr seid die Besten."
„Danke nochmal, Michelle und James.", sagte ich.
„Kein Problem. Macht euch einen schönen Abend. Bis morgen!", verabschiedete sie sich und ich erwiderte es. Ich war beruhigt, dass es ihnen gut ging.
Ashley und ich zogen uns unsere Bikinis an und einen dünnen Mantel darüber. Wir schnappten uns unsere Handtücher und gingen nach unten, wo Zayn und Louis schon warteten. Mein Blick wurde magisch von Louis angezogen. Warum musste er so gut aussehen? Wir ließen uns neben ihnen ins Wasser gleiten.
„Du bist echt viel zu dünn.", sagte Ashley zu mir und ich zuckte mit den Schultern.
„Hab du erst mal zwei Kinder.", gab ich zurück und spritzte sie nass.
„Hey!", rief sie und schlug zurück. Nach ein bisschen Ärgern schlossen wir Frieden und schwammen einfach ein bisschen mit den Jungs.
Nach ein paar Minuten zog ich mich am Rand hoch und setzte mich hin, meine Beine baumelten im Wasser. Zayn und Ashley schwammen um die Wette und Louis kam zu mir. Er musterte mich einmal und ich hatte das Bedürfnis, meinen Körper irgendwie zu verdecken.
Ich ließ mich wieder ins Wasser gleiten, dann konnte man nicht mehr so viel von mir sehen. Louis konnte wohl meine Gedanken lesen, denn er sagte:
„Du brauchst dich für nichts zu schämen. Du bist wunderschön." Ich lief rot an wie eine Tomate. Warum sagte er sowas denn? Er lachte leise und hob mein Gesicht wieder an, was ich verlegen gesenkt hatte. Er lächelte mich an und ich konnte nicht anders als auch zu lächeln. Es war einfach zu ansteckend.
Wir planschten noch eine Weile herum, bis es Ashley zu kalt wurde. Ihr war echt immer kalt. So eine Frostbeule, damit habe ich sie früher immer geärgert. Wir nahmen unsere Handtücher und wünschten einander eine gute Nacht.
Ich umarmte Zayn, der sein Handtuch über seine Schultern gelegt hatte und Louis, der sein Handtuch in der Hand hielt, sodass ich leicht an seine nackte Brust gedrückt wurde. Ich lief wieder rot an. Verdammt, was machte er nur? Ashley und ich verschwanden in unser Zimmer.
„Ich sehe dich genau. Was ist da mit Louis?", fragte Ashley sofort. Ich seufzte nur tief.
„Keine Ahnung, er ist nett und süß und hilfsbereit und... ach, ich weiß auch nicht." Ashley grinste mich an als hätte sie im Lotto gewonnen.
„Du stehst auf ihn. Und er auf dich. Liam meint, dass Louis dich mag. Sehr.", meinte sie. Ich schlug mir meine Hände vor mein Gesicht.
„Ich will immer noch nicht.", protestierte ich.
„Aber er kann dir helfen. Du brauchst Hilfe. Du könntest zu ihm ziehen..." Ich legte ihr eine Hand vor den Mund.
„Selbst wenn wir zusammenkommen, werde ich nicht sofort zu ihm ziehen.", sagte ich und damit hatte ich mein Schicksal besiegelt.
„Du hast nicht geleugnet, dass ihr zusammen kommt. Du stehst auf ihn. Du kannst nichts mehr sagen. Ich hab dich.", freute sie sich. Ich verdrehte meine Augen und zog mich um. Ich legte mich ins Bett, um Ashley nicht sehen zu müssen. Sie lachte nur.
„Jetzt ist es eh zu spät. Jetzt kannst du mir auch alles sagen." Ich setzte mich auf und sie sich neben mich.
Ich erzählte ihr von dem Tag, als ich gekocht hatte und er mich umarmt hatte und von gestern, als Zayn und Niall mit den Kleinen auf dem Spielplatz waren und er mit mir nach Hause gefahren ist. Und als wir auf dem Spielplatz waren und ich auf seinem Schoß saß.
War ich wirklich verliebt?
Ja, sagte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Ich hatte mich in seine liebevolle Art verliebt, in sein Lächeln und in seine Umarmungen. Verdammt!
Irgendwann schliefen wir ein, nachdem Ashley mich überreden wollte, dass es ganz toll ist, einen Freund zu haben. Das hatte sie sogar teilweise geschafft.
DU LIEST GERADE
Family [One Direction]
FanfictionCaty lebt in London. Sie ist die alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchen. Nebenbei hat sie noch einen Job und dann kommen auch noch fünf Personen in ihr Leben, die alles, was sie sich aufgebaut hatte, durche...