Am nächsten Morgen war etwas anders. Ich drehte mich um. Das Bett war nicht meins zuhause. Wieso weckten Fiona und Sophie mich nicht? Waren sie krank? Ich öffnete die Augen und setzte mich blitzschnell auf. Ich sah mich verwirrt um. Dann fiel es mir wieder ein.
Hotel.
Ich sah neben mich. Ashley war nicht da. Ich hörte die Dusche aus dem Badezimmer. Fiona und Sophie waren bei Michelle und James. Es war alles in Ordnung. Ich fiel zurück in meine weichen Kissen.
Die waren echt verdammt weich.
Heute war die Beerdigung meiner Mutter. Ich stand auf und sah mich im Spiegel an. Meine Haare waren ein wirres Etwas auf meinem Kopf und ich sah scheiße aus. Na super!
Ich fischte meine Bürste aus meiner Tasche und versuchte das irgendwie hinzukriegen. Ashley kam wieder aus dem Badezimmer und begrüßte mich. Sie war nicht so ein schlimmer Morgenmuffel wie ich, aber als Frühaufsteherin konnte man sie auch nicht bezeichnen.
Ich ging ins Badezimmer, wusch mich und cremte mich ein. Ich bedeckte die Augenringe ein bisschen mit Make-up, was ganz gut funktionierte. Ashley und ich zogen uns an und gingen nach unten zum Frühstück.
Louis und Zayn saßen an einem Tisch und winkten uns zu sich. Ich grummelte ein „Morgen." und ließ mich auf meinen Stuhl fallen.
„Du bist ja schlimmer als Zayn. Der tut wenigstens so als wäre er wach.", stellte Louis fest, woraufhin Zayn ihm leicht auf den Oberarm schlug. Ich zuckte nur mit den Schultern. Alle bestellten sich etwas zum Essen, nur ich blieb bei meinem Tee. Ashley sah mich an, aber ich schüttelte den Kopf.
„Ich weiß, dass du morgens nichts essen kannst, aber später isst du etwas, okay?", meinte sie besorgt. Ich nickte und nippte an meinem Tee.
Als wir alle fertig waren, packten wir unsere Sachen zusammen und packten alles in mein Auto. Dann fuhren wir zum Friedhof.
Wir liefen zu dem Platz, den uns Miss Baks beschrieben hatte. Es gab keine Trauerfeier für meine Mutter, die einzige Person, die am Grab stand, war Miss Baks. Wir hatten hier alles verloren, auch unsere Freunde. Meine Mutter war alleine gewesen.
Das alles lief sehr schnell ab. Ein Priester kam und sprach ein paar Gebete und verabschiedete sich im Name aller von meiner Mutter. Jeder von uns legte eine Blume in das Grab und dann wurde es zugeschüttet.
Ich konnte meine Tränen nicht aufhalten. Meine Mutter lag dort unter der Erde. Leblos und kalt. Ich konnte fast nichts mehr sehen, so verklebt waren meine Augen von den ganzen Tränen, dass Louis einen Arm um mich legte und mich führte. Wir verabschiedeten uns noch kurz von Miss Baks, bevor wir zum Auto gingen.
„Gib mir den Schlüssel. In dem Zustand kannst du nicht fahren.", forderte Ashley mich auf. Ich fummelte den Schlüssel aus meiner Tasche und Louis half mir beim Einsteigen. Wir beide saßen hinten, Zayn bekam den Beifahrersitz.
Louis lehnte sich zu mir, um mich weiterhin umarmen zu können, was ich unglaublich süß von ihm fand. Er war echt ein Engel.
Ob er mich wirklich mochte? Ashley meinte, dass Liam gesagt hat, das Louis mich mag. Aber konnte ich mich darauf verlassen? Das klang wie in den schlechten Comics. Sie sagt, dass er sagt, dass der etwas erzählt hat und so weiter...
Ich schob diese Gedanken beiseite und konzentrierte mich auf das Hier und Jetzt. Und da lehnte ich mich an Louis und fühlte mich sicher und wohl. Und das konnte nicht schlecht sein. Und nach kurzer Zeit schlief ich an seiner Schulter ein.
„Glaubst du das wirklich?"
„Wenn ich es dir doch sage."
„Ich hoffe du hast Recht."
„Sie braucht dich."
Ich bekam nur Gesprächsfetzen mit, die ich nicht verstand. Aber ich wollte auch nicht aufwachen. Noch nicht. Dafür war es gerade zu gemütlich. Lag ich eigentlich immer noch auf Louis' Schulter? Wahrscheinlich.
Als ich nach mehreren Minuten Stille merkte, dass ich nicht mehr einschlafen würde, machte ich die Augen auf.
„Die Prinzessin ist wach.", stellte Ashley kichernd fest, als sie in den Rückspiegel sah. Ich streckte ihr die Zunge raus.
„Klappe halten, Tine.", grummelte ich.
„Bist du immer schlecht gelaunt, wenn du gerade aufwachst?", fragte Louis mich amüsiert. Ich richtete mich auf, sah ihn an und nickte.
„Wieso eigentlich Tine und Tori? Das hat nichts mit euren Namen zu tun.", erkundigte Zayn sich von vorne. Ashley und ich tauschten einen Blick und grinsten uns an.
„Na ja, wir wollten auch Spitznamen haben und Ash für Ashley mochten wir nicht. Das klingt wie dieser Typ von Pokémon. Und Caty heißt jeder. Wir wollten uns cool fühlen und haben uns deswegen andere Spitznamen zugelegt, die keiner außer uns und vielleicht noch unseren Familien versteht. Wir beide mögen unsereZweitnamen nicht besonders, deswegen kennt die auch keiner.", erklärte ich und Ashley nickte zustimmend.
„Nicht einmal Liam kennt meinen zweiten Namen. Aber ich habe überlegt, ob ich es ihm erzählen sollte. Aber ich mag den Namen einfach nicht.", fügte sie hinzu.
„Und wie heißt ihr mit zweitem Namen?", fragte Louis neugierig nach. Ich verzog mein Gesicht.
„Catherine Victoria Renver und Ashley Christine Tens.", antwortete ich ihm. Ashley schnitt eine Grimasse.
„So schlimm ist das doch nicht.", meinte Zayn.
„Wenn du Menschen kennst, die so heißen, die du absolut nicht ausstehen kannst, dann wird es irgendwann nervig.", erklärte Ashley.
„Ich hatte schon im Kindergarten eine Zicke namens Victoria. Mann, hat die genervt.", erinnerte ich mich. Zayn, Louis und Ashley lachten und auch ich stieg mit ein.
Kurz danach kamen wir auch schon in London an.
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Family [One Direction]
FanfictionCaty lebt in London. Sie ist die alleinerziehende Mutter zweier Kinder, die ihre volle Aufmerksamkeit beanspruchen. Nebenbei hat sie noch einen Job und dann kommen auch noch fünf Personen in ihr Leben, die alles, was sie sich aufgebaut hatte, durche...