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                         H O P E
Ich träumte von meiner Mutter, wie wir gemeinsam auf ein Wiese ein Picknick machen. Doch das Geräusch eines LKW's , das durch mein offenes Fenster drang, riss mich aus meinem Traum und katapultierte mich zurück in die Realität. Ich öffnete ein Wenig meine Augen um ein Blick auf meinen Wecker zu erhaschen. Mit roten Zahlen stand 8:30 auf dem Wecker. Ich riss die Augen auf und sprang sofort aus dem Bett. Ich hatte verschlafen! Während ich mich anzog verfluchte ich die Schule, wieso sie so früh begann und meinen Papa, der mich nicht geweckt hatte. Angezogen rannte ich ins Schlafzimmer von Papa, aber dieser war leer. Als nächstes ging ich in die Küche und fand einen Zettel auf dem Tisch. Morgen mein Schatz, ich musste leider heute früher los weshalb ich dich nicht wecken konnte. Ich wollte dir gestern Abend Bescheid geben ,aber du warst schon eingeschlafen. Ich habe dir deinen Wecker gestellt. Hab einen schönen Schultag. Ich bin um 17 Uhr zu Hause. Papa

Mist,Mist,Mist! Da der Bus weg war musste ich wohl oder übel mit dem Fahrrad fahren. Also packte ich meine Tasche holte mein Fahrrad aus der Garage und fuhr los. Keine 10 Minuten später begann es zu nieseln. Der Regen wurde immer stärker bis ich komplett durchnässt war und nichts mehr sehen konnte. Der Gedanke, dass es nicht mehr weit war ließ mich weiter fahren. Ich hatte ja auch keine andere Wahl. An einer Kreuzung stoppte ich kurz und als ich dachte, dass kein weiteres Auto kommt, fuhr ich weiter. Doch plötzlich kam von Rechts ein Auto angerast und überfuhr mich fast. Ich konnte ihm noch entweichen, aber verlor das Gleichgewicht und flog hin. Nach gefühlten Stunden betrat ich endlich das Schulgebäude und lief Richtung Chemiesaal, als mich plötzlich ein großer blonder Junge ansprach, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. " Hey. Ich bin Jaden. Ich bin neu hier und ich habe kein Plan, wo ich hinmuss. Die Sekretärin hat mir den Stundenplan in die Hand gedrückt und mich dann rausgeschissen. " Er lachte und süße Grübchen kamen zum Vorschein. " Kannst du mir vielleicht helfen? " fragte er und schmunzelte, als er mich beim Starren erwischt hatte. Mit einem kratzigen und total beschämten "Klar " riss ich ihm den Stundenplan aus der Hand und schaute, wo sein Kurs stattfindet. Als ich aufschaute, lag sein Blick auf meinem Bein. Ich folgte seinem Blick und fand eine zerrissene, mit Blut befleckte Jeans vor. "Das sieht ja übel aus. Was ist passiert? " fragte er besorgt. Doch ich konnte ihm nicht antworten, weil ich mein Blut anstarrte.

Meine Mutter starb vor einem halben Jahr bei einem Autounfall. Ich saß neben ihr und hatte überlebt, doch ich sah an dem Tag wie meine Mama starb. Ich erinnerte mich noch genau daran. Wir waren auf der Autobahn unterwegs ,als plötzlich ein Auto auf uns zugerast kam. Ein Geisterfahrer mit psychischen Problemen , was sich später rausstellte, wollte sich das Leben nehmen. Wir wurden von der Straße geschleudert. Als ich meine Augen aufschlug, war ich alleine im Auto, das mit dem Dach auf dem Boden lag. Ich bemerkte, dass meine Mutter draußen lag und ging davon aus ,dass sie aus dem Auto rausgeschleudert wurde. Ich krabbelte aus dem Auto und rannte sofort zu ihr. Das Erste was mir auffiel, war das viele Blut, dass sie umgab. Ihr Blut. In dem Moment wusste ich, dass es für sie zu Ende gehen würde, aber ich wollte und konnte es nicht verstehen. Ich lag in ihren Armen und weinte bis irgendwann Sanitäter kamen und mich von ihr wegzerrten. Ich weiß noch, dass meine Hose und mein T-shirt mit Blut von meiner Mama verschmiert waren. Seit dem kann ich kein Blut sehen, weil ich mich jedes mal an diesen Tag erinnere.

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