Undercover in love

Prolog - Sky

"Also lässt du es zu, dass sich deine 18-jährige Teenagertochter an eine Schule schleichen soll, um an die Kinder eines Drogendealers und Mörders zu kommen, ohne dass du selbst unter Drogeneinfluss stehst?" fragte ich meinen Dad noch einmal. Dieser nickte.

"Bitte, Sky! Du kennst doch das Problem bei uns. Jeder der ein Kind hat, ist entweder nicht bereit es solch einer Gefahr auszusetzen oder es ist zu jung oder zu alt oder es hat nicht die passende Ausbildung. Bei uns, beziehungsweise dir, passt anscheinend alles, du findest Sachen, von denen niemand wusste, das sie fehlen, bist sportlich und kannst kickboxen und du hast mich schon so oft an der Nase herumgeführt, ich zähle schon nicht mehr! Und es ist wichtig!" erklärte Dad und sah mich flehend an. Mein Dad flehte mich an.

Zwar nicht das erste Mal, aber sonst sind es so Sachen wie "Ich flehe dich an, klau nicht immer mein Auto!". Das war neu für mich, dass mein Dad bei vollem Bewusstsein wollte, dass ich mich in Gefahr begebe.

"Wieso schnappt ihr ihn euch nicht einfach?" fragte ich.

Ich saß auf der Wohnzimmercouch, während mein Dad nervös vor mir auf und ab lief.

"Wir haben zu wenig Beweise..." gab er kleinlaut zu. Ich schüttelte grinsend den Kopf. War klar.

"Und jetzt wollt ihr eine unerfahrene Teenagerin 'in den Kampf' schicken?" fragte ich und setzte in den Kampf in Handzeichen.

"Unerfahren? Wenn du unerfahren bist, bin ich Captain Kirk!" entgegnete mein Dad und lief kurz in die Küche.

Er kam mit zwei Zetteln in der Hand zurück, die er vor mich auf den Couchtisch legte. Ich beugte mich vor um zu sehen, was darauf stand.

"Das sind die beiden. Sky, ich bitte dich!" flehte Brian, mein Dad, noch einmal.

Seufzend las ich mir einmal die Lebensläufe der beiden durch. Matthew und Faith Hamilton. Matthew ist im selben Alter wie ich, musste aber das letzte Schuljahr wiederholen und ist so mit seiner Schwester in einer Klasse. Er ist Kapitän der Fußballmannschaft und der Womanizer schlechthin.

Faith dagegen ist Kapitänin der Cheerleadermannschaft und auch sonst das Mädchen mit dem alle befreundet sein wollen. Naja, das aber eher, weil sie das beliebteste Mädchen der Schule ist. Ein bisschen zu viel feiern ist auch nicht selten dabei.

"Was ist mit meiner Schule?" fragte ich und setzte mich wieder normal hin.

"Du wirst einfach wechseln. Und dein letztes Jahr kannst du ja endlich in einer öffentlichen Schule verbringen, nicht auf dem Internat!" antwortete Dad und ich nickte.

"Gut, ich machs. Aber ich will keine Verkabelungen, keine Kameras und keine neue Identität! Und ich will vorher shoppen gehen mit deiner Kreditkarte!" sagte ich. Mein Dad seufzte und holte seinen Geldbeutel aus der Hosentasche.

"Ich wollte mich gerade freuen, Beast!" meinte er und streckte die GoldCard auf die Seite. Ich nahm sie mir im Vorbeigehen und ging die Treppen hoch.

"Das ist Erpressung!" rief er mir hinterher.

"Das wäre es, wenn ich dir eine Knarre an den Kopf halten würde!" rief ich lachend zurück.