Kapitel 4 - Hartes Training

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Ich erwache in nassen Klamotten. ,,Schön, du bist endlich wach. Und nein du hast dich nicht eingenässt. Ich habe dich mit einem Eimer kaltes Wasser geweckt. Steh auf, wir gehen joggen!", befiehlt Levi. Erst jetzt realisiere ich, dass ich mich bereits auf dem Trainingsplatz befinde und es immer noch dunkel ist. ,,Wie bin ich hier hergekommen?",  frage ich verwundert. ,,Beweg dich endlich!", gibt er als Antwort und wirft mich mit einer Wasserbombe ab. ,,Tch.", protestiere ich und jogge los. ,,In drei Stunden beginnt das Training. In der Zwischenzeit habe ich einiges mit dir vor. Ich mache dich zur besten Soldatin der gesamten Einheit.", erzählt er während er entspannt hinter mir auf dem Pferd reitet. ,,Es ist schön, dass Sie an mich glauben. Aber das würde bedeuten, dass ich besser kämpfen würde als Mikasa.", gebe ich als Antwort. ,,Zweifelst du etwa an meinen Worten?", fragt er monoton. ,,Nein, ich zweifle an meinen Fähigkeiten.", sage ich bevor ich von einer weiteren Wasserbombe getroffen werde. ,,Die Selbstzweifel werde ich dir noch austreiben. Und schon kannst du schneller laufen. Ist das dein Tempo für die Flucht vor dem Titan?! Wenn die Bomben Hände oder Mäuler von Titanen wären, wärst du schon längst tot." sagt er. Motiviert durch seine Worte renne ich los und versuche den Wasserbomben auszuweichen, während ich ihn innerlich verfluche. Nach kurzer Zeit drehe ich mich um und fange eine Wasserbombe ab. Diese werfe ich dann in Levi's Richtung. Leider schafft er es noch auszuweichen und sieht dann wieder zu mir. ,,Du hältst dich wohl für besonders clever?! Du reitest dich damit immer weiter in die Sch***e! Das ist dir doch bewusst?", fragt er. ,,Beim nächsten Mal treffe ich!", antworte ich und jogge weiter. ,,Wie lange soll das denn noch so weitergehen?", frage ich. ,,Bis du dich warm gelaufen hast. Mindestens 10km!", antwortet Levi. Ich seufze und lege ein Tempo zu. Wie soll ich den heutigen Tag denn überstehen? x.x. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich die Strecke hinter mich gebracht. Keuchend sacke ich auf den Boden, während mein Magen wie verrückt knurrt. Sasha kennt diesen Moment wohl am besten. ,,Die Pause ist vorbei!", antwortet er und steigt vom Pferd. ,,Als nächstes trainieren wir deine Nahkampftechniken!", erklärt er und stellt sich kampfbereit hin. ,,Gegen Sie?! Dann kann ich mich lieber direkt hinlegen. Nachher ende ich wie Eren und verliere meine Zähne.", sage ich aufgeregt. ,,Du willst deine Fähigkeiten perfektionieren, dann musst du auch gegen den Besten kämpfen. Mein Bein ist noch verletzt, also ist meine Beweglichkeit ohnehin eingeschränkt. Eine bessere Chance wird sich dir nicht mehr bieten. Also was ist? Nimmst du die einmalige Gelegenheit wahr oder willst du ewig im Schatten der Anderen stehen?", fragt er und sieht mich abwartend an. ,,Ja, natürlich nehme ich sie an!", antworte ich. Dass er auch immer die richtigen Worte findet, um mich zu überzeugen. Innerlich stelle ich mich auf einen Besuch auf der Krankenstation ein, während ich mich kampfbereit hinstelle. ,,Na dann...", sagt Levi und beginnt den Kampf. In der nächsten Stunde sind wir mit sämtlichen Nahkampftechniken beschäftigt. Von der Schrittfolge, zu der Durchführung bis hin zu den Ratschlägen um Fortschritte zu erzielen. ,,Das reicht für heute. Wir gehen jetzt rüber zu den 3D-Manöverapparaten.", gibt Levi als Anweisung. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, zieht er es gnadenlos durch. Kein Wunder, dass er sich gestern so sehr den Kopf zerbrochen hat. Die restliche Zeit bis zum Training übe ich meine 3D-Manöver. ,,Du kannst direkt die Sachen anbehalten. Das Training beginnt jetzt! Ach übrigens, trink mal was. Nicht, dass du vorher schon schlapp machst!", befiehlt Levi und wirft eine Trinkflasche zu mir, während die anderen Soldaten sich auf das Training vorbereiten. Widerwillig trinke ich etwas, während ich mir vorstelle einen Erdbeermilchshake zu trinken. Leider scheitert mein Placebo-Versuch und mein Hunger scheint umso größer zu werden.

,,Pssst...Serena!", ruft Sasha und zeigt mir ihre Hähnchenkeulen, die sie unter der Jacke versteckt hielt. Meine Augen fangen sofort an zu strahlen. ,,Was willst du für eine Keule?", flüstere ich. ,,5 Schokoladentafeln!", antwortet sie. Was Essen betrifft entgeht Sasha nichts. Ich habe vor einigen Wochen zusammen mit Armin und Rainer ein Vorratslager mit Süßkram in einem Nebengebäude entdeckt. Leider konnten wir nicht viel erbeuten, da dank Sasha der Fund bei den Obersten aufgeflogen ist. Aber sie scheint meinen Vorrat erschnüffelt zu haben. Ich nicke zustimmend und sie wirft die Keule. Diese landet nicht in meinen Händen, sondern knallt gegen Jeans Kopf und fällt zu Boden. Ich gucke schnell weg als sich Jean aufregt:,,Wer schmeißt hier mit... Hähnchenkeulen?!". Alle müssen erst einmal lachen und sehen dann Sasha an. ,,Was gibt es denn da zu lachen?... Fangt endlich mit dem Training an!", befiehlt Levi und sieht die Hähnchenkeule auf dem Boden liegen. Er blickt hoch zu mir. ,,Netter Versuch!", sagt er und geht weiter.

Harte Schale, weicher Kern! - Levi Ackermann FF :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt