Kapitel 2 - Böses Erwachen

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In dem Bild ist übrigens Lilly zu sehen. Serena habe ich ausgelassen, um eure Vorstellung nicht einzuschränken. 

*Rückblende/Traum*
,,Marie? Wach auf! Wach endlich auf! Du bist doch noch zu jung zum Sterben!", schreie ich meine leblose Schwester an, während mir Tränen die Wange hinunter laufen. ,,Serena, du musst Marie jetzt loslassen.", erklärt mein Vater, als er meine Hand nimmt und mir einen mitfühlenden Blick schenkt. Ich stehe an dem Sarg meiner verstorbenen Schwester und sehe in die leeren Gesichter der anderen Trauernden. Währenddessen sinkt der Sarg in die Tiefe hinab und jegliche Hoffnung meine Schwester wiederzusehen sinkt mit ihm. Verzweifelt schließe ich die Augen, um meine Tränen zu unterdrücken.
*Rückblende/Traum ende*

Als ich sie wieder öffne bin ich wieder zurück im Hauptquartier. ,,Lilly?", frage ich die Gestalt, die blutverschmiert vor meinem Bett steht. Sie streckt ihre Hand zu mir. Bevor ich sie ergreifen kann, reißt sich jede einzelne ihrer Gliedmaßen von ihrem Oberkörper, während das Blut mein Bett, mein Zimmer und meine Wenigkeit vollspritzt. Ich raufe meine Haare, schließe meine Augen und schreie vor Verzweiflung.

,,Serena!", ruft Armin meinen Namen. Als ich die Augen wieder öffne, sitze ich in meinem Bett. Armin sitzt davor und legt seine Hand beruhigend auf meinen Arm. ,,Beruhig dich, du hast nur geträumt.", sagt er und sieht mich besorgt an. Es klebt kein Blut an mir, keine leblosen Körperteile verschmutzen den Raum und ich beginne zu realisieren, dass ich wirklich erwacht bin. Ich schiebe meine Decke beiseite und betrachte mein rechtes Bein, dass eigentlich fehlen müsste. ,,Mein Bein...", sage ich bevor ich Armin fragend ansehe. Ich versuche aus dem Bett zu krabbeln , als mich Armin am Arm festhält. ,,Du solltest lieber liegen bleiben, du hast drei Tage durchgeschlafen." ,,Was ist mit Lilly passiert? Warum ist ihr Bett leer? Geht es ihr gut?", frage ich ihn aufgeregt. Daraufhin sinkt sein Blick zu Boden und meine Angst steigt. ,,Armin, bring mich sofort zu ihr!", drohe ich ihm. ,,Das geht leider nicht. Sie...sie ist bei der Expedition gefallen. Ein Titan hat sie...es tut mir leid!", erklärt er traurig. ,,Ich möchte trotzdem zu ihr!", protestiere ich. ,,Das geht nicht. Sie...wir mussten sie zurücklassen.", sagt Armin beschämt. Fassungslos lege ich meine Hände vors Gesicht und fange an zu weinen, bei dem Gedanken sie für immer verloren zu haben. Armin streichelt mir tröstend den Rücken und wir verharren einige Stunden auf diese Weise, bis ich den Entschluss fasse mich zu stärken.

Daraufhin bitte ich ihn das Zimmer zu verlassen. Schweren Herzens wage ich die ersten Schritte, seit der Expedition. Ich gehe duschen und ziehe mich im Bad um, ehe es an meiner Zimmertür klopft. Nach kurzem Zögern öffne ich diese und staune nicht schlecht. ,,Hauptgefreiter Ackermann...Es ist schön Sie zu sehen!", platzt es aus mir heraus. Wenigstens kann ich den Drang ihn zu umarmen unterdrücken und schenke ihm nur ein Lächeln. ,,Endlich bist du Schlafmütze aufgewacht. Das Training war ziemlich ruhig ohne dich. Wie ich sehe kannst du wieder laufen.", sagt er und mustert mich. Ich nicke nur zustimmend. ,,Gut, dann kannst du wieder am Training teilnehmen. Glaub ja nicht, dass ich dich jetzt schonen werde. Im Gegenteil, ich werde dich jetzt härter trainieren.", sagt er und schenkt mir einen düsteren Blick. ,,Noch härter?", frage ich unüberlegt, woraufhin er mir einen tödlichen Blick schenkt. ,,Geh ruhig mit den Anderen essen. Danach kommst du in mein Büro!", sagt er und geht. Ich sehe ihm noch hinterher und gehe zu den Anderen in den Speisesaal. Alle werden still als ich den Raum betrete, bevor ich von Armin aufgefordert werde mich zu ihnen zu setzen. In den nächsten beiden Stunden werde ich mit Fragen gelöchert. ,,Wer von euch hat eigentlich den Titan erlegt? Ich meine durch einen Schnitt im Bauch fällt er nicht gleich um.", frage ich und sehe Jean und Armin ungeduldig an. ,,Hauptgefreiter Levi war es. Er hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt und wurde von Kommandant Smith befohlen mit Eren zu uns zu reiten. Der Titan hätte die beiden um ein Haar überrannt. Er hatte ihn gerade erlegt, als du aus dem Titan rausgefallen bist. Wir haben alle nicht schlecht gestaunt, als du dich selbst befreit hast.", erzählt Jean. ,,Ach so ist das...", kann ich nur als Antwort geben. ,,Jean hat dich dann ins Hauptquartier gebracht.", fügt Armin hinzu. ,,Ich danke euch! Ich muss jetzt los, aber ich hoffe ich konnte die meisten Fragen beantworten. Wir sehen uns dann morgen!", verabschiede ich mich, während ich den Speisesaal verlasse.

Harte Schale, weicher Kern! - Levi Ackermann FF :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt