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***Vorsicht, Spoiler! Wer die dritte Staffel/ab Manga 14 noch nicht gesehen/gelesen hat, sollte ab jetzt nicht mehr weiter lesen! ***

,,Steig ein!", sagt er und öffnet die Tür einer Kutsche. ,,Wird das eine Entführung? Aber bitte stoß mich nicht die Klippe runter!", füge ich hinzu und steige in die Kutsche. Er folgt mir und nimmt gegenüber von mir Platz. ,,Ich nehme an, du wirst mir nicht erzählen wohin es geht?", frage ich, obwohl es eher eine Feststellung ist. ,,Es ist eine Überraschung!", antwortet er emotionslos. ,,Und wie schlagen wir die Zeit tot?", frage ich und war gerade dabei, die Vorhänge wegzuschieben. Levi hält meine Hände fest und sieht mich eindringlich an. ,,Du wirst dich für die nächsten Stunden mit der Inneneinrichtung dieser Kutsche zufrieden geben müssen, denn das wird das Einzige sein, was du vorerst siehst!", droht er mit vernichtender Stimme.

Ich drücke ihn zurück gegen die Lehne und setze mich auf seinen Schoß, während er weiterhin meine Hände festhält. ,,Solange sind wir ungestört. Mir würde da einiges einfallen, um die Zeit zu nutzen!", hauche ich in sein Ohr, wobei ich mich etwas gegen ihn lehne. ,,Den Kutscher hast du scheinbar vergessen.", bemerkt er trocken. Seine Hände gleiten langsam meine Beine entlang unter meinen Rock und verursachen ein angenehmes Kribbeln an jeder Stelle an der er mich berührt. ,,Dann müssen wir leise sein.", versuche ich seine Bedenken auszureden. Ohne die Antwort abzuwarten, öffne ich seinen Gürtel und seine Hose. Der Kuss der darauf folgt ist leidenschaftlich und verlangend. Automatisch verfestigt sich sein Griff um meinen Hintern, während ich eine harte Wölbung in seiner Hose spüre. ,,Dir gefällt es!", sage ich triumphierend und beiße ihm auf die Unterlippe. Nach unzähligen weiteren Küssen, legt er seine rechte Hand an meinen Nacken und sieht mich an. ,,Darauf wirst du wohl bis heute Abend warten müssen. Lass dir etwas Anderes einfallen, um die Fahrtzeit zu ertragen!", schlägt er vor und drückt mich sanft an ihn.

Ich lege meine Arme um ihn und schmiege mich an Levi. ,,Dann erzähl mir etwas über dich. Oder noch besser. Du beantwortest meine Frage, dann beantworte ich dir eine über mich und so weiter!", schlage ich vor und setze mich auf. ,,Dann sind wir aber schnell fertig!", bemerkt er emotionslos. ,,Welche Personen sind dir wichtig?", frage ich. ,,Du fackelst nicht lange, was? Fragt man nicht erst nach der Lieblingsfarbe oder etwas in der Art?", versucht er die Frage zu umgehen. ,,Ich bin anders. Also beantworte endlich meine Frage!", bestehe ich auf seine Antwort. ,,Du...Ist doch offensichtlich. Und Erwin. Wurdest du vergewaltigt, zu der Zeit, als die Experimente an dir durchgeführt wurden?", fragt er direkt. ,,Nein...so weit kam es nicht.", antworte ich knapp und knete nervös mit meinen Händen den Rand meines Oberteils. ,,Wieso hast du so viel Respekt vor Erwin?", frage ich anschließend. ,,Weil er ein guter Stratege und vor allem ein Visionär ist. Ohne ihn wären wir nicht so weit gekommen. Vermisst du deinen Vater?", antwortet er und stellt mir vorsichtig die Frage. ,,Nein. Kein bisschen. Ich bin froh endlich frei zu sein. Ich denke meine Mutter hätte vielleicht sogar überlebt, wenn er das Geld und die Zeit nicht in die an mir durchgeführten Experimente investiert hätte.", antworte ich.

,,Was sind deine Hobbies, außer Putzen, Sex und Tee trinken?" ,,Kadetten durch die Gegend scheuchen. Wenn ich die Zeit finde, lese ich gerne. Was würdest du gerne erleben, bevor du stirbst?" Er sieht mich erwartungsvoll an und lässt mir dennoch die Zeit über seine Worte nachzudenken. ,,Ich würde gerne sehen, dass du glücklich bist, sorgenfrei. Wie du mit deinem Sohn im Grünen spielst. Selbst wenn es nicht unser Kind wäre. Ich glaube du wärst ein guter Vater, du bist fürsorglich selbst wenn du es nicht gerne offen zeigst, aber man spürt es...Wo endet unsere Fahrt?", frage ich um das Thema schnell zu wechseln. Er antwortet zuerst nicht, stattdessen sieht er mich nachdenklich an. ,,...Tch. Netter Versuch. Das wirst du sehen, wenn wir dort sind!", beendet er unser Gespräch und schließt seine Hose und seinen Gürtel, bevor er seine Hand auf meine legt.

Als ich aus der Kutsche steige sehe ich mich um und entdecke weitere Mitglieder des Aufklärungstrupps, die wohl als Begleitschutz dienen sollen. ,,Das Reiss Lehen?", frage ich. ,,Ja, es war Historias Idee, hier ein Kinderheim für Waisen zu bauen. Ich soll ihr dabei helfen. Die Arbeiten haben bereits begonnen. Du bist die Erste, die es mit mir sieht.", erklärt er. ,,Das ist eine schöne Überraschung, Levi!", füge ich hinzu und gebe ihm einen Kuss auf die Wange. Er zeigt mir das Anwesen mit den Vorstellungen, wie es bald aussehen soll. Unwissend was wir am Waldrand noch finden würden.

,,Levi?", rufe ich nach ihm. ,,Er wollte kurz in den Wald pinkeln. Gehen Sie ihm lieber nicht hinterher!", informiert mich ein Kadett. Kurz darauf kommt ein weiterer Kadett aus dem Wald gerannt. ,,Captain Levi...Er hat...Kenny the Ripper entdeckt!", berichtet er atemlos. ,,Zeig mir wo!", entgegne ich eisern und dränge ihn ungeduldig in die Richtung aus der er erschien. ,,War er alleine und in welcher Verfassung war er? Meinst du er ist noch kampffähig?", frage ich besorgt und laufe mit ihm im Sturmschritt zu Kenny und Levi. Bei unserer Ankunft hockt Levi vor Kenny auf dem Boden, mit gesenktem Kopf. ,,Hauptgefreiter Levi?", fragt der Kadett.

,,Kein Grund zur Sorge. Er ist bereits tot! Ihr könnt wie immer fortfahren!", antwortet Levi und erhebt sich langsam. ,,Und wieder lässt er mich alleine zurück!", flucht Levi leise zu sich selbst und geht vor. Ich folge ihm stumm. Die Rückfahrt verbringen wir größtenteils schweigend. ,,Er war mein Onkel. Kenny war mein Onkel. Und das hat er mir jetzt erst gesagt. Dieser Mistkerl-", kann er noch sagen, ehe ich ihn umarme. ,,Der Witz an der ganzen Sache ist, dass ich diesen dreckigen Schweinehund irgendwie plötzlich vermisse, obwohl ich ihn hasse und er mich all die Jahre im Stich gelassen hat!", platzen die Worte aus Levi raus, die Wut und Enttäuschung die er all die Jahre im Verborgenen hielt. Der Tod von Kenny scheint das Fass zum Überlaufen zu bringen und lässt die kalte Fassade bröckeln. Den Rest der Fahrt verbringen wir schweigend, eng umschlungen und unsicher, wie wir beide mit dieser Situation umgehen sollen.

Harte Schale, weicher Kern! - Levi Ackermann FF :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt