Kapitel 9 - Kaltes Wasser, heiße Küsse

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Doch ich komme nicht weit, denn Kommandant Erwin stellt sich mir in den Weg. ,,Kommandant Erwin...Ich habe es eilig. Was gibt es denn so Dringendes?", frage ich überrascht. ,,Es gibt eine kleine Planänderung. Du bleibst erst einmal hier. Der Rest schafft es auch alleine, die gefährdete Truppe zu retten. Halte dich dennoch bereit, falls du doch noch kämpfen musst. Das bedeutet für dich, dass du in der Zwischenzeit nicht trainieren wirst, damit du immer auf Abruf bereit stehst!", erklärt Kommandant Erwin. ,,Aber...Okay, ich habe verstanden! Aber was soll ich solange machen?", frage ich, als ich von meinem Pferd steige. ,,Ich denke du wirst schon etwas finden, um deine Zeit zu vertreiben. Ansonsten kannst du dich an den Hauptgefreiten wenden. Er wird sicher eine Aufgabe für dich finden!", antwortet er mit einem Lächeln. ,,Und ob ich etwas finden werde! Es gibt noch jede Menge schmutzige Ecken, die du putzen kannst!", antwortet Levi emotionslos, der noch ein bisschen von der Konversation mitbekommen hat. ,,Dann ist das Thema geklärt!", sagt Kommandant Erwin mit einem breiten Grinsen und verduftet schnell. Na toll. Ich würde lieber die anderen Soldaten begleiten, als alles Mögliche zu putzen. Und wie ich den Reinheitsfanatiker Levi kenne wird er kein Erbarmen haben. ,,Bring dein Pferd zurück und komm dann in mein Büro!", befiehlt er und geht zurück zum HQ. In sein Büro? Was habe ich angestellt? Ich sehe ihm noch hinterher, wobei mein Blick auf seinem wohlgeformten Hintern hängen bleibt. Naja, diese kurze Pause hat auch seine guten Seiten.

Ich bringe mein Pferd zurück und betrete anschließend mit einem mulmigen Gefühl das Büro von Levi, natürlich habe ich vorher angeklopft. ,,Ich sollte Sie besuchen. Was gibt es und warum wollten Sie es unbedingt hier besprechen?", frage ich nervös. Anstatt mit mir zu sprechen, geht er einige Schritte auf mich zu. Er steht vor mir, so nah dass ich seine Körperwärme und seinen Atem auf meiner Haut spüre. Ich traue mich erst nach einigen Sekunden in seine Augen zu sehen. Seine grauen Augen sehen mich eindringlich an. Er wendet den Blick nicht ab, während er seine Hände an meine Taille legt und meine 3D-Manöver-Ausrüstung mit gekonnten Griffen entfernt. Ich wage es nicht den Blickkontakt zu unterbrechen. Einerseits schüchtert es mich ein, andererseits fühlt es sich gut an von ihm auf diese Weise angesehen zu werden. ,,Die wirst du beim Putzen nicht brauchen!", sagt er mit ruhiger Stimme. Mein Blick haftet auf seinen Lippen. Zu gerne würde ich meinem Verlangen einfach nachgeben, aber er ist immer noch mein Hauptgefreiter. Ich nicke nur stumm und sehe zur Seite. ,,Komm mit!", befiehlt er und verlässt sein Büro.

Wir holen das Putzzeug und putzen einen Raum in dem hintersten Gang des Gebäudes. ,,Ist es so gründlich genug?", frage ich nach einer gefühlten Ewigkeit. ,,Nicht ganz!", antwortet er prompt und drückt den nassen Lappen an meinen Hintern, bevor er daran reibt als würde er einen hartnäckigen Fleck entfernen. Geschockt über sein Verhalten drehe ich mich um und hole mit der Hand aus. Er ergreift mein Handgelenk und sieht mich mit dem üblichen gelangweilten Blick an. ,,Du hattest Schmutz an deinem Ar***. Du solltest dich bedanken, statt nach mir zu schlagen!", sagt er, während er mich eindringlich ansieht. ,,Danke!...Und ich bitte um Entschuldigung!", erwidere ich, bevor ich meinen Eimer nehme und das Wasser über ihn auskippe. Er sieht mich mit tödlichem Blick an. Ich bin sowas von tot. Gedanklich schließe ich mit meinem Leben ab und gehe langsam einige Schritte rückwärts, weg von Levi. Er folgt mir, bis ich mit dem Rücken zur Wand stehe. ,,Du bist ganz schön frech...Bettel um Gnade und du wirst verschont!", sagt er mit angsteinflössender Stimme und hält ein Handgelenk von mir fest. ,,Pah, eher sterbe ich!", antworte ich wohlwissend, dass das die falsche Antwort war. ,,Tch. Wie du willst...", sagt er und deutet an, dass er den kompletten Eimer über mich auskippt. ,,Nein! Warte Levi...Ich meine Hauptgefreiter Levi. Ich bitte Sie...bitte verzeihen Sie mir. Ich werde alles tun, was Sie wollen. Nur verschonen Sie mich vor dem kalten Dreckswasser!", sage ich demütig, während ich ihm einen unschuldigen Blick schenke.

Einen Moment erstarrt er ehe er hinzufügt: ,,Alles? Du solltest aufpassen was du sagst. Du weißt nicht, worauf du dich einlässt!" ,,Sie sind ein anständiger Mann und ich vertraue Ihnen. Außer Putzen, was könnte Ihnen wichtiger sein?", frage ich und sehe ihn selbstsicher an. Daraufhin kippt er das kalte Putzwasser über meinem Kopf aus. Völlig perplex von seiner Tat schenke ich ihm einen verständnislosen Blick. ,,Ich habe keine Gnade für respektlose Soldaten! Trotzdem war es schön dein flehendes Gesicht zu sehen!" rechtfertigt er sich und mustert mich. Er geht einen Schritt auf mich zu und legt seine Hände neben meinen Schultern an die Wand. ,,Du bist mir trotzdem etwas schuldig. Weil du mich erneut einfach Levi genannt hast! Und ich weiß auch schon was!", sagt er mit ruhiger aber bestimmender Stimme. Dabei sieht er mich mit entschlossenem Blick an.

Soll ich mich jetzt freuen oder sollte ich Angst haben? Unsicher was ich von dieser Situation halten soll, lege ich meine Hände auf seine und versuche sie von der Wand zu lösen.  ,,Hauptgefreiter Levi. Was haben Sie vor?", frage ich um diese ungewohnte Situation zu entschärfen. Er drückt mich leicht an die Wand und legt seine Hand in meine, während er mit der anderen Hand mein ehemals verletztes Bein an seine Hüfte legt. ,,Wie geht es deinem Bein?", fragt er während er mit seiner Hand zu der Stelle wandert, an der die Stichwunde zuvor war. ,,Alles verheilt. Warum fragen Sie mich das jetzt? Geht es Ihnen nicht gut? Sie verhalten sich echt kom...", kann ich noch sagen, ehe er mich fordernd küsst. Völlig überwältigt von seiner Zuneigung setzt mein Gehirn endgültig aus und ich erwidere den Kuss. Er wandert mit seiner Hand zu meinem Hintern und vertieft den Kuss, indem er mit seiner Zunge meine berührt. Völlig machtlos gegen seine Berührungen jeglicher Art genieße ich diesen kurzen Moment der Zuneigung. Viel zu schnell löst er seine warmen Lippen von meinen und sieht mich eindringlich an. ,,Das ist nur der Anfang von dem was alles passieren kann, wenn du mich so sehr reizt!", sagt er mit ruhiger Stimme, während sein Blick auf mir haftet. Ich bin immer noch völlig aufgelöst und versuche mich zu beruhigen, obwohl ich mich nach weiteren seiner Berührungen sehne. Er lässt mich los bevor ich etwas sagen kann und weicht ein Stück zurück. ,,Putz den Raum erneut und geh duschen. Ich warte im Zimmer auf dich. Dann sehen wir weiter!", gibt er als Anweisung und zögert einen Moment, ehe er mir den Rücken kehrt, um den Raum zu verlassen.

Harte Schale, weicher Kern! - Levi Ackermann FF :3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt