14. Escalation

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♪ Revolution – The Beatles



~~~ Eve ~~~



Der Moment, als Nialls Lippen sich auf meine legten, ließ mich vor Überraschung stocksteif werden. Ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn, etwas sagen. Das Ganze dauerte nur wenige Sekunden, aber diese reichten aus, um ein Blitzgewitter zu entfachten, ausgelöst durch die Paparazzi.

Wut stieg plötzlich in mir hoch. Was hatte er da getan? Was nahm er sich heraus?

Bevor ich ihm verbal etwas an den Kopf knallen konnte, da grinste Niall und drehte sich um. Basil, sein Bodyguard, dem die Verblüffung ebenfalls im Gesicht geschrieben stand, setzte sogleich seinen grimmigen Blick auf, als er Niall hinterher hechtete.

Während ich mir die Hände vor das Gesicht hielt, war Bill, der mir für England zugeteilte Personenschützer, sofort zur Stelle. Er schnappte mich und verfrachtet mich in das nächstbeste Taxi, damit ich schnellstmöglich aus der Schusslinie geriet.

Der Hüne mit den pechschwarzen Haaren und zahlreichen Tätowierungen auf den Armen, setzte sich mir gegenüber und checkte sein Handy. Bill, oder Billy, wie sein Spitzname lautete, sah zwar aus wie ein Grizzly Bär, doch er hatte genau wie Basil zwei Gesichter. Ein Gemütliches und ein Böses.

Während der Fahrt zu meinem Hotel sprachen wir kein Wort. Stattdessen textete ich Niall auf dem Handy zu, der jedoch nicht antwortete. Ich war stocksauer auf ihn, konnte mir nicht vorstellen, was in ihn gefahren war. Niemals hätte ich ein solches Verhalten von ihm erwartet, welches mich zutiefst enttäuschte.

Sicher, er war betrunken aber nicht so, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Wenn das seine Art war, um die Aufmerksamkeit auf uns oder besser gesagt auf mich zu ziehen, dann verzichtete ich gerne darauf.

Noch immer mit einer geballten Ladung Wut im Bauch, traf ich schließlich im Hotel ein. Bill verabschiedete sich von mir und ich stieg in den Aufzug, der mich in das siebte Stockwerk brachte, wo mein Zimmer lag.

Nachdem ich meine Schuhe abgestreift und meine Kleidung mit dem Pyjama getauscht hatte, ließ ich mich auf dem Bett nieder. Mit zitternden Fingern griff ich nach meinem Handy, nahm all meinen Mut zusammen und schaute auf die Twitter Seite. Dort traf mich fast der Schlag.

Ich wurde beschimpft, als Schlampe, Toyboy Lover, alte Schrulle, die auf Nialls Kosten lebte und die ohne ihn nichts wäre. Die Tatsache, dass er mich geküsst hatte und nicht ich ihn wurde hier völlig außer Acht gelassen.

„Das kann nicht wahr sein", murmelte ich entsetzt, während ich weiter durch die Timeline scrollte.

Ein Wort fiel mir immer wieder ins Auge. Aus unserem so niedlichen Shipnamen Nive wurde plötzlich Evil. Das Böse, und das war ich.

Was hatte Niall da nur getan?

Frustriert legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf. Was würde das Management dazu sagen? Wie würde die Presse darauf reagieren und wie würde sich das auf die Chartplatzierungen auswirken?

Nach einer Stunde lag ich noch immer wach im Bett, schaltete die Nachtischlampe an und nahm erneut das Handy an mich. Auf Twitter war noch immer die Hölle los, Nialls Fans schrieben Dinge wie „Ich bereue es, ihre Single gekauft zu haben." – „Ich wollte sie mir holen, das tue ich jetzt nicht mehr." – „Die Alte nutzt ihn nur aus." – „Eve soll dahin gehen wo der Pfeffer wächst, sie ist Evil."

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