Chapter 15

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"Äh ... okay. Wo ist eigentlich Melissa?", fragte ich nervös. Shawn zuckte nur mit den Schultern.
Und dann hörte ich draußen den Donner. Seit wann hatte es so zugezogen? Das war gruselig, denn keine fünf Minuten später war draußen die Hölle los. Donner, Blitz, Hagel, Regen, Wind.
Alles zusammen war keine wirklich schöne Mischung.

Es war nicht so, dass ich Angst vor Gewittern hatte, aber ich konnte dann einfach nicht schlafen.

Mein Handy auf dem Küchentisch leuchtete auf: WhatsApp von Melissa.

Melissa: Hey, wegen dem Gewitter bleib ich heute bei einer Freundin vom College. Sehen uns morgen gute Nacht♡♡

Ich antwortete ihr schnell mit Ok.

Aber eigentlich war gar nichts okay. Ich würde alleine mit Shawn essen müssen. Das würde ich nicht schaffen.

"Okay, also ...", fing Shawn an, aber wieder vibrierte mein Handy. Meine Schwester Elizabeth.

"Hey ... tut mir leid, kannst du kurz warten?" Er nickte und ich nahm ab.

"Hi!", begrüßte ich sie. "Josie, ich hab dir doch vor ein paar Monaten ein Buch gegeben, erinnerst du dich?", fing Elizabeth gleich an. "Von dem deutschen Autor, über dieses Gerichtsverfahren." Ich runzelte die Stirn. "Keine Ahnung, wovon du redest", erklärte ich. Elizabeth stöhnte genervt auf. "Ein Theaterstück. Heißt 'Terror'", verfeinerte sie ihre Aussage. "Ach ja, stimmt!", erinnerte ich mich. "Das Langweilerbuch." Empört protestierte meine Schwester: "Es ist doch nicht langweilig! Aber meine Frage ist, ob du es schon gelesen hast."  Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. "Jaa, die erste Seite ungefähr."   Elizabeth entgegnete schockiert: "Aber du musst es lesen!" Ich runzelte die Stirn. "Warum?" 
"Es ist wichtig!", betonte sie. "Wie ist das Wetter bei euch?" Ich schaute aus dem Fenster. Draußen ging gerade die Welt unter. "Hach, naja, ein bisschen Regen."
"Perfekt, dann kannst du ja heute Abend das Buch lesen", meinte Elizabeth zufrieden. "Aber pass bloß auf das Buch auf!", beschwor sie mich. "Vielleicht werde ich es später noch verkaufen."
"Hä, wieso? Du hast doch eh genug Geld", sagte ich, "wie kann das eigentlich sein, dass du so viel reicher bist als ich? Du hast echt alles und ich hab gar nichts. ... Obwohl, nein, stimmt ja gar nicht! Ab morgen bin ich auch reich, ab morgen bin ich eine Großverdienerin, ab morgen bin ich Dagobert Duck!", verkündete ich stolz.

Ich bemerkte, wie Shawn mich komisch anschaute. Okay, ja, das war auch ein bisschen seltsam.

"Hör mal, Liz. Ich schau mal, ob ich dieses Buch noch finde, ja? Aber ich muss jetzt aufhören, wir schreiben noch, okay? Bye", verabschiedete ich mich schnell.

"So. Was wolltest du sagen?", fragte ich Shawn. "Ähm ... hast du Hunger?", begann er. Ich nickte. "Klar."
"Sollen wir uns was beim Asiaten bestellen?" Ich nickte, teilte ihm noch schnell mit, was ich essen wollte und verschwand dann in meinem Zimmer.

Als der arme Essenslieferant endlich bei uns auftauchte, war es schon halb neun, aber okay, das Wetter war jetzt auch nicht so mega.

Wir aßen vor dem Fernseher und sahen uns Terminator: Genisys an.

Ich bemerkte, dass meine Augenlider schwer wurden.

Shawns POV

Der Abspann lief und ich schaute zu Josie rüber.
Oh.
Sie schlief.

Ich überlegte, was ich jetzt tun sollte.

Vermutlich sollte ich sie ins Bett tragen.

Ich seufzte.
Bestimmt war ich zu dumm dafür, und sie wachte auf.

Vorsichtig hob ich sie hoch. Noch schlief sie.

Sie war ziemlich leicht; klein und zierlich wie sie war. Eigentlich könnte sie die perfekte Tänzerin sein, aber sie konnte halt definitiv nicht tanzen.

In ihrem Zimmer legte ich sie auf dem Bett ab und betrachtete sie.
Josie trug eine Jogginghose, ein weißes T-Shirt und eine Sweatjacke darüber. Da es in ihrem Zimmer ziemlich warm war, zog ich ihr die Jacke aus und deckte sie nur bis zum Bauch zu.

Als ich ihr leicht über die Wange strich, sah ich kleine schwarze Brocken unter ihren Augen

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Als ich ihr leicht über die Wange strich, sah ich kleine schwarze Brocken unter ihren Augen. Oh nein!
Meine Cousine hatte mir mal erzählt, dass man niemals geschminkt schlafen gehen sollte, das war nämlich schlecht für die Haut und so.

Ich ging schnell ins Badezimmer und durchsuchte die Josies Schrank, auf der Suche nach diesen Tüchern, die in Schminkentferner getränkt waren.
Ich fand eine Packung mit der Aufschrift Abschminktücher für fettige, zu Unreinheiten neigende Haut.
Perfekt.
Ich ging zurück in Josies Zimmer, und reinigte vorsichtig ihr Gesicht.

Weil auf den Tüchern am Schluss nur schwarze Schminke war, wurde mir klar, dass sie nur Mascara trug.

Als ich fertig war, ordnete ich ihre Haare auf dem Kopfkissen an, so dass sie einen hübschen Schleier um ihren Kopf bildeten.

Außerdem streichelte ich nochmal ihr Gesicht.

Mein Gott, was wollte ich eigentlich noch tun? Ihr die Zähne putzen?
NATÜRLICH NICHT!

Ich seufzte und ging dann aus dem Zimmer.






I hate you, I love you (Shawn Mendes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt