Chapter 25

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Am Sonntag lag ich mit Kopfhörern im Bett und scrollte mich durch meine vollgestopften Ordner mit Fotos, Screenshots, Videos und irgendwelchen anderen Aufnahmen. Ich war gerade am Aussortieren. Ich hatte einfach viel zu viel Schrott auf meinem Handy und zu wenig Speicherplatz. Und jetzt hatte ich ja Zeit dafür.

Ich hörte sie nicht, aber ich merkte, dass Melissa da war. Ich drehte meinen Kopf zur Tür und da stand Meli auch schon grinsend.
"Hey!", rief sie enthusiastisch. Ich schrie zurück: "Melissa! Meine beste Freundin", und streckte meine Arme nach ihr aus. Wir umarmten uns stürmisch und lachten. "So", meinte Meli schließlich, setzte sich auf meinen Schreibtischstuhl und schaute mich erwartungsvoll an. "Erzähl mir alles!" Ich kicherte. "Es gibt nichts zu erzählen."

"Na klar gibt es das. Wie war es im Krankenhaus? Und überhaupt: Wie geht es dir?" Sie betrachtete mein Bein. "Wann kommt der denn weg?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ich hab morgen einen Arzttermin, vielleicht kann der es mir sagen." Sie nickte verständnisvoll. "Aber sonst ist alles okay?"

"Jaahaaa!", grinste ich, "du benimmst dich wie meine Mom! Wobei ... nein, sie ist eindeutig cooler." Ich grinste schelmisch. Meli warf mir genervt einen Radiergummi an den Kopf.

"Und was ist mit Shawn?", erkundigte sie sich. "Was soll mit ihm sein?", fragte ich. "Er ist nicht hier, wie du sehen kannst."

"Klar kann ich das sehen. Beziehungsweise eher nicht sehen." Sie runzelte die Stirn. "Aber ich meine, was hat er dir geschrieben?"

"Nichts, wieso?", meinte ich perplex.
"Na ja, ihr hattet einen Unfall", erklärte Melissa, "und ... okay, er ist auf Tour, aber irgendwo wird es schon free WiFi geben und wenn nicht, dann ist er auf jeden Fall reich genug, um es sich zu leisten.
Und Shawn ist so nett, dass er sich auf jeden Fall melden würde." Sie zuckte mit den Schultern. "Aber ich kann mich auch irren, ich kenne ihn schließlich kaum."

Ich runzelte die Stirn. "Ja, das könnte ich mir auch vorstellen, aber er hat mir nicht geschrieben, und meine Nummer müsste er eigentlich auch haben, außer er hat sie irgendwie gelöscht oder sein Handy verloren oder so. Oder er hat es einfach vergessen, mir zu schreiben, was auch immer."

"Dann hätte ich mich aber gründlich in ihm getäuscht", murmelte Melissa leise.
Sie sah auf und lächelte leicht gezwungen. "So, egal jetzt. Wir machen irgendwas!"

Ich grinste überfordert. Spontaneität war nicht unbedingt das, was mich auszeichnete. Aber ich liebte es. "Was machen wir?", fragte ich, weil ich zu unkreativ für eigene Ideen war. Meli grinste spöttisch. "Lass dich überraschen!"

Sie schleppte mich ins Auto und wir brausten los. "Wo fahren wir hin?", wollte ich wissen.
"Sag ich dir nicht", antwortete meine Freundin nur. Ich tat so, als würde ich schmollen. Ich liebte und hasste Überraschungen zugleich.

Das Auto hielt an. "Wir gehen ins Kino?", fragte ich perplex. Ich wäre jetzt im Leben nicht auf die Idee gekommen, ins Kino zu gehen.

"Ja", sagte Melissa und lächelte, woraufhin ihre süßen Grübchen zum Vorschein kamen. "Aber ich will in einen Liebesfilm!", befahl sie. Ich verdrehte ein bisschen genervt die Augen, stimmte dann aber doch zu, weil ich im tiefsten Inneren doch eine heimliche Romantikerin war.

Der Film war letztendlich nur so mittelklassik, weil die männliche Hauptrolle einfach nicht heiß genug war. Und weil die weibliche Hauptrolle einfach nur Fremdscham auslöste. Mir war klar, dass die Texte und so im Drehbuch standen, aber bessere Schauspielerinnen hätten sie auf jeden Fall eleganter rubergebracht.

Wäre ich jetzt in einer fremden Stadt gewesen, dann hätte ich wahrscheinlich das Pärchen vor mir einfach aus Langeweile mit Popcorn abgeworfen (oder es zumindest versucht, ich war nicht wirklich begabt in Werfen und dann auch noch Treffen).

"Okay", fing Melissa im Auto an, "ich bringe dich jetzt noch nach Hause, aber ich muss dann auch gehen, meine Eltern haben für heute Abend einen Tisch reserviert." Sie lächelte mir zu.
"Okay", erwiderte ich. "Danke, dass du da warst."
"Och, Schätzchen, kein Problem!" Sie umarmte mich. Wir würden uns erst in zwei Wochen wiedersehen, weil sie morgen zu ihrer Familie irgendwo außerhalb fahren würde.

"Viel Spaß bei deiner Familie", wünschte ich.
"Dir ebenfalls", erwiderte sie grinsend. Wir würden am Mittwoch fahren.

Zu Hause angekommen, stieg ich aus dem Auto, winkte zum Abschied und lief dann schwerfällig zur Haustür.

Okay, jetzt noch ein bisschen essen und dann schlafen.

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Tadaaa 25. Kapitel!

Hoffe, es hat euch gefallen, obwohl es ein bisschen langweilig ist, aber na gut.

Danke fürs Lesen und mittlerweile 507 reads, das ist mega cool <33


I hate you, I love you (Shawn Mendes FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt