- TWENTY-FIVE -

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Die Tür zur Toilette sprang auf. Ich blieb ruckartig stehen. Locke starrte mich erschrocken an. Ein paar Sekunden war da Augenkontakt. Niemand bewegte sich. Niemand sagte etwas. Dann setzte ich meinen Gang fort. Die Tränen rollten weiter. Ich wollte das überhaupt nicht. Ich wollte nicht weinen. Aber das tat ich nunmal. 

Nur noch ein paar Meter und ich war endlich an ihm vorbei. Jeder Schritt brachte mich meinem Ziel ein Stück näher. Ich zählte sie. 1. 2. 3. 4. Der fünfte wurde mir nicht gestattet zu gehen. 

Locke hielt mich am Arm fest und zog mich zu sich. Ich verkrampfte mich noch mehr.

,,Hey, was ist denn los?", fragte er sanft.

Ich versuchte mich von ihm wegzudrücken aber sein Griff wurde nur noch fester.

,,Lass mich los.", versuchte ich es ein bisschen ruhiger.

,,Erst sagst du mir das passiert ist."

So viele Gedanken schossen mir surch den Kopf. Warum sollte ich es DIR erzählen? Warum bist du so zu mir? Was willst du? Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich hasse dich.

,,Ich sagte lass mich los!!!" Mit einem kräftigem Stoß hatte ich mich befreit.

Er griff noch nach meiner Hand aber ich zog sie schnell genug weg. ,,Wa-?"

Ich ging einen Schritt zurück. Er einen hinter her. 

,,Verdammt du sollst mich einfach lassen!" Meine Stimme zitterte am Ende des Satzes ein bisschen. Die Tränen wurden wieder mehr. Ich drehte mich um und setzte meinen Weg fort.

,,Haily!"

,,ICH HASSE DICH LASS MICH IN RUHE!", schrie ich. Aber mein Blick wendete sich nicht mehr auf die Personen hinter mir. Ich ging einfach weiter. In den Wald hinein bis ich mir sicher war, dass sie mir nicht folgten. 

Ich setzte mich ins weiche Moos und streckte die Beine aus. Die Tränen wischte ich weg und meine Hände stützte ich dann hinter mir in den Boden. Dann legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute in den Himmel. Die Ruhe tat mir gut. Ich wurde ruhiger. Mein Atem verlangsamte sich und ich seufzte einmal laut auf. 

Mal wieder hatte ich ein riesengroßes Drama aus etwas gemacht, dass es nicht wert war. Einmal klettern. Das hätte ich doch überlebt. Aber es war immer so, dass ich etwas schlimmer finde als es eigentlich ist, wenn ich es zum ersten Mal höre.

Zwei Vögel flogen über meinem Kopf hinweg. Warum konnte ich kein Vogel sein? Ich hätte immer meine Ruhe. Wenn es mir zu viel geworden wäre, hätte ich in jede mögliche Himmelsrichtung fliegen können. Ich hätte mich fallen lassen können. Nur um kurz über dem Boden die Flügel auszubreiten. Ich hätte dieses kurze Gefühl von Schwerelosigkeit gespürt. Und allein das hätte mich wieder glücklich gemacht. Zu wissen das ich für einen Moment vollkommende Macht über meinen Körper besähße. 

Aber ich war kein Vogel. Ich war ein Mensch und damit musste ich mich abfinden. Ich fing an leise eine Melodie zu summen die sich in meinem Kopf festgesetzt hatte. Erstmal auf andere Gedanken kommen und dann kannst du ja zurück gehen.

Also wurde aus der Melodie ein Text. Meine Stimme wurde lauter und ich musste kichern. Singen war eindeutig nicht das was ich tun sollte wenn mich jemand nach meinem Talent fragt.

Ich stand auf und machte mich auf den Weg zurück zum Camp. Den Weg hatte ich mir Glücklicherweise gut merken können. Mein Kopf legte sich schonmal eine Ausrede zurecht, warum ich so plötzlich weinend verschwunden war. Nicht die beste aber wenigstens etwas.

Aber anscheinend brauchte ich gar keine. Denn der Platz war, als ich ankam, wie leer gefegt. Das einzige was jetzt noch fehlte waren Grillen und diese Steppenbälle (Ich hab kein Plan wie die heißen aber ihr wisst sicher was ich meine ;)). Waren die etwas schom zum Klettern aufgebrochen? Nein bestimmt nicht. Ohne mich würden die schon nicht gehen. Und ich behielt recht. Nach einiger Zeit dich ich stumm an der Feuerstelle saß, wurde die Klotür zum zweiten mal an diesem Tage aufgestoßen und zum zweiten mal, war es auch Locke der daraus kam. Diesmal jedoch mit einer Klobürste in der Hand. Und hinter ihm erschienen auch noch die anderen.

Lost In Forest || H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt