- FIFTY-TWO -

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Zwei Stunden waren vergangen, nachdem wir angekommen waren und ich hatte es endlich geschafft meine Eltern abzuwimmeln. Nun betrat ich zum ersten mal wieder mein Zimmer. Es war stickig, also öffnete ich mein Fenster.  Dann fing ich an, meinen Koffer auszupacken. Mein Handy, was mir Liam bevor ich gegangen war, noch in die Hand gedrückt hatte, schloss ich ans Ladekabel. Schnell ging ich nach unten um eine Banane zu essen und als ich wieder hoch kam, hatte meine Handy genug Akku, um an zugehen. Etliche Nachrichten und verpasste Anrufe kamen mir entgegen. Ich checkte kurz alle und antwortete schnell. Einige waren von Mike, also schrieb ich ihm, dass ich ihn besuchen kommen würde. Ich sagte meiner Mutter bescheid und ging aus dem Haus.

 Auf dem Weg rief ich El und Rici an.  Beide fragten ob ich heute Zeit hätte, aber ich sagte ihnen das ich grad zu Mike ging und wir uns morgen sehen würden. Sie reagierten wie immer, wenn ich Mike erwähnte, aber sagten nichts weiter dazu.

 Als ich Mikes Haus sah, steckte ich das Handy lächelnd zurück in meine Hosentasche und schaute empor zu seinem Fenster. Da er nicht zu sehen war, ging ich zur Tür und klingelte. Sofort wurde sie aufgerissen und Mike stand mit nassen Haaren dort.

 ,,Es tut mir leid das ich dich angelogen hab! Bitte sei mir nicht mehr böse!“ Er sah mich mit großen Augen an. 

Ich wusste, ich hatte ihm schon längst verziehen. Natürlich hatte ich das. Aber würde er mir vergeben, wenn ich ihm sagen würde, jemand anderes hätte mich geküsst? Ich konnte ihn nicht anlügen, ich musste es ihm sagen. Am besten sofort. Jetzt wo er noch nicht sagen könnte, ich hätte ihm etwas verschwiegen.

Also lächelte ich schwach. ,,Ich bin dir nicht böse."

Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ich mochte sein Grinsen immer, aber jetzt war mein Kopf dummerweise durch ein schöneres getrübt. 

Ich ging ein Schritt auf ihn zu, um ins Haus zu kommen. Aber er stellte sich mir in den Weg. ,,Lass mich rein.", murmelte ich mit gerunzelter Stirn.

,,Haily...ich hab noch was zu tun. Kannst du nicht einfach nach Hause gehen?"

MIr entwich ein kleines Keuchen, durch die unverblümte Antwort. ,,Aber ich muss dir noch was erzählen."

,,Tu das doch hier."

Ich zögerte. Ich kann das nicht. Nicht hier auf der Türschwelle. Was wenn er mit mir Schluss machen würde? ,,Nein, ist schon gut. Wir reden morgen."

,,Alles klar, Schatz."

Mir lief ein Schauer über den Rücken als ich hörte wie er mich nannte, aber ich sagte nichts und ging stattdessen auf ihn zu. 

Er legte seine Hände an meine Hüfte. ,,Tut mir wirklich leid.", flüsterte er.

,,Ist schon gut." 

Mike lehnte sich vor und presste mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. Während er die Augen schloss blieben meine offen. Es fühlte sich falsch an. Und komisch. Nicht so gut, wie es mal war. Es war absolut nicht so, wie ich es in Erinnerung hatte.

Ich löste mich von ihm. ,,Ich geh jetzt."

,,Tu das."

Seine Hände rutschten von meiner Seite, als ich mich umdrehte und sein Grundstück verließ.

Auf meinem Weg nach Hause, konnte ich nicht aufhören zu denken. Immer wieder ging mir durch den Kopf, dass etwas zwischen Mike und mir stand. Ich hatte es spüren können. Dieses Gefühl, was ich früher immer hatte, war wie verschwunden. Ich fühlte mich wohl in seiner Nähe, seine Anwesenheit brachte mir immer noch Herzklopfen, aber früher machte er mich immer wunschlos glücklich und jetzt konnte er mir nicht geben was ich brauchte. Was das war? Keine Ahnung, ich fühlte mich einfach nicht komplett. 

Ich will wieder zurück in dieses beschissene Camp. 

Meine Gedanken wurde unterbrochen, als jemand meinen Namen rief. Ich schaut nach oben und sah vier, fünf Meter entfernt Justin, an einer Ecke stehen. 

Lächelnd ging ich auf ihn zu aber es verblasste schnell wieder als hinter ihm ein gelockter Junge in mein Sichtfeld kam.

Was ein Zufall.

Er presste seine Lippen zusammen und bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, blaffte er mich an. ,,Was machst du hier?"

Mir blieb der Mund offen stehen. Von Tag zu Tag immmer unverschämter.

,,Kann dir doch egal sein.", murmelte ich, von seiner Präsenz eingeschüchtert.

Mein Herz flatterte. Ich möchte hier weg. Kann diese Situation denn noch peinlicher werden?

,,Wie gehts dir, Haily? Wie war das Camp?" Justin trat zwischen uns und umarmte mich.

Ich wand den Blick nicht von Harry ab. ,,Frag das doch deinen Freund, ich muss nach Hause."

Dieser grinste gemein und Justin schaute mich verwundert an. 

,,Oh, schade. Ich hatte gehofft wir könnten noch ein bisschen abhängen. Weil ihr beide euch ja auch schon kennt."

,,Sorry Jus, vergessen zu sagen, ich kann sie nicht ausstehen." Er strahlte Selbstbewusstsein aus, wie ein Hollywoodstar. Ob er bemerkte, wie er mich dabei verletzte oder ob er es genau aus dem Grund tat?

,,Harry!", rief Justin als ich meinen Kopf gedemütigt senkte.

,,Was? Es ist die Wahrheit!"

,,Aber es ist nicht nett!"

Meine Wangen wurden rot. Jetzt konnte ich mich nichtmal selbst verteidigen.

,,Kein Ding, sie ist das gewohnt.", sagte Harry toternst.

Justin schaute ihn tadelnd an, bevor sich ein breites Grinsen auf seine Gesichtszüge schlich. ,,Verdammt, dass klingt so nach dir, ich hab dich vermisst man." Er schlug ihm auf die Schulter und beide fingen an zu lachen.

Ich drehte mich langsam um und ging in die andere Richtung, während die beiden abgelenkt waren. Ein kleiner Umweg würde nicht schaden.

Als Justin mich zurück rief, nahm ich die Beine in die Hand.

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Also. Ich werde Lost In Forest auf Slow Updates setzten. Ihr merkt, es geht einfach nicht voran. Allein für dieses Kapitel habe ich mehrere Anfläufe gebraucht. Ich habe es geschrieben, alles wieder gelöscht und das bestimmt 3x. Ich bin immer noch nicht zufrieden damit aber ich hab mich verpflichtet dazu gefühlt endlich ein Kapitel hochzuladen.

Der Grund warum das alles so lange dauert, ist ganz einfach. Ich bin 80% der Zeit sehr glücklich und zufrieden mit dem was ich im Augenblick habe. Und schreiben hieß für mich immer, von all dem zu entkommen. Ich weiß, klingt beschissen aber idc lol. 

Und versteht mich nicht falsch. Ich liebe das schreiben und es hilft mir so so so sehr über Dinge hinwegzukommen und einfach in eine andere Welt zu gelangen, aber ich finde nicht mehr so viele Gründe um mich an den Schreibtisch zu setzen.

Wenn ich es dann tue, dann glaubt mir, ich könnte weinen, weil ich wieder das Gefühl hab, in meinem Element zu sein, aber dazu muss es erstmal kommen und ich muss mich aufraffen. Ich schreibe immer noch total viel, eben die anderen 20% meiner Zeit, aber nicht alles gehört hier in dieses Buch und vor allem, nicht alles ist gut genug, als dass ich es veröffentlichen könnte. 

Ich bitte euch, seid mir nicht böse. Ich gebe mir Mühe, für euch und für mich. Und ich werde dieses Buch weiterschreiben und wENN ES DAS LETZTE IST WAS ICH TUE

ich liebe euch, chickenpower, Vanessa. Chickenpower.

Lea

Lost In Forest || H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt