,,Bitte Liam!", rief ich und klammerte mich dabei an seinem Arm fest, ,,Bitte ich möchte sie doch nur einmal anrufen!"
,,Wie oft denn noch? Handys sind verboten! Das ist eine der Grundlagen hier. Außerdem wäre es doch unfair den Anderen gegenüber, oder?", seufzte er.
,,Sie müssen doch nichts davon erfahren! Bitte! Ich vermisse sie..." Ich setzte mein bestes Schmollgesicht auf, was ich drauf hatte.
Liam schüttelte mit dem Kopf und drehte sich von mir weg. Er schien zu überlegen.
Ich hatte Liam eben beiseite gezogen um ihn auf mein Handy anzusprechen. Bis jetzt erwies er sich aber als ziemlich hartnäckig. Die Jungs und Jay saßen noch beim Frühstück und ließen es sich schmecken. Mir hatte mein eines Toast schon gereicht und ein Brötchen für den Notfall hatte ich mir auch schon gemacht. Dadurch, dass ich nicht die ganze Zeit redete, sondern eher still mein Essen genoss, wurde ich auch schneller fertig. Über was oder mit wem sollte ich denn auch reden? Mit Locke ganz bestimmt nicht und selbst Lewis hatte mich nicht in das Gespräch mit einbezogen. Übel nahm ich ihm das aber auch nicht.
Eine Bewegung vor mir holte mich aus meinen Gedanken wieder zurück. Liam, vor mir, drehte sich wieder um.
,,Komm mit."
Ich strahlte. ,,Heißt das-?"
,,Ja und jetzt beeil dich, bevor ich es mir anders überlege!"
Er begab sich in Richtung seiner Unterkunft. Ich folgte ihm, vor Freude fast hüpfend. Vor der Tür bedeutete er mir kurz zu warten und verschwand im Inneren des Hauses. Nach einigen Sekunden kam er zurück und drückte mir das kleine, kalte Viereck in die Hand.
,,Ein Anruf.", sagte er und sah mir dabei eindringlich in die Augen.
Ich nickte ehrfürchtig.
Liam fuhr fort: ,,Du gehst jetzt hinters Haus und beeilst dich gefälligst. Ich hab keine Lust auf Fragen von den anderen. Ich warte hier auf dich. Verstanden?"
Ich hatte nicht mal mehr Zeit zum Antworten, denn Liam drückte mich schon sanft weg von sich und ich ging zügig um das Holzhaus herum. Angekommen entsperrte ich den Handybildschirm und schon schossen mir etliche Benachrichtigungen von verpassten Anrufen und Nachrichten entgegen. Ich überflog sie nur kurz und stellte fest, dass die meisten Anrufe von meiner Mutter stammten. Aber da waren auch welche von El, Rici und- ja sogar von Mike!
Aber ich hatte eigentlich nur ein Ziel, also tippte ich schnell die vertraute Nummer ein und drückte auf den grünen Telefonhörer. Es tutete ein paar mal und dann hörte ich die erleichterte Stimme meiner Mutter.
,,Haily!"
,,Hey Mom.", erwiederte ich locker.
,,Endlich meldest du dich! Ich hab dich so vermisst! Wie geht es dir? Warum hast du nicht schon vorher angerufen? Was habt ihr gestern so gemacht? Wie war deine erste Nacht? Hast du schon neue Freunde gefunden und wie ist eigentlich euer Betreuer?", bombardierte sie mich mit Fragen voll.
Ich musste lächeln. Das war meine Mutter wie sie liebte und lebte. ,,Ganz ruhig Mommy! Ja alles ist gut hier. Alle sind nett zu mir", wobei ich Locke und Jay einfach ausließ, ,,und der Betreuer ist auch total freundlich. Handys sind hier verboten und sie wurden eingesackt, aber ich hab nochmal gefragt und ich darf einen Anruf machen. Deshalb müssen wir uns auch beeilen."
,,Oh.", stieß meine Mutter ernüchternd aus.
,,Naja, das ist ja jetzt auch egal. Was ist so passiert? Wie geht's Dad?"
Marlene seufzte kurz. ,,Daniel geht's gut, er arbeitet nur viel wie immer."
,,Oh, ja dass kenn ich ja schon von ihm."
Meine Mutter murmelte irgendwas unverständliches und eine unangenehme Stille senkte ich über uns. Mit meinem Fuß scharrte ich ein bisschen über dem belaubten Boden.
Nach einiger Zeit kam ein Räuspern von der anderen Seite der Leitung. ,,Mike war da."
Sofort wurde ich hellhörig. ,,Was? Wie meinst du das, er war da? Bei uns? Was hat er gesagt?"
An der Stimmlage meiner Mutter hörte ich wie sie amüsiert Lächelte. ,,Ja, er hat geklingelt und nach dir gefragt. Als ich ihm erzählte, du seist nicht da, wirkte er ein bisschen pikiert. Hast du ihm nicht erzählt wo du bist?"
,,Nein hab ich nicht. Was wollte er denn genau?", drängte ich weiter.
,,Er hat irgendwas von einer Entschuldigung gesagt, genau hab ich das aber auch nicht verstanden. Er hatte auch eine Blume in der Hand aber dann ist er einfach gegangen. Ich hab ihm sogar einen Kaffee angeboten, aber er wollte nicht."
,,Blume?", fragte ich neugierig und hoffte eine bestimmte Blumenart zu hören.
,,Ja, eine Blume."
Meine Augen verdrehten sich. ,,Was für eine Blume denn? Vielleicht eine Rose?"
,,Ach nein doch keine Rose! Wenn ich mich nicht ganz irre, dann hat er die sogar aus unserem Vorgarten. Irgendeine Tulpe oder so."
,,Achso." Traurig starrte ich auf den Boden. ,,Naja, ich muss dann auch schon wieder.", sagte ich um noch einem längerem Gespräch mit meiner Mutter zu entfliehen.
,,Ja ok. Ich hab dich lieb!"
,,Ich dich auch, Mom! Tschüss!" Und dann war die Leitung auch schon Tod.
Ich nahm mein Handy von Ohr und wollte gehen. Doch der Gedanke daran, dass ich auch Nachrichten bekommen hatte, hielt mich zurück. Komm Haily. Liam hat gesagt nur einen Anruf. Nicht noch Nachrichten lesen. Ohne auf meine innere Stimme zuhören, drückte ich auf das Sms-Zeichen.
In den Nachrichten von El und Rici stand so ziemlich das Gleiche. Wie geht es dir? oder Was habt ihr schon so gemacht?. Ich antworte ihnen, dass es mir gut ging und dass ich sie vermissen würde. Auch, dass ich mein Handy eigentlich nicht haben dürfte und die Kommunikation zwischen uns deshalb ziemlich schwer werden würde.
Von Mike hatte ich unzählige Nachrichten bekommen wo er sich dafür entschuldigte mich angelogen zu haben und dass er mich gerne wiedersehen würde. Irgendwie war das ja schon süß aber ich beschloss trotzdem ihn noch ein bisschen zappeln zu lassen. Also schrieb ich ihm nicht zurück.
Und als ich die letzte Sms las musste ich grinsen. Sie war von Justin.
Hey Süße! Na, machts Spaß in der Hölle? ;) Hast du schon meinen Freund kennengelernt? Er ist ziemlich frech und gutaussehend hm? Ich wette du verstehst dich nicht mit ihm! :D Vielleicht schreibst du mir ja mal zurück :) Bis später! Justin xx
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Hi Justin! Ja es ist total toll -.- nein ernsthaft es geht eigentlich und ja ich komme überhaupt nicht mit ihm klar! Er ist das totale Arschloch! Ich kann in nächster Zeit nicht mehr schreiben weil wir Handys eigentlich gar nicht benutzen dürfen. Also bis vielleicht nach dieser Horrorwoche! Haily x
Ich sendete die Nachricht und ging dann zu Liam zurück, der schon ungeduldig auf mich wartete.
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Haai ihr!
Na was geht? Ja ich weiß das Kapitel war übelst langweilig aber irgendwas muss ja passieren :D
Wie fandet ihr es denn? Ich würd mich richtig über Votes und Kommentare freuen ^^ hihi <3
Dieses Kapitel ist an @bluetinybird gewidmet, weil sie einfach nur hamma ist! Ihr schreibstil ist so unglaublich und ich würde gerne solche Bücher schreiben wie sie und noch lieber würd ich sie persönlich kennen. Ich glaub sie ist echt cool drauf ^.^ *-* guckt mal bei ihr rein :D <3
Ich werde jetzt selbstgemachte Pommes essen WUHUUUUU es interessiert wahrscheinlich eh kein Schwein aber egal .-.
Lots of love <3
LEEAAA
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Lost In Forest || H.S.
Fanfiction❝Hinter dem Vorhang aus Zorn, versuchte ich mein niedergeschmettertes Selbst zu verstecken❞ © txmmxsbae