KAPITEL 03

10.7K 523 69
                                    

L U K E

»Das ist illegal, noch dazu unmenschlich, Jimmy. Und ich lasse nicht zu, dass du meinen Bruder so etwas tuen lässt!«, rief eine neue Stimme und die dazugehörige Person gesellte sich zu uns.

Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich meinen kleinen Bruder der auf einmal neben mir stand und anscheinend dazu bereit war, sich mit Jimmy anzulegen.

In meinen Adern pumpte das Blut nur so, ich begriff immer noch nicht so ganz was gerade geschehen war. Er wollte dass ich jemanden tötete? Und noch dazu sie? Einem Menschen einfach das Leben nehmen, ihn komplett auslöschen? Ihn dazu verdammen in ewiger Dunkelheit zu leben? Die Familie dadurch zerstören? Traurigkeit auslösen?

Mittlerweile kochten sämtliche Flüssigkeiten meines Körpers, ich hatte Angst gleich zu explodieren.

Doch darüber beschloss ich, mir erst wieder Sorgen zu machen, wenn ich meinen Bruder aus dieser ganzen Situation heraus geschafft hatte. Ich wollte nicht dass er noch mehr mit hinein gezogen wurde, und das obwohl eigentlich alles nur wegen ihm begonnen hatte. Aber er war nun einmal mein jüngerer Bruder, um den ich mich kümmern musste.

»Was machst du denn hier?«, flüsterte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

Mehr brachte ich gerade nicht wirklich heraus. Verdammt, ich hatte ihm doch gesagt er solle nach Hause gehen! Wieso hörte er nur nie auf mich?

Wer wusste schon, was Jimmy sonst noch vorhatte.

»Das was ihr getan habt ist auch illegal. Benny willst du dich etwa als Held aufspielen? Tut mir Leid dass ich deine Träume zerstören muss, aber du bist kein Held. Es hat alles mit dir angefangen. Ihr schuldet mir Geld, und das nicht gerade wenig. Meine Geduld und auch die Zeit die ich euch gegeben habe, ist vorüber. Ihr könnt nicht zahlen, dafür müsst ihr eben etwas anderes erledigen. So ist nun einmal das Geschäft«, brummte er und funkelte dabei meinen kleinen Bruder und mich abwechselnd an.

Die Kippe die in seinem Mund steckte, qualmte mir so wie beim letzten Mal auch, die Nase zu. Der dicke Kloß in meinem Hals tauchte mal wieder auf und erschwerte mir das Schlucken deutlich.

»Warum ausgerechnet sie?«, presste ich hervor und versuchte den Augenkontakt mit Beiden zu meiden. Als ich meinen Blick hob, bohrten sich wieder diese eisgrauen Augen in meine. Ein kehliges Lachen ertönte.

»Das hat schon seine Gründe, die du dann noch früh genug erfahren wirst«, antwortete er.

Benny packte mich an der Schulter. »Luke, du hast doch nicht etwa vor diesem Dreckshund zu helfen, oder? Du kannst doch nicht einfach einen Menschen töten!« Seine spitzen Finger bohrten sich in mein Fleisch.

»Hemmo, du hast keine andere Wahl«, redete nun auch mein anderer Gegenüber auf mich ein. Am liebsten hätte ich mir mit beiden Händen die Ohren zugehalten und die ganze Welt ausgeblendet.

»Oder willst du etwa, dass dein kleiner Bruder und du eine Anzeige am Hals haben?«

Hektisch schüttelte ich den Kopf.

»Man Luke, er blufft doch nur! Das kannst du echt nicht bringen! Du begibst dich in noch größere Gefahr im Gefängnis zu landen, wenn du jemanden töten solltest! Verdammt nochmal, schalte doch deinen Verstand ein!«

Und genau das durfte ich mir ausgerechnet von meinem jüngeren Bruder einflößen lassen... Und er hatte ja auch Recht. Aber wie Jimmy es schon erwähnt hatte - mir blieb keine andere Möglichkeit, um meinen Bruder zu schützen.

»Du hast bis heute Abend Zeit, dann hätte ich gerne eine Antwort«, mischte sich Jimmy wieder ein und wollte sich schon aus dem Staub machen, doch ich hielt ihn zurück.

GAMES » LUKE HEMMINGSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt