KAPITEL 30

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E L I Z A B E T H

»Liz, wach auf. Wir sind gleich am Flughafen«, riss mich eine Stimme aus dem Schlaf und ich zuckte erschrocken zusammen, ehe ich mir den entstandenen Schlaf aus den Augen rieb.

Als ich realisierte was Luke mir soeben mitgeteilt hatte, saß ich mit einem Mal senkrecht und noch dazu hellwach im Sitz.

»Ich bin wach«, murmelte ich verschlafen und unterdrückte ein Gähnen.

»Wie lange habe ich eigentlich geschlafen?«, wollte ich kurz danach erfahren, draußen war es noch immer dunkel.

Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand den leblosen Körper des Mannes hinter der Infothek finden würde. Ich würde mich erst zufrieden geben, wenn wir im Flugzeug saßen und den Kontinent hinter uns ließen.

»Zirka zehn Minuten«, antwortete Jackson in einem grummelnden Ton.

»Na super«, murmelte ich und meine Laune sank augenblicklich in den Keller. Es sah auch nicht so aus, dass sie sich in den nächsten Stunden wenigstens wieder ein bisschen heben würde.

Der Wagen rollte die dunkle, matt beleuchtete Straße entlang, bis es schließlich vor dem Flughafen stehen blieb, gefolgt von den anderen beiden Autos, in denen sich der Rest der Gruppe befand. Seufzend schnallte ich mich ab, kontrollierte, ob ich meine kleine Tasche noch immer zwischen den Beinen hatte.

Ich schulterte sie schließlich, und öffnete dann die Autotür.

Der große Parkplatz war trotz der Uhrzeit gut gefüllt; ich rieb mir einmal über dei Augen, um den Rest der Müdigkeit auch noch zu vertreiben.

»Wer hat eigentlich die Tickets gekauft? Und wann?«, wollte ich neugierig von Luke erfahren, welcher sich neben mir aufbaute und die Arme vor der Brust verschränkte.

»Jackson. Während du, Dimitri und ich deinen Reisepass besorgt haben. Er hat nach Last minute Flügen gesucht. Zwar waren die Flugtickets sehr überteuert, aber glücklicherweise haben wir genügend Geld auftreiben können. Wieso willst du das wissen?«, entgegnete er und ich biss mir auf die Unterlippe.

»Nur so«, winkte ich ab und versuchte desinteressiert zu wirken. Um ehrlich zu sein, wollte ich gar nicht wissen, was er unter Geld auftreiben verstand. Ich wollte nicht noch tiefer in diese ganze Sache hineinrutschen, immerhin steckte ich sowieso schon Knietief in der Scheiße.

»Was geschieht jetzt mit den Autos?«, hakte ich erneut nach, woraufhin Luke einen genervten Laut von sich gab. Ich verdrehte die Augen und bemühte mich, seine Reaktion zu ignorieren.

Als ich meinen Blick noch einmal über die PKWs gleiten ließ, bemerkte ich mal wieder, was für einen teuren Eindruck sie machten, und dass fast die gesamte Gruppe bereits festen Boden unter den Füßen gefasst hatte.

»Sind wir vollzählig?«, fragte Locke in die Runde, während ich mich auf dem Platz umschaute und ein paar Flugzeuge hinter dem riesigen, hell beleuchteten Glashaus erkennen konnte. Vereinzelt antworteten ein paar der Typen, dass keiner fehlte.

»Okay, dann lasst uns gehen, bevor die Gang aufkreuzen und uns einen Strich durch die Rechnung machen kann«, beschloss Luke und wir machten uns zusammen auf den Weg nach innen.

Aufgeregt kaute ich an meinen Nägeln herum, ich wusste immer noch nicht, um welche Personen es sich bei der Gang handelte. Luke wollte mir nichts erzählen, da er der Meinung war, dass ich sowieso schon viel zu viel wusste.

Dabei spürte ich, dass er mir misstraute, und genau diese Tatsache verletzte mich immer wieder aufs Neue.

Die riesige Halle in der die großen Anzeigetafeln mit den jeweiligen Flügen hingen, war gar nicht so sehr befüllt. Locke konzentrierte sich auf die Anzeige und suchte unseren Flug, damit wir vor dem Gate Platz nehmen und abwarten konnten.

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