Kapitel 20

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Die Blutergüsse ließen sich nur schwer überschminken.

Ich gab mein bestes, weil ich nicht gerne wollte, dass alle mich auf meine Handgelenke ansprachen und sich Ethan noch mehr Sorgen machte.

Ich fragte mich wie er sich jetzt fühlte.

Er musste schließlich erfahren, dass sein Feind Dylan mich geküsst hat.

Einfach so und ohne Vorwarnung.

Jetzt gerade wünschte ich mir nichts sehnlicheres als in Ethan’ Armen zu liegen und sein Grinsen zu sehen.

Aber Professor Grantham hat uns angeschrien und war ja der Meinung, dass wir alle Abstand voneinander brauchten.

Der Mann kannte sich wirklich nicht mit Beziehungen aus.

Kein Wunder.

Er hat auch keine Frau oder so.

Ich schaute zu Eliza die gerade mit Finley telefonierte.

Seit dem die beiden zusammen sind, sind sie unzertrennlich.

Sie legte auf. 

»Ich gehe rüber zu Finley. Möchtest du auch mitkommen? Also ich meine jetzt zu Ethan und nicht zu Finley.«

Eliza wurde rot und kicherte.

»Wir sollen die Zimmer doch nicht verlassen.«

»Ernsthaft Evelyn?«, sie verdrehte die Augen.

»Seit wann bist zu so vernünftig?«

Ich wollte gerade protestieren aber da machte sie schon die Tür auf.

»Ok wenn du nicht willst, braves Mädchen.« 

»Man Eliza.

Ich würde ja aber ich glaube nicht, dass Ethan mich jetzt    gerade gerne sehen möchte.«

»Ach quatsch! Das mit dem Kuss war doch nicht deine Schuld.

So dreist ist mein Bruder nicht um jetzt sauer auf dich zu sein.

Ich glaube wohl eher, dass er Dylan früher oder später umbringen wird«, Eliza lachte. 

»Ich weiß nicht. Ich glaube ich bleibe lieber hier.«

Eliza nickte.

»Ok, wie du willst.«

Dann machte sie leise die Tür zu. 

Ich saß im Schneidesitz auf meinem Bett und machte den Fernseher an.

Dann stand ich auf und holte mir eine Flache Wodka.

Ich würde mich jetzt betrinken.

Das Zeug ging weg wie sonst was. 

Im Tv lief eine Liebes Geschichte die sicher nicht mit einem Happy End enden würde.

Da war ich mir sicher. 

Es klopfte an der Tür.

Ich nahm es gar nicht war und ignorierte es.

Dann noch einmal.

Bestimmt Dylan dachte ich und versuchte erst gar nicht auf zu stehen.

Wahrscheinlich würde ich sowieso gegen mein Regal laufen.

»Evelyn! Mach bitte die Tür auf.«

Ethan?

Oder Dylan?

Genau genommen wusste ich es nicht.

Es hätte für mich genau so gut Jay oder Finley sein können. 

Ich rappelte mich auf und stütze mich am Regal ab.

Mit einem Ruck öffnete ich mit der Flache Wodka in der einen Hand die Tür auf. 

»Ethan«, sagte ich lachend.

»Komm rein ins Stübchen der Evelyn.«

Ich stolperte ein paar Schritte zurück und machte ihm den Eingang frei.

»Bist du betrunken?«, er sah mich an und dann auf die Wodka Flache.

»Nöö?«, sagte ich. 

» Wieso betrinkst du dich Evelyn?«

»Probleme, mein Junge.«

Oh Gott.

Was gab ich denn da von mir?

Er sah mich verwirrt an und kam auf mich zu.

»Gib mir mal die Flasche.« 

»Willst du auch trinken?«, fragte ich und hielt ihm die Flache hin.

Er nahm mir die Flache weg und stellte sie auf Eliza’s Regal.

»Eyyy.«

Ich lachte und taumelte durchs Zimmer.

Bevor ich aufs Gesicht fliegen konnte fing Ethan mich auf.

Ich sah ihn an.

»Deine Stirn ist so wunderschön«, sagte ich und strich ihm mit meinen Fingern darüber.

»Alles klar Evelyn. Und du bist ganz sicher nicht nüchtern.«

Sein Blick glitt auf meine Handgelenke und er nahm sie vorsichtig.

Der Abdeckstift war inzwischen schon wieder weg. 

»Tut es weh?«, fragte er mich mitfühlend.

Ich antwortete ihm nicht.

Schlaue betrunkene Evelyn.

Lobte mich mein Gehirn.

» Ich liebe dich Evelyn.«

Ich plumpste auf mein Bett.

»Ja ich dich auch. Sehr dolle«, ich machte große Augen und nickte mit meinem Kopf wie ein wackel Dackel. 

Er legte sich neben mich und zog mich an ihn.

Sodass ich auch lag. 

»Ich will noch nicht schlafen«, brummte ich.

»Ich muss, muss noch gucken ob Jack sie heiratet.«

»Wer um alles in der Welt ist Jack?«, fragte Ethan mich. 

Ich deutete auf den Fernseher und schlief ein. 

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