73. Away

255 19 0
                                    

Geschockt stand ich im Flur als würde ich gerade erfahren haben er wäre gestorben ; und genau so fühlte es sich auch an. Mein Griff verfestigte sich unbewusst in den frisch gekauften Plüschelefanten und gleichzeitig sah ich diese dumme Schwester nur mit beiden Augen groß an. Bitte ließ es mich verhört haben oder sie hatte etwas falsch verstanden. Bitte Gott, ließ es nicht war sein.









,,D-das..äh...das kann doch garnicht sein",stotterte ich geschockt. Es fühlte sich so an, als hätte ich gerade mein kompletten Sinn, auf dieser Welt zu leben, verloren.








Meine Atmung wurde plötzlich schwerer als sein meine Lungen verstopft. Meine Beine waren total weich als würde ich zerbrechen. Ich konnte nur noch schwer mein eigenes Gewicht halten. Es fühlte sich an als würde ich von einer Sekunde 200 Kilo mehr wiegen. Bitte, ich brauchte einen Stuhl...










,,Doch. Gestern Abend war die letzte wichtige Therapie gewesen. Gegen seine Schmerzen, die aber zurück gegangen sind, bekommt er weiterhin Tabletten, aber der Doktor hat heute früh die Bestätigung gegeben das er nach Hause kann. Es tut mir leid", versuchte sie traurig zu spielen, aber im Gegensatz zu ihr war ich keine normale Schwester, die hier arbeitete und jeden Patienten gleich sah.









Für mich war diese Uhrzeit heilig in den letzten Tagen geworden. Jeden Tag, oder zumindest die paar Tage als er da war, saß ich immer rechts von ihn gesehen auf der Bettkante während er neben mir lag. Immer hatten wir geredet und gelacht als würden wir uns schon Jahre kennen. Seine wunderschönen Augen und sein süßes Lächeln waren immer der Moment wo ich alles vergessen konnte und nur das wunderschöne Gefühl gespürt hatte.
Bei ihn konnte ich sein wie ich wollte, musste keine gefälschten Gefühle zeigen. Ich hatte den Ruhm und alles ausgeblendet, weil er für mich einfach wie ein ganz normaler Mensch war.
Nun ja. Normal in den Sinne das er keine Superkräfte oder sonst etwas besaß. Aber man konnte ihn doch nur einfach lieben. Seine warmherzige Art war so berührend für mich gewesen.








Doch dies war nun erneut und endgültig vorbei. Ich würde ihn nie wieder sehen. Warum musste es so enden ? Wäre sein Vater gestern nicht gewesen und hätte mich rausgeschmissen, hätten wir dann noch Kontakt? Ich meine ich war so dumm und hatte das Wichtigste vergessen. Der Grund warum ich überhaupt zu ihn wollte. Ich wusste immer noch nicht wie ich meine Schulden ab bezahlen sollte. Es war alles scheiße.









Nachdem die Schwester weg gegangen war setzte ich mich betrübt auf einen Stuhl neben seinen ehemaligen Zimmer und kuschelte mich an den Elefanten, der für ihn gewesen war. Genau diesen wollte ich ihn schenken, doch es war zu spät gewesen. Er war gegangen. Einfach so.
Hätte er mich vielleicht verabschiedet wenn ich gestern Abend da gewesen wäre ? Oder wusste er vielleicht noch garnichts von seinem Glück ? Schließlich hatte der Doktor erst heute morgen gemeldet, dass er entlassen wurde.









Trotzdem war es nun endgültig vorbei. Er war weg. Und das für immer. Nur noch in Zeitungen oder im Fernsehen würde ich ihn sehen können. Nie mehr könnte ich vor ihn sitzen, mit ihn sprechen können oder seiner süßen hohen Stimme lauschen. Ob mir jemals Jemand wieder so ein Gefühl geben könnte, so dass er aus meinem Kopf und gleichzeitig aus meinem Leben verschwand ?







Ich glaubte nicht. Ich war hoffnungslos verloren und musste nun weiter mit den Tränen und einen gebrochenen Herzen kämpfen müssen, welches niemals wieder geheilt werden könnte...












~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~











Erneut drehte ich mich in meinen viel zu engen Bett um und kniff erneut die Augen zu worauf ich wie zuvor auch nur schwarz sah. Genervt atmete ich tief ein und aus und hoffte somit wieder einzuschlafen.
Nun ja was hieß wieder ? Ich denke in dieser Nacht hatte ich nicht ein einziges Mal geschlafen. Es war zwei Uhr mitten in der Nacht. Morgen ( oder besser gesagt heute ) musste ich eigentlich zum Collage, aber es würde nicht wirklich einen Unterschied machen ob ich hier zu Hause in meinen Bett oder auf der Schulbank schlafen würde.







Allgemein fühlte ich mich psychisch nicht in der Lage auch nur irgendetwas aufzunehmen. Wenn jetzt jemand mir erzählen würde, dass morgen die Welt unterginge würde es links rein und rechts wieder raus gehen, aber es lag nicht daran das ich müde war. Müde war ich überhaupt nicht. Nein, es lag einfach ganz allein an ihn.
Die ganze Zeit dachte ich schon an ihn wie es ihn gehen würde oder was er gerade tat ? Ich saß bestimmt noch geschätzt eine Stunde im Krankenhaus ehe ich dann mit einen Bus nach Hause gefahren war und eine halbe Stunde extra noch warten musste auf den Nächsten da ich zwei Minuten zu spät an der Bushaltestelle angekommen war. Ich wollte einfach nur nach Hause.






Ich war mit Sky spazieren gegangen, hatte mir vom Bäcker ein fertiges Brötchen geholt was ich vorher noch nie hier gesehen hatte bei unserer Bäckerei und war nach Hause. Abgeschminkt, umgezogen und ins Bett gelegt. Mehr hatte ich heute auch nicht mehr getan auch wenn ich noch eine Menge von Studienzeug vor mir hatte. Das Buch über seine Region war in meinen Rucksack irgendwo im nirgendwo. Es herrschte ein einziges Chaos darin. Der Elefant befand sich wie zuvor in meinen Armen.
Auch wenn Michael ihn weder gesehen noch berührt hatte erinnerte er mich sehr an ihn. Ich wollte ihn diesen doch schenken. Als Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit, aber eigentlich musste man sich mich nicht wirklich merken. Er hatte mich trotzdem damals nicht vergessen...









Aber jetzt würde er es tun. Mindestens nach zwei Wochen hat er meinen Namen vergessen, nach drei Wochen mein Aussehen, nach vier Wochen das ich bei Thriller dabei war und nach einen Jahr war er glücklich vergeben und würde auf der Straße mich weder erkennen noch denken das wir uns mal gekannt haben. Ja so ungefähr würde es dann aussehen.
Ich würde ihn dafür nie vergessen. So Jemanden wie ihn konnte man einfach nicht vergessen. Allein sein Charakter war unvergesslich. Dazu kam noch seine Stimme, die man nie verwechseln konnte und sein wunderschönes Aussehen. Einfach wow.







Doch mit diesen Wow war es jetzt vorbei. Ich würde nie wieder so jemanden treffen wie ihn. Er war einfach nur unbeschreiblich. Ich würde alles tun um ihn wieder zu sehen. Aber leider würde er nur noch in meinen Gedanken weiter leben. Ich konnte sogar schon seine Stimme in meinen Gedanken hören.
Das hatte ich zuvor noch nie gehört. Kam das wenn man zulange an ihn dachte ? Die Stimme hörte sich schon fast real an. Mein Herz fing auf einmal an schneller zu schlagen. Mein Blut schoss von einer Sekunde auf die andere durch meine Adern. Mir wurde heiß als wäre ich gerade in einer Sauna.







Warum ? Nur weil ich seine Stimme im Kopf hatte wurde mir plötzlich so komisch ? Allein wenn ich an ihn dachte tauchte schon das Gefühl auf. Diese Stimme wurde immer lauter, doch war zugleich in der Ferne zu hören. Er sang etwas. Ein Lied was ich noch nie zuvor gehört hatte. Meine Knochen fingen an weich zu werden.
Es konnte unmöglich sein.
Er konnte nicht hier in der Nähe sein. Aber die Stimme klang so echt. Als ob er direkt neben mir stehen würde...

Remember His Time Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt