Personal Hell || Park Jimin

Kapitel 8

Kapitel 8 – Hoseok

Auf dem Nachhauseweg denke ich über das nach, was mir Hoseok immer über seine Schwester erzählt. Nach seinen Erzählungen her müsste sie ein tolles Mädchen sein, aber davon scheint sie in der Schule ja nicht viel zeigen zu wollen. Aber das gerade, die Tatsache, dass sie Selbstbewusstsein hatte und mir Kontra gegen hatte, lässt mich nachdenken. Hatte Hoseok womöglich doch recht und seine Schwester ist wirklich so, wie er mir das immer erzählt hatte? Naja, dieses Projekt wird es ja zeigen. Denn das werde ich mir garantiert nicht von ihr versauen lassen, ich brauche die Note. Auf direktem Wege fahre ich jetzt aber erst mal zur Grundschule, sodass ich meinen kleinen Bruder abholen kann.

Völlig genervt lasse ich mich auf mein Bett fallen. Wie kann mein Bruder diesen Idioten dazu zwingen, dass er mich nach Hause fährt?! Er hätte doch auch Namjoon damit beauftragen können, schließlich verstehe ich mich mit diesem deutlich besser und er hatte noch Training, genau wie Jimin... mit dem Unterschied, dass ich bei Namjoon freiwillig, wenn auch zögerlich, ins Auto gestiegen wäre. Aber gut, jetzt kann man da ja eh nichts mehr dran ändern, was passiert ist, ist passiert. Und das Projekt lasse ich mir von dem auch sicherlich nicht kaputt machen, dafür sind mir meine Noten zu wichtig. Ich gehe nach unten in die Küche, da ich ziemlichen Hunger habe.

„Hey, Luna? Bist du gut nach Hause gekommen?", Hoseok kommt nach einigen Minuten in die Küche, während ich mir dort etwas zu essen mache. War ja klar, dass er nur wieder in die Küche kommt, wenn er was zu Essen riecht.

„Kannst du nicht nächstes mal einfach Namjoon fragen? Der ist deutlich netter.", sage ich und er setzt sich an den Küchentisch. Wie immer sind wir alleine zu Hause, unsere Mum ist natürlich wieder mal nicht da, aber das sind wir mittlerweile auch gewohnt.

„Namjoon redet in letzter Zeit viel von dir...", stellt Hoseok dann fest und ich sehe ihn überrascht an.

„Tut er?" Hoseok nickt und sieht in den Kochtopf um heraus zu finden, was ich zu essen koche. Ist ja auch nicht zu erwarten, dass er schon mal anfängt zu kochen, wenn er eher Schluss hat als ich... Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich das überhaupt essen will... es hat schon einen Grund, dass eigentlich immer ich koche und es von ihm nur Fertigessen gibt.

„Ja, es scheint so als interessiert er sich auf einmal für dich... allgemein musste ich mir viele Fragen anhören, seit du mit deinen neuen Klamotten in der Schule aufgetaucht bist. Und deine Auseinandersetzung mit Dalika hat auch ziemlich viele überrascht, zumindest die Tatsache, dass du dich gewehrt hast.", erklärt er mir und holt dann zwei Teller aus dem Schrank. Wahrscheinlich soll da sein Versuch, mir zu helfen, sein.

„Ich habe es einfach satt, dass ich mir meine Schulzeit von deinen Freunden versauen zu lassen... das habe ich Namjoon auch gesagt. Und ich habe Namjoon freundlicherweise an Sakura und Luhan erinnert.", erkläre ich ihm und fange an die Teller zu befüllen, dann setzen wir uns beide an den Tisch und fangen an zu essen. Hoseok sieht auf den Boden, als ich Sakura und Luhan erwähne. Auch ihn macht es fertig, was passiert ist, obwohl er niemals einen fiesen Spruch zu den beiden gesagt hatte.

„Wenn man mich fragt, dann war Namjoon schon immer der netteste von uns... und er hat uns oft genug gesagt, dass wir mit den dummen Sprüchen aufhören sollen.", murmelt Hoseok und ich sehe ihn erstaunt an.

„Was?", echoe ich ungläubig, doch er lächelt nur.

„Du hast mich schon verstanden. Glaub mir, Namjoon ist gar nicht so übel. Die anderen, Jin vielleicht mit ausgenommen, sind auch gar nicht so übel, wenn man sie kennen lernt.", sagt er und ich trinke einen Schluck um zu verstecken, dass ich darauf keine Antwort weiß.

„Es wird ja schon einen Grund haben, dass du mit denen befreundet bist, stimmt. Aber trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so nett sind, wenn sie sich so benehmen.", sage ich dann nach einer kurzen Denkpause und Hoseok schmunzelt.

„Durch dein Projekt hast du doch jetzt erst mal genug Zeit Jimin kennen zu lernen, das wird deine Meinung schon noch ändern.", versichert Hoseok mir und der Rest unseres Essens verläuft relativ leise und stumm, wahrscheinlich, weil wir beide unseren eigenen Gedanken nachhängen. Ich frage mich, wieso Hoseok so sehr davon überzeugt ist, dass es meine Meinung zu Jimin ändern würde, wenn ich ihn kennen lerne. Vorhin hat mir ja schon wieder gezeigt, dass wir nicht mal in einem Auto zusammen sitzen können, obwohl das zum Teil ja auch meine Schuld war.

„Du wäschst ab, das ist dir bewusst, oder?", grinse ich dann, als ich meine Gabel auf den Teller lege. Hoseok nickt nur und verzieht das Gesicht.

„Ist aber immer noch besser, als, wenn ich kochen würde.", nuschelt er und beginnt die Teller abzuwaschen, während ich mich mit verschränkten Armen an die Küchenzeile lehne.

„Du musst das Projekt mit Dalika machen, richtig?", frage ich ihn dann und er sieht kurz zu mir.

„Ja, leider... aber ich werde dafür sorgen, dass sie hierherkommt, mit ihrem Prinzessinnenzimmer werde ich mich sicherlich nicht auseinandersetzen.", erklärt er und sofort macht sich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch breit. Den Teufel in meine Wohnung lassen... und ihr womöglich noch mehr Stoff zum Mobben liefern? Na gut, für meinen Bruder würde ich dieses Risiko wohl eingehen. Es ist offensichtlich, dass er Dalika nicht ausstehen kann.

„Dalika hat sich wahnsinnig gefreut, als sie erfahren hat, dass sie das Projekt mit dir machen darf." Hoseok grinst spöttisch.

„Natürlich tut sie das. Das ist doch für sie wieder eine perfekte Gelegenheit sich irgendwie an mich heran zu machen, in der Hoffnung, dass sie so endlich meine Aufmerksamkeit bekommt. Wie tief kann sie noch sinken?", gibt er nur zurück und ich zucke nur mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht. Aber man muss auch dazu sagen, dass Jin beispielsweise nicht so abgeneigt von ihr zu sein scheint, wie du.", gebe ich nur zurück und lasse mich auf einen der Küchenstühle fallen, weil ich keine Lust mehr habe zu stehen. Hoseok lacht leise.

„Da magst du Recht haben. Zumindest so halb.", gibt er dann zurück und ich ziehe fragend eine Augenbraue hoch. Hoseok scheint meine Geste richtig zu deuten.

„Jin mag es einfach nur, wenn man ihm zeigt, dass er toll ist. Er wird gerne begehrt. Und, dass Dalika das nur mit Freude macht, pusht sein Ego mehr, als es für ihn wahrscheinlich gut ist.", erklärt er mir und ich lache spöttisch.

„So kann man's ausdrücken. Ich warte immer noch auf die Person, die Jins Ego mal einen Knacks gibt. Das hat er nämlich mehr als nur verdient." Ich schnappe mir ein Glas aus dem Schrank und fülle mir noch etwas Orangensaft herein.

„Jin ist mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein beschenkt, mehr aber auch nicht.", versucht Hoseok mir weiß zu machen und ich lache erneut auf.

„Jin weiß ganz genau, dass er gut aussieht und noch besser weiß er das zu nutzen." Und genau das ist einer der Gründe, wieso ich Jin einfach nicht ausstehen kann.

„Und hast du dir schon überlegt, wann Jimin und du das Projekt anfangen werden?", fragt Hoseok dann, wahrscheinlich um von diesem Jin-Thema abzulenken und ich schüttele den Kopf.

„Ich gebe dir nen Rat... fangt sobald wie möglich an.", sagt er und trocknet sich die Hände an einem Handtuch ab.

„Okay."

„Und Luna? Ich kenne dich... Gib Jimin ne Chance, er ist nicht so übel, wie du immer denkst."

Gefällt es euch? Es wäre toll, wenn ich ein paar Kommentare bekommen könnte :)
Danke an Just_Rin und LuthienCalanor, die mir immer fleißig Rückmeldung zu den Kapiteln geben ^^