Kapitel 27

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Kapitel 27 – Jackson

Am nächsten Morgen wache ich in den Armen von Jimin auf und beginne zu grinsen. Das ist auf jeden Fall etwas, an das ich mich gewöhne- Luna, hör auf so einen Schwachsinn zu denken und steh auf.

Ich mache mich schnell fertig und gehe dann zurück um Jimin zu wecken. Dieser liegt allerdings schon wach auf meinem Bett und scheint zu warten, dass er ins Bad kann.

„Guten Morgen. Du solltest dich beeilen, wenn du noch etwas frühstücken willst. Du kannst die Sachen aus meinem Bad nehmen, bedien dich.", begrüße ich ihn und er erwidert das Ganze nur mit einem einfachen „Morgen, Luna".

Unten treffe ich auf meine Mutter, als ich die Küche betrete. Sie kommt wohl gerade erst vom Arbeiten wieder.

„Guten Morgen, Luna. Wessen Schuhe und Jacke hängen denn da im Eingangsbereich?", fragt sie mich und ein kleines Grinsen schleicht sich auf ihr Gesicht. Scheinbar hat sie heute einen guten Tag, sonst hätte sie doch bestimmt gemeckert. Obwohl... wenn ich darüber nachdenke, dann hat sie in letzter Zeit weniger gemeckert als sonst.

„Die gehören einem guten Freund, der hier übernachtet hat.", rede ich mich heraus und setze mich an den schon gedeckten Frühstückstisch.

„Das konnte ich mir denken, deshalb habe ich für ihn schon mitgedeckt.", lächelt sie dann und auch auf mein Gesicht schleicht sich ein kleines Grinsen.

„Danke, Mum.", lächele ich dann noch und sie sieht mich so liebevoll an, wie sie es seit bestimmt mehreren Jahren nicht mehr getan hat.

„Ich habe gute Neuigkeiten für euch, ich hoffe dein Bruder kommt gleich, damit ich sie euch mitteilen kann.", meint sie dann und wir beide beginnen trotzdem schon mal zu essen, Hoseok und Jimin werden gleich schon kommen.

Nach wenigen Minuten kommt Jimin und wirkt einen Moment lang überrascht, als er meine Mutter dort sitzen sieht.

„Guten Morgen. Ich bin Jimin.", stellt er sich dann vor und am Blick meiner Mutter sehe ich, dass sie ihn sofort in ihr Herz geschlossen hat.

„Guten Morgen, mein Junge. Setz dich ruhig und iss. Möchtest du Kaffee oder Tee?", fragt sie dann überschwänglich und er teilt ihr mit, dass er nichts gegen eine Tasse Tee hätte. Als meine Mum sich umgedreht hat sieht er mich verwirrt an, denn ich hatte ihm schon mehrere Male von meiner Mutter erzählt und das jetzt passt nicht zu ihr. Ich zucke nur mit den Schultern und wir beide essen einfach weiter.

„Wo bleibt denn dein Bruder? Ich will euch endlich die Neuigkeiten erzählen.", meint meine Mutter dann, als sie Jimin seinen Tee reicht.

„Ich bin doch schon da, meine Güte. Dabei habe ich heute später Schule..."

„Oh, das heißt wir müssen mit dem Bus fahren, Jimin."

„Ist doch überhaupt kein Problem.", sagt er dann und ich sehe erwartungsvoll zu meiner Mutter. Jetzt, wo mein Bruder auch endlich mal da ist kann sie uns ja hoffentlich sagen worum es geht.

„Ich muss euch etwas mitteilen, dass euch sicherlich sehr freuen wird. Ich wollte euch erst noch nichts sagen, aber jetzt steht es fest. Ich habe einen Job im Supermarkt bekommen.", verkündet sie dann stolz und mir fällt das Messer aus der Hand. Klirrend bleibt es liegen und Hoseok und ich wechseln einen erfreuten Blick, dann sehe ich wieder zu meiner Mum.

„Wirklich? Wann darfst du anfangen? Mum, das ist super!", freut sich Hoseok dann sofort und auch ich beginne wie eine Verrückte zu grinsen.

„Anfang nächsten Monats." Ich weiß nicht wieso, aber ich springe auf und falle ihr in die Arme. Ihr steigen Tränen in die Augen.

„Ich hoffe, dass ich in Zukunft eine bessere Mutter für euch sein kann.", meint sie dann noch und ich sehe sie ungläubig an.

„Oh, Mum.", dann steigen mir auch Tränen in die Augen und schlussendlich kommt Hoseok auch noch zu uns und wir umarmen uns alle drei. Es ist das erste mal seit einer sehr langen Zeit, dass es eine Familienumarmung bei uns gibt.

„Und jetzt macht euch fertig und geht zur Schule. Nicht, dass ihr das vor lauter Freude noch vergesst.", grinst sie, als wir uns lösen. Sie streicht sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelt beim Essen stumm vor sich hin.

Als Jimin und ich das Haus verlassen, ist meine Laune besser als sonst und wir gehen beide fröhlich zur Bushaltestelle. Jimin sieht immer noch etwas mitgenommen aus, weil ich die Wunden natürlich nicht über Nacht heilen konnte, allerdings sieht er schon viel besser aus als gestern.

Im Bus angekommen spüre ich sofort wieder ungläubige Blicke auf mir, allerdings kann ich es verstehen, denn Jimin und ich steigen sogar zusammen in den Bus – und jeder weiß, dass Jimin hier eigentlich nie einsteigt, weil er hier nicht wohnt. Mein Blick trifft den eines Jungen, der alleine in der letzten Reihe sitzt und mich mit hochgezogener Augenbraue ansieht. Ich ignoriere ihn und lasse mich auf einen Sitz fallen, Jimin setzt sich direkt neben mich und wir teilen uns Kopfhörer um etwas Musik auf dem Weg zu hören. Zwei Stationen später steigt Dalika ein und rennt mit einem fröhlichen und schrillen „Jackson!" auf den Jungen in der letzten Reihe zu. Einen Moment lang habe ich Mitleid mit ihm. Als ich mitbekomme, dass er sich allerdings über Dalikas Anwesenheit zu freuen scheint, verschwindet dieses Mitleid wieder und ich konzentriere mich lieber wieder auf meine Musik.

Am der Schule angekommen steigen wir aus und gehen gemeinsam zu den anderen, die sich wie immer vor der Schule treffen.

„Hoseok kann echt froh sein, dass für ihn die ersten beiden Stunden ausfallen. Ich hätte auch zusätzlich Sport wählen sollen. Hätte ich gewusst, dass sie da tanzen...", grummelt Jimin neben mir plötzlich los und ich beginne zu lachen.

„Stell dich nicht so an, Park Jimin!" Wir kommen immer noch lachend bei den anderen an.

„Guten Morgen, ihr beiden.", begrüßt uns Namjoon, während Yoongi die Augenbrauen hochzieht.

„Jimin, wieso trägst du Hoseoks Pullover?", ist das erste, was er fragt, als er uns sieht, dann beginnt er in meine Richtung mit den Augebrauen zu wackeln.

„Weil ich bei Luna übernachtet habe.", antwortet Jimin nur ganz trocken und ich sehe ihn leicht ungläubig an. Ich hätte nicht gedacht, dass er das einfach so zugibt.

„Ich hatte gestern wieder... eine Auseinandersetzung mit meinem Vater und bin dann abgehauen.", fügt er dann noch hinzu, wenn auch etwas verspätet.

Ich kurz einen Moment lang abgelenkt, als ich Jackson und Dalika an uns vorbei laufen sehe, denn ich spüre die fiesen Blicke von beiden auf mir. Dieser Jackson kennt mich nicht mal! Oberflächliches Stück Scheiße.

„Du hast Recht, die ist echt hässlich.", sagt Jackson zu Dalika (mit einem Seitenblick auf mich) und ich verdrehe die Augen, als sie schrill auflacht.

„Lasst uns zum Unterricht gehen.", grummele ich nur und gehe dann einfach, wobei es mir völlig egal ist ob die anderen mir folgen.

*

Als ich nach dem Unterricht auf dem Weg zum Auto meines Bruders bin, treffe ich wieder auf den neuen. Jackson.

„Du bist Luna, richtig?", fragt er mich und alleine sein Ton ist schon abwertend genug, trotzdem nicke ich.

„Dalika hatte mir ja schon viel von dir erzählt... aber in echt bist du ja echt noch hässlicher, als ich mir dich vorgestellt habe.". sagt er dann abwertend und ich ziehe eine Augenbraue hoch, versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass mir seine Worte immer noch ein wenig weh tun.

„Ich befürchte du verschwendest meine Zeit." Mit diesen Worten gehe ich an ihm vorbei und lasse ihn einfach stehen. Filmreifer Abgang, Luna!

Personal Hell || Park JiminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt