Keeper of my Heart //Roman Bürki

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Marco und ich waren für Heute zum Joggen verabredet. Ich traf mich mit ihm am Phönixsee, er wartete bereits auf mich. ,,Du siehst gut aus, wirklich." , begrüßte er mich, und drückte somit aus, dass man sah, dass sich mein Zustand eindeutig gebessert hatte. ,,Dir auch einen guten Tag.", lachte ich. Ich war irgendwie gut drauf. ,, Ja Wie heißt sie?", fragte Marco und zwinkerte. Keine Ahnung ob er eine Antwort erwartete oder die Frage einfach so gestellt hatte und nicht damit rechnete, dass ich tatsächlich jemanden kennengelernt hatte. ,,Sophia.", antwortete ich schließlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Marco bestätigte meine Gedanken, indem er sagte:,,Alter du hast tatsächlich schon eine neue. Respekt, hätte ich nicht gedacht.", er lachte und war sichtlich überrascht, was ihm nicht zu verübeln war.

Ich meine ich zeige auf Instagram zum Beispiel gerne meinen Körper und mache einen auf BadBoy, aber wenn man mich gut kennt, so wie Marco es tut, weiß man, dass ich mit Frauen eher vorsichtig und zurückhaltend bin.,,Wann habt ihr ein Date?", wollte Marco neugierig wissen. ,,Demnächst. Genauere Infos bekommst du nicht, weil du sonst zufällig in der Gegend bist oder?", ich lachte. Er schmollte und verschränkte die Arme wie ein Kleinkind vor seiner Brust, stimmte dann allerdings in mein Lachen mit ein.

Nach dem Laufen, beschlossen wir uns noch schnell einen Coffee to go zu holen und dann heim zu fahren. Zuhause angekommen entschied ich mich dazu ein wenig aufzuräumen. Ohne Natalies Sachen wirkte alles leer und willkürlich verteilt. Ich machte mir nie wirklich Gedanken darüber, wie mein Haus aussah, oder ob genug Deko vorhanden war. Aber in diesem Moment störte es mich irgendwie. Im Flur stand die Kiste mit ihren Sachen, die ich ihr dringend mal vorbeibringen sollte. Der Karton war ziemlich voll, und somit nicht verschlossen. Auf einem Berg von Krams sah ich eine Barbie liegen. Die Barbie hatte lange dunkelbraune Haare und trug ein kleines Trikot mit der Nummer 38. Natalie hatte mir diese Barbie Puppe als "Spielerfrau auf Reisen" geschenkt, damit ich sie nicht vermisse, wenn ich mal länger unterwegs bin. Ich hatte sie tatsächlich immer dabei. Einmal hatte Julian (Weigl) Sie in meinem Rucksack gefunden, als wir im Trainingslager waren. Er zieht mich seitdem immer noch mit der Tatsache auf, dass ich eine Barbie dabei hatte. Bei dem Gedanken daran, musste ich schmunzeln. Insofern finde ich es nur gerecht, dass ich ihn damit aufziehe, dass er 'Blogger' ist. Ich fragte mich immer noch, wo Nat damals das kleine Trikot mit Beflockung herbekommen hatte.

Es war mittlerweile schon dunkel draußen, und ich bekam langsam Hunger. Ich beschloss eine Portion Nudeln aufzuwärmen. Während die Mikrowelle langsam vor sich hin brummte, schaute ich auf mein Handy. Ich hatte eine Neue Nachricht von Sophia, in der sie wissen wollte wie es mir geht und wie mein Tag war. Schnell tippte ich eine Antwort und legte mein Handy beiseite. Ich war an diesem Abend in der Stimmung für einen Film. Gerade als ich einen Film starten wollte, klingelte es jedoch an meiner Haustür. Ich überlegte kurz, konte mich aber nicht daran erinnern, Besuch zu erwarten. Es war Julian. Er sah etwas gestresst aus: ,,Ey, sorry aber kann ich vielleicht bei dir pennen.", ,,Klar, was ist los? Ist alles okay?". Ich musterte ihn, in der Hoffnung etwas zu erfahren. ,,Ja ja, Sarah hat nur ihre Freundinnen zu einem Mädelsabend eingeladen und ich halte es nicht mehr aus. Du glaubst mir nie wie viele verschiedene Rottöne Nagellack haben kann." Er fuhr sich durch die Harre und schüttelte den Kopf. Ich konnte mir den Kommentar nicht verkneifen und sagte: ,,Frag doch die Follower auf deinem 'Blog'." Ich musste leicht lachen und klopfte mir innerlich für diese Bemerkung auf die Schulter. Von Julian, welcher offensichtlich nicht kontern konnte, erntete ich einen gespielt genervten Blick.

Anstatt, dass ich meinen Film schaute, und dabei meine Nudeln genoss, zockten Julian und ich eine Runde auf der Ps4. Diese Art von spontaner Planänderung war allerdings okay und wurde von mir toleriert. Nach zwei Stunden Zocken beschlossen wir schlafen zu gehen, da Morgen zumindest für mich ein wichtiger Tag sein würde. Ich freute mich einerseits total auf das Treffen mit Sophia, war aber andererseits ein bisschen verunsichert, da alles so schnell ging. Die Trennung mit Natalie lag nichtmal einen Monat zurück, und ich war nicht sicher ob ich schon bereit für etwas Neues war. Die Vorfreude überwog meine Zweifel und ich konnte schnell einschlafen. Für Julian hatte ich die Couch fertig gemacht.