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Heute war der Tag, Sonntag. Ich war mit Sophia verabredet. Nachdem ich aufgestanden war, ging ich in die Küche um mir einen Kaffee zu machen. Ich hätte eigentlich gedacht, Julian dort zu aufzufinden, bis mir wieder auffiel, dass er ein Langschläfer ist. Ich stellte die Kaffeemaschine an und schmierte mir und Julian ein Brot. Von den Geräuschen der Kaffeemaschine muss Julian aufgewacht sein, denn er kam leicht verpennt aus dem Wohnzimmer in die Küche gestapft.

,,Was für ein Mensch bist du, dass du schon wach bist.", Seine Augen weiteten sich als er den Kaffee sah, welchen ich ihm reichte. ,,Jule, es ist 09:00h ich hab doch nachher ein Treffen." Ich zwinkerte ihm zu und zeigte ihm mit einer Handbewegung an, das er sich an dem Brot bedienen kann. Gespielt entsetzt beschwerte er sich: ,,Warum hast du mir davon nichts erzählt? Und wie heißt sie überhaupt?". Ich grinste ihn an. ,,Ich will nicht so einen großen Wind darum machen, am Ende wird es nichts und alle sind enttäuscht. Sie heißt Sophia, und ich habe sie in einem Café kennengelernt, falls das deine nächste Frage ist." Als Antwort bekam ich von ihm ein Nicken und ein genüssliches Schmatzen.

Nachdem Julian sich verabschiedet hatte und wieder heim gegangen war, fing ich an mich fertig zu machen. Ich ging Duschen, stylte meine Haare und entschied mich für ein schlichtes aber dennoch cooles Outfit, welches ich mit meiner Lederjacke abrundete. Ich checkte im Flurspiegel ein letztes Mal mein Aussehen bis ich zur Tür heraus trat. Mein Auto parkte ich ein bisschen vom Café entfernt und lief das letzte Stück um meinen Kopf klar zu bekommen. Auf der Fahrt, welche mir heute unendlich lang vorkam, kämpfte ich mit Gedanken an Natalie. Gedanken daran, was sie wohl dazu sagen würde, dass ich mich jetzt mit jemandem treffen. Gedanken daran, ob sie auch schon jemand neues kennengelernt hatte.

Alle diese Gedanken verschwanden allerdings schnell, als ich Sophia entdeckte. Sie stand vor dem Café und trug einen dunkelroten Jumpsuit, welcher perfekt zu ihren Haaren passte, die in leichten Locken über die Schultern fielen. Ich ertappte mich dabei, wie ich mir den Jumpsuit an Natalie vorstellte. Er würde perfekt zu ihrer leicht braunen Haut passen und ihre Brüste würden ihn vorne voll ausfüllen, anders als bei Sophia, die einen etwas kleineren Vorbau hatte, was ja nicht schlimm ist. Ich wäre nicht ehrlich wenn ich sagen würde, dass ich darauf nie achte. Ich war schliesslich auch nur ein Mann.

Sophia fing an zu lächeln als sie mich sah, und kam langsam auf mich zu gelaufen. Sie gab mir zur Begrüßung eine Umarmung und sagte fröhlich: ,,Hey Roman, schön, dass es geklappt hat.", ,,Hey" antwortete ich und lächelte sie ebenfalls an. ,,Also? Was wollen wir machen?", fragte sie und steckte sich mit dem Finger eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, sodass ihre Ohrringe zum Vorschein kamen. Es waren welche die ziemlich teuer aussahen, Natalie wollte sich mal so ähnliche kaufen, tat es dann aber wegen dem Preis doch nicht. Als ich sie ihr dann eine Woche später kaufen wollte, waren sie leider schon ausverkauft. ,,Ich weiß nicht, wir könnten ein bisschen Spazieren gehen wenn du willst?", schlug ich vor. Sie antwortete mit einem Nicken. Sie schlug vor zum Phönixsee zu gehen, da dort um diese Tageszeit nicht viel los war. Dieser Vorschlag kam mir nur zu gute, da ich keine Lust hatte von irgendwem erkannt zu werden.

Wir schlenderten eine Weile nebeneinander her und wussten beide nicht so genau, wie wir ein Gespräch anfangen sollten bis sie schließlich das Schweigen brach. ,,Weißt du, ich finde es echt schön, dass wir uns jetzt treffen. Normalerweise wäre ich jetzt unterwegs, irgendwo beruflich. Was machst du so in deiner Freizeit?" Dankbar, darüber, dass sie einen Anfang gemacht hatte antwortete ich ihr: ,,Ich bin Oft mit Freunden unterwegs oder beim Sport, was machst du denn Beruflich, ich dachte du Arbeitest im Café.", ich beschloss die Details zu meiner Person zurückzuhalten, und sie erstmal besser kennenzulernen. ,,Ich habe im Café nur eine Freundin vertreten. Normalerweise Arbeite ich als Model, wenn man das Arbeit nennen kann. Die Meinungen was das angeht sind ja bekanntlich sehr verschieden." Sind lachte um ihre anscheinend vorhandene Nervosität zu überspielen. Ein Model also. Bin ich wirklich so ein Klischee Halfter Mensch? Der Fußballer und das Model. Ich wollte das Gespräch am laufen zu halten und ging auf Ihre Antwort ein: ,,Das ist ja cool. Wie lange Modelst du denn schon?", ,,Seitdem ich 17 bin. Eine Freundin meiner Mutter leitet eine Modelagentur.", erklärte sie stolz. Ich muss sagen, diese Frau redet echt viel. Nicht das es mich sonderlich stört, es ist nur ungewohnt. Natalie hat ziemlich lange gebraucht, bis sie sich mir geöffnet hatte und vorher nur wenig gesagt. Trotzdem hatte ich mich damals sofort in sie verliebt.

Wir redeten noch eine ganze Weile, bis wir uns schließlich dem Abschied näherten. ,,Es war wirklich sehr schön heute mit dir Roman.", sagte sie lächelnd und nahm meine Hand. Ich ließ es zu und antwortete: ,,Ja, fand ich auch." Unsicher was ich jetzt tun sollte, wartete ich ab was als nächstes Geschah. Sie sah mir in die Augen und überlegte. Letztendlich gab sie mir einen Kuss auf die Backe, verabschiedete sich und ging.

Keeper of my Heart //Roman BürkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt