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Eine Träne rollte ihre Wange herunter. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte. Mein Herz sagte mir, dass ich sie in den Arm nehmen soll, aber mein Kopf meinte, dass sie mich nicht mehr will und nicht mehr braucht. Ich konnte nicht länger denken, denn sie schlang ihre Arme um mich und vergrub ihren Kopf an meiner Brust. Ihr Rücken bebte leicht, und ich strich ihr mit der einen Hand sanft über den Rücken. Ich hatte mit wirklich allem gerechnet, aber nicht damit. ,,Ich vermisse dich Roman.", flüsterte sie, kam aber nicht weiter, da sie von einem Schluchzen unterbrochen wurde. ,,Shhhh.", versuchte ich sie zu beruhigen. Es brach mir das Herz, sie so weinend zu sehen. Ich umarmte sie ein wenig fester. So standen wir da eine gefühlte Ewigkeit. Sie löste sich vorsichtig aus der Umarmung und sah mich an. ,,Kommst du kurz mit rein?", fragte sie leise und kaum hörbar. Bevor ich nachdenken konnte, folgte ich ihr schon ins Wohnzimmer.

Wir saßen nun schweigend auf ihrer Couch. Die Kissen waren so wie ich es in Erinnerung hatte, perfekt drapiert, und passten farblich perfekt zu der grauen Sofadecke. ,,Wie geht es dir?", setzte sie leise an um irgendeine Art von Unterhaltung zu starten?. Ihr Stimme zitterte und sie wirkte sehr unsicher. Es verletzte mich sehr, dass sie sich so unsicher in meiner Gegenwart fühlte. ,,Nat, lass das.", antwortete ich und hob eine Hand. Wir beide wussten doch genau, dass das jetzt kein guter Zeitpunkt für so einen Small-Talk ist. ,,Was denn?'', fragte sie schwach. ,,Den Small-Talk.", antwortete ich erstaunlich gefasst und überzeugend.

Ihr Blick fiel auf den Boden. ,,Ich vermisse dich.", sie machte eine Pause, richtete ihren Blick wieder auf und fuhr fort: ,,wirklich." Ich musterte sie, und versuchte irgendwas an ihrem Gesicht ablesen zu können. Vergeblich. Ich beschloss ehrlich zu ihr zu sein, und antwortete leise: ,,Ich dich auch." In ihrem Blick konnte ich einen klitzekleinen Schimmer von Hoffnung erkennen. Hoffte sie etwa, so wie ich, dass wir es wieder hinbekommen könnten? ,,Ich dachte wirklich, ich kann ohne dich leben. Roman, die letzten Wochen waren die Hölle für mich.", sie sprach genau meine Gedanken aus. Ich nickte ihr zustimmend zu. ,,Ich liebe dich Nat.", sagte ich, nachdem ich allen Mut zusammengenommen hatte, um dieses vorsichtige drumherumgerede zu beenden. Es kann sein, dass ich jetzt alles endgültig zerstört habe, ihre Reaktion allerdings, zeigte, dass sie das selbe empfand. Sie lehnte sich ein bisschen nach vorne, näher zu mir. Vorsichtig kamen sich unsere Gesichter näher. Erneut lief ihr eine Träne die Wange hinunter. Wie aus Reflex legte ich meine Hand an ihre Wange und strich mit meinem Daumen die Träne weg. Sie schloss die Augen und schmiegte sich an meine Hand. Einen Moment verweilten wir so, und ich betrachtete ihr wunderschönes Gesicht. Sie öffnete ihre Augen wieder, und sah erst in meine Augen, dann auf meine Lippen. Ich schloss die letzte Lücke zwischen uns, und drückte meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte den Kuss sofort, und ich spürte ihre zarten Hände an meiner Wange. Sanft bewegten sich unsere Lippen im Takt einer Melodie, die nur wir kannten. Ihre waren genauso weich wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich war derjenige, der den Kuss wieder löste. Unsere Köpfe gingen ein Stück auseinander und wir sahen uns in die Augen. Ich wollte nichts mit ihr tun, dass sie nicht will. Sie sah mich mit einem etwas fragendem Blick an. Gerade als ich zu einer Frage ansetzen wollte, fanden sich ihre Lippen auf meinen wieder. Anscheinend war es okay für Sie und sie wollte das hier genauso wie ich.

Ohne den Kuss zu unterbrechen rückte sie näher zu mir. So sehr ich das hier gerade auch genoss, wollte ich wissen, was jetzt Sache ist. Ich beschloss allerdings mit dem reden zu warten, da ich das hier nicht unterbrechen wollte. Der Kuss wurde immer intensiver und fordernder. Uns beiden war bewusst, wo das hier enden würde. In der Vergangenheit hatten wir oft unsere kleineren, Streits so beendet. Man sagt ja Versöhnungssex ist der beste. Dieses Mal, war ich mir aber nicht sicher, ob wir es so 'klären' konnten. ,,Willst du das wirklich? Ist das okay für dich?", fragte ich also vorsichtig. Sie sah mir tief in die Augen und nickte. Ihr Blick war voller verlangen und Sehnsucht. Ich wendete uns so, dass sie auf dem Sofa lag, und ich mich über ihr abstütze. Der anfangs vorsichtige Kuss, war nun wild und leidenschaftlich. Durch den weißen dünnen Stoff ihres T-Shirts konnte man genau sehen, dass sie keinen BH trug, nicht das ich es schlimm fand. Sie war diejenige, die mir mein T-Shirt förmlich vom Körper riss, und auf den Boden warf. Sofort fand sich ihre Hand an meiner Gürtelschnalle wieder. Meiner Meinung nach, war sie noch viel zu sehr bekleidet und ich half ihr aus ihrem T-Shirt. Das ganze ging so weiter, bis wir beide nichts mehr anhatten. Ein letztes Mal sah ich sie fragend an, um zu versichern, dass es okay für sie war.

Keeper of my Heart //Roman BürkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt