Das Erwachen

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Sie blinzelte. Der Kopf tat weh.
Was war los?
Sie schlug die Augen auf und direkt wieder zu. Es war hell! Zu hell!
Aber Moment mal...Wo war sie?

Hektisch riss sie die Augen auf und versuchte den Schmerz beiseite zu schieben.
Es war ein riesiges Zimmer. Das Zimmer an sich, war fast so groß, wie ihre gesamte Wohnung.

Außer dem Bett, einem Spiegel, einem Kronleuchter, zwei Nachttischchen und einem
großen Sessel, stand nichts in diesem verflucht riesigen Raum!

Sie schaute unter die Bettdecke. Sie lag nur in Unterwäsche da, in einem fremden Raum!
Hastig überlegte sie.
Die Party, der Club,  Alkohol, der ekelige Pete und Samuel,...
Das letzte woran sie sich erinnerte war, dass sie von ihm rausgetragen wurde.

Hastig stand sie auf.
Sie musste sich an der Wand abstützen.
Es drehte sich alles.
Sie atmete zweimal tief ein und aus. Sie musste sich beruhigen. Samuel war ein anständiger Mann, er hatte die Situation nicht ausgenutzt. Zumindest hoffte sie das.
Es gab drei Türen.

Vorsichtig ging sie wie in einem Traum zu der ersten Tür.
Leise öffnete sie diese und stand in einem Ankleidezimmer.
Wer besaß ein Ankleidezimmer?
Mia verdrehte die Augen, sie konnte nur bei Samuel in der Wohnung sein. Schnell nahm sie sich ein schwarzes Hemd vom Bügel und zog es sich an. Zumindest lief sie nicht mehr ganz so nackt durch die Gegend.

Sie sah sich um.
Wie sie vermutet hätte, reihte ein Anzug neben dem anderen, ein Hemd neben dem anderen.
Er war halt ein Spießer. Belustigt verdrehte sie die Augen, bereute es aber sofort, als sie die Quittung, in Form eines stechenden Schmerzes im Kopf bekam.

Sie ging ins andere Zimmer zurück und lief auf die zweite Tür zu.
Leise öffnete sie diese und stand in einem riesigen Badezimmer. Mit großen Augen sah sie sich um.

Eine riesige Badewanne, nein ein halber Pool, stand mitten im Raum. Zwei riesige Waschbecken.
Eine ebenerdige Dusche, mit tausenden von Düsen in der Wand, die Platz für eine ganze Familie bot.
Alles aus Marmor, das Badezimmer sah aus, wie in einem Schloss und natürlich auch hier, ein verdammter Kronleuchter.
Wer die wohl sauber machte?

Mia musste über sich selber lachen, sie hatte ja Sorgen. Sie sah in einen Schrank hinein und fand Zahnpasta und mehrere eingeschweißte Zahnbürsten. Perfekt, denn sie wollte diesen schalen Geschmack im Mund loswerden. Emsig putze sie sich die Zähne.
Schnell wusch sie sich ein bisschen und kämmte sich die Haare mit den Fingern durch.
Sie sah fertig aus, aber Schminke konnte sie wohl hier nicht erwarten.

Seufzend machte sie sich auf den Weg zur letzten Tür. Ganz leise öffnete sie diese. Mia lauschte, aber sie hörte nichts.
Mit langsamen Schritten lief sie an der Wand entlang. Die Wände waren hell und zwei riesige und teuer aussehende Bilder hingen an der Wand.

Mia spähte um die Ecke. Sie sah einen großen  Raum vor sich. Er war hell durchflutet von der Glasfront auf der einen Seite. In einer Ecke standen eine bequem aussehende Ledercouch, ein Sessel und ein Wohnzimmertisch, vor einem Kamin. Ein schöner antiker Schrank stand an der anderen Wand und in der Mitte stand ein wunderschöner weißer Flügel, kein Klavier, nein, ein Flügel.

Mia ging fasziniert darauf zu. Vorsichtig strich sie darüber. Er fühlte sich kühl an. Sie konnte leider nicht spielen, aber sie liebte den Klang. Mit der Musik AG, während des Abiturs, waren sie öfters auf klassische Konzerte gefahren. Mia hatte es geliebt, das war eine ganz andere Welt.

Sie ging zur Fensterfront und sah hinaus. Sie waren sehr hoch und von hier aus konnte man halb London sehen. Es war ein atemberaubender Ausblick. Vorsichtig schob sie die Glastür auf und ging nach draußen auf die Terrasse. Die war größer, als sie geahnt hatte.

Lost in me (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt