Der erwartete Anruf

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Zwei Tage waren vergangen, in denen kein Lebenszeichen von Rick oder gar von Mia kam. Samuel war am Ende mit seinen Nerven. Joshua kümmerte sich immer noch um Kim, die jedoch auch fast täglich im Büro war, das in eine vorübergehenden Zentrale umgebaut worden war. Alle Kräfte, von Sicherheitsleuten bis hin zu IT-Spezialisten, waren mobilisiert worden und trotzdem tat sich nicht viel.

Sie hatten das Handy orten können, aber nur innerhalb eines Radius, von zwanzig Kilometern. Er befand sich anscheinend noch in London mit Mia. Sie hatten eine Suchmannschaft, die diesen Bezirk observierten. Sie mussten aber vorsichtig sein., denn bekam Rick mit, dass er vielleicht beobachtet wurde, war Mia in Gefahr.

Die Polizei arbeitete Hand und Hand mit seinem Team, was nicht selbstverständlich war. Aber Max hatte gute Kontakte und hatte diese voll ausgeschöpft.

Samuel war körperlich und seelisch am Limit. Viel geschlafen hatte er immer noch nicht. Jedes Mal wenn er einschlief, wachte er kurze Zeit später panisch auf. Dass er Mia hatte nicht beschützen können, machte ihm nach wie vor zu schaffen.

Kim und Joshua kamen ins Büro gestürmt und fragend sahen sie ihn an. Samuel schüttelte frustriert den Kopf. Sie mussten warten bis Rick sich meldete. Vorsichtshalber hatte er das Geld, was er haben wollte, schon organisiert. Er hoffte das Treffen eher herbei führen zu können, damit Mia nicht länger in seiner Gewalt bleiben musste, als nötig.

"Sam, du musst was zu Essen zu dir nehmen. Du siehst beschissen aus."

Samuel lächelte über die ehrliche Art von Kim. Sie war die letzten zwei Tage bemüht gewesen, ihn am Leben zu erhalten. Sie hatte sich das anscheinend zur Aufgabe gemacht.
Resolut stellte sie eine Brötchentüte auf den Tisch und lief zur Kaffeemaschine.

"Mia tritt mir in den Allerwertesten, wenn ich mich nicht vernünftig um ihren Adonis kümmere."

Ihre Stimme klang angespannt, aber sie versuchte positiv zu bleiben und Samuel war ihr unendlich dankbar dafür. Er hätte nicht die Kraft gehabt, sich um sie zu kümmern. Joshua half ihr mit dem Kaffee und kurz dachte Samuel, dass die beiden ein schönes Paar abgeben würden. Sie wirkten vertraut miteinander und Samuel fragte sich, ob etwas zwischen den beiden lief. Joshua hätte es verdient, endlich mal eine Frau an seiner Seite zu haben.

Während sie frühstückten, dachte Samuel ununterbrochen darüber nach, wie es wohl Mia erging. Bekam sie genug zu essen? Behandelte Rick sie gut? Er betete, dass er sie nicht angepackt hatte. Sein Handy vibrierte und angespannt sah er auf den Display. Er seufzte, Rick war es nicht.

Er hatte seinen Eltern Bescheid gegeben und sie riefen ihn alle drei Stunden an, um nach Neuigkeiten zu fragen. Seine Mutter machte sich Sorgen um ihn. Sie hatte ihn gestern besucht und war geschockt über seine Verfassung gewesen. Er hatte ihr versichert auf sich acht zu geben, aber das beruhigte sie anscheinend wenig.

Er ging ran, er wollte sie nicht unnötig beunruhigen.

"Hey Mum, es gibt leider noch nichts Neues. Ich sitze gerade mit Kim und Joshua hier und frühstücke."

Er lächelte, denn er wusste sie, sie machte sich Sorgen um ihn. Das er aß, würde sie beruhigen und dass er nicht alleine war ebenfalls.

"Ach Schatz, ich wünschte es gäbe Neuigkeiten. Ich mag Mia und hoffe ihr geht es gut, naja zumindest das sie unversehrt ist. Gut wird es ihr wohl nicht gehen, ach du weißt wie ich es meine. Ihr werdet sie ganz sicher finden. Ich glaube an Max und sein Team und die Polizei hilft ja auch mit... hast du etwas geschlafen?"

Lost in me (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt