Der Brand

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Samuel wachte schweißgebadet auf. Schnell sah er auf die Seite des Bettes und atmete tief ein und aus, als er Mia neben sich sah. Sie war noch da. Seit Tagen konnte er nicht mehr ruhig schlafen. Immer wieder wachte er panisch auf, nur um zu entdecken, dass nichts passiert war. Alles war gut...

Samuel stand leise auf und ging ins Wohnzimmer, an die Bar. Aufgewühlt schenkte er sich einen Whisky ein. Er hatte das Gefühl, kurz vor dem Wahnsinn zu stehen. Noch nie war ihm jemand so wichtig gewesen, wie sie es war. Er hatte das Gefühl unter andauerndem Strom zu stehen. Er war immer auf der Hut.

Immer noch erreichten ihn Drohbriefe. Mit jedem Mal wurden sie aggressiver und er wusste es ging definitiv um ihn. Jemand wollte ihn fertig machen und dieser jemand wusste genau, wie er das konnte. In den Briefen wurde nicht er bedroht, sondern Mia.
Mit Drohungen seiner Person gegenüber konnte er umgehen, das war er in seiner Position gewohnt, aber er konnte es nicht ertragen, dass Mia bedroht wurde.

Er ließ sie von seinen Männern beschützen, ohne dass sie davon wusste. Wenn sie mit Kim loszog, waren immer seine Wachleute im Hintergrund. Sie hielten sich zurück, denn er war sich sicher, wenn sie es gewusst hätte, hätte sie dem nicht zugestimmt. Aber da würde er kein Risiko eingehen.

Ein ganzes Team war daran, die Herkunft der Drohbriefe herauszubekommen. Er war sich sicher, dass sie von Rick stammten, aber noch war er nicht auffindbar. Erschöpft ließ er sich auf die Couch nieder. Diese Warterei machte ihn fertig.

Nachdenklich ließ er die braune Flüssigkeit im Glas schwingen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er an die vergangen Stunden zurück dachte.

Er liebt sie, abgöttisch. Traurig stimmte es ihn, dass sie immer noch daran zweifelte, aber wahrscheinlich musste er da noch ein bisschen Geduld haben. Dass sie auf die Idee kam, dass er sie nicht mehr wollte. Er schüttelte den Kopf. Ja klar hatte er sich rar gemacht, aber doch nur, um ihr Raum zu geben.

Er lächelte, das war halt seine Mia. Diese ambivalenten Stimmungen die sie hatte, musste er in Kauf nehmen. Morgen konnte sie schon wieder ganz anders fühlen und denken. Aber er würde schon noch lernen damit umzugehen. Er wusste ja, dass sie ihn auch liebte, endlich hatte sie es ihm gesagt. Mit allem anderen würde er schon fertig werden.

Als er diese Worte endlich von ihr hörte, war es, als wenn die Welt stehen blieb. Er hatte nicht geahnt, wie schön, diese drei Worte sein konnten, aber von Mia, bedeuteten sie alles.

Es erstaunte ihn immer wieder, wie leidenschaftlich sie war. Sie hatte beim Sex alle Mauern fallen lassen und sich ihm völlig hingegeben. Er hatte noch nie solch unglaublichen Sex gehabt. Es war nicht nur Sex, es war wie eine Symbiose, die sie dabei bildeten, er konnte nicht genug davon kriegen. Er konnte nicht genug von ihr bekommen und ihr nicht nahe genug sein.
Wenn sie zum Orgasmus kam, verlor sie jegliche Scham und sie zog ihn völlig in ihren Bann.

Er war froh über ihre offenen Art und ihr Vertrauen, dass sie ihm in dieser Hinsicht gab. Es wunderte ihn immer wieder, dass sie nach dem Erlebten, noch dazu in der Lage war und er wusste, er würde daran arbeiten, dass sie diese Leidenschaft niemals verlor.

Seufzend schloss er die Augen, kurz ausruhen,... nur ganz kurz.

Samuel sprang entsetzt auf. Er hatte nicht schlafen wollen, er hatte sich nur kurz erholen wollen. Er spürte, dass etwas nicht stimmte. Irgendwas war falsch. Panisch sah er auf die Uhr. Er hatte drei Stunden geschlafen. Verdammter Mist.

Samuel drehte sich fluchend um, er versuchte die Ursache, für sein Aufwachen zu lokalisieren. Irgend etwas piepte ununterbrochen, das war es gewesen. Mit großen Augen sah er, wie Rauch aus der Küche kam und er verstand, dass es der Rauchmelder war, der ihn geweckt hatte. Es brannte!

Lost in me (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt