Mias Plan

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Samuel führte sie in die Wohnung. Sie gingen ins Wohnzimmer und Mia hockte sich auf die Couch. Samuel stiefelte hin und her, in Gedanken versunken. Fahrig fuhr er sich durch die Haare.

Dann besann er sich anscheinend, dass Mia auch noch da war. Er lächelte sie an und ging zur Bar.

"Ich schütte uns erst mal ein Glas Wein ein?"

Mia schüttelte den Kopf: "Ich hätte lieber einen Whisky, wenn es dir nicht ausmacht. Ich brauch was Starkes."

Er nickte ihr zu und goss sich ein Glas Wein und ihr den Whisky ein.
Er reichte ihr das Getränk und setze sich ihr gegenüber. Sein Hemd war leicht geöffnet und die Ärmel hatte er hochgekrempelt. Sein Bartschatten wurde dunkler und verlieh ihm etwas erotisches.

"Mia, es tut mir leid. Ich habe nicht geglaubt, dass du so in Gefahr steckst." Er raufte sich wieder die Haare.

Mia schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck aus dem Glas. Es war ein guter Whisky.

"Du kannst dich nichts dafür! Irgendein Idiot macht sich ein Spaß daraus, mir das Leben schwer zu machen. Entspann dich Sam, mir ist nichts passiert."

"Dir ist nichts passiert? Du wurdest bedroht Mia, das ist nichts? Du hast Angst, das wollte ich nicht. Ich habe gewusst, wie sehr ich in der Öffentlichkeit stehe und welchem Risiko, ich dich aussetze. Ich war aber zu egoistisch. Ich wollte dich gerne bei mir haben... "

"Jetzt reicht es!" wütend unterbrach Mia ihn. Hatte er noch alle Tassen im Schrank?

"Ich bin immer noch eine eigenständige Person, die eigenständige Entscheidungen trifft, Samuel. Ich habe gewusst worauf ich mich einlasse."

Hatte sie das wirklich? Mia war sich nicht so sicher. Sie wusste, dass er ein reicher, erfolgreicher Geschäftsmann war, aber dass er so in der Öffentlichkeit stand und anscheinend so viele Feinde hatte, das hatte sie nicht geahnt. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie viel Security er hatte, um seine Person zu schützen und jetzt war nicht nur er, die einzige Person, die geschützt werden musste.

"Du hast geweint, warum?" wartend sah er sie an.

"Ich hab meinen Job verloren, Jake war sauer, dass ich erst plötzlich frei brauchte und dann hab ich heute, zu unkonzentriert gearbeitet. Er hat gesagt ich bin geschäftsschädigend und er könne sich mich, so nicht leisten."

Traurig sah Mia in ihr Whiskyglas.
Samuel kam rüber, setzte sich gemütlich hin und zog sie in seine Arme. Mia lehnte sich mit den Rücken gegen seine Brust.

"Das tut mir leid, meine Schöne. Ich weiß der Job war die wichtig."

Er streichelte ihr über die Oberarme und Mia bekam eine Gänsehaut.

"Ja,... Nein,.. nicht der Job an sich, war mir wichtig. Aber ich brauchte den Job, Samuel ich kann mir das finanziell nicht erlauben... und ich brauch meine Routine."

Den letzten Teil flüsterte sie nur noch.

"Was meinst du mit Routine, meine Schöne? In welcher Form? Du weißt, dass ich dir jederzeit aushelfen würde? Wenn du kein Geld willst, kann ich dir auch einen Job anbieten?"

Mia überlegte, wie sie ihm ihr Dilemma erklären sollte, ohne ihm Zuviel Preis zu geben. Sie seufzte, das war nicht wirklich möglich und Samuel würde auch nicht locker lassen.

"Meine... meine Krankheit... für mich ist jede Veränderung sehr schwer zu ertragen...
je mehr Routine ich am Tag habe, um so weniger besteht die Gefahr, dass ich rückfällig werde. Nicht nur, dass ich den Job verloren habe, ich wollte anfangen zu studieren,... das kostet auch Geld, dann diese Drohungen und du.... das ist alles ein bisschen viel..."

Lost in me (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt