Die Kündigung

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Mia kam noch gerade so rechtzeitig, auf den letzten Drücker. Nachdem sie eine Entschuldigung gemurmelt hatte und sich umgezogen hatte, ging sie nach vorne.
Sie arbeitete sich schnell ein und nach kurzer Zeit, war sie wieder in ihrem Flow.

Der Laden war wie immer gerammelt voll und die Luft war stickig. Die Musik trommelte in ihren Ohren und machte ihr die Arbeit nicht einfacher. Sie und die Gäste, mussten sich anschreien, um überhaupt etwas zu verstehen.

Sie hatte nicht mehr viel Zeit gehabt, sich von Samuel zu verabschieden, aber sie wollten sich ja nachher noch sehen. Bei dem Gedanken daran kribbelte es in ihrem Bauch. Sie hatte das Gefühl, sie beherbergte einen ganzen Ameisenhaufen.

So ganz konnte sie sich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Immer wieder hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Sie vermutete, dass ihre Nerven, ihr einen Streich spielten. Sie hatte gelernt mit Bedrohungen umzugehen, aber dann wusste sie zumindest immer, von wem sie ausgingen, vom wem sie kamen. Jetzt wurde sie bedroht und hatte keine Ahnung von wem.

Mia drehte sich gerade mit einem vollem Tablett um, als es ihr von jemanden aus der Hand geschlagen wurde. Alle Getränke kippten über sie und wütend drehte sie sich um.

"Kannst du nicht aufpassen?" Böse sah sie den Verursacher an.

"Sorry, hab nicht damit gerechnet, dass du eine hundert Grad Wendung machst." Entschuldigte sich der Typ.

Ihr Chef Jake kam angerannt: "Mia, kannst du nicht achtsamer sein? Was ist denn los mit dir? Geht es Ihnen gut? Haben sie was abbekommen?"

Jake wandte sich an den Typen.

"Naja, sie ist mich ganz schön angegangen, aber ich glaube das war der Schock." Der Typ grinste.

Mia sah fassungslos zu, wie Jake, dem Typen einen Drink aufs Haus versprach und sie, als blöd titulierte. War das sein ernst? Ihr war noch nie so etwas passiert. Wieso ging er sie so an? Mal davon ab, der Typ hatte nicht aufgepasst und es vorhin doch sogar zugegeben. Arschloch!

Aber Mias Aufmerksamkeit huschte in die Menge. Hatte sie da nicht etwas gesehen? Sie merkte wie sie schneller atmete. Suchend sah sie über die Menge, die sich im Club tummelten. Aber sie sah nichts.

Sie zählte bis drei und atmete tief ein und aus. Nein sie bildete sich das bestimmt nur ein, sie musste runter kommen.
Sie wischte das Missgeschick weg und brachte dann auch die Bestellung, die in der Zwischenzeit neu gemacht wurde, weg.

Sie merkte wie sie immer fahriger wurde.
Sie überrannte noch zwei weitere Gäste und Jake, zog sie mit roten wütendem Gesicht nach hinten.

"Mia, so geht das nicht! Du baust nur Scheiße, was ist denn los mit dir? Du bist heute zu nichts zu gebrauchen."

Mia merkte wie sich Tränen in den Augen sammelten.

"Ich...ich es tut mir leid...! Ich..."

"Nix da, du bist geschäftsschädigend! Das kann ich mir nicht erlauben. Du wirst erst mal auf unbestimmte Zeit beurlaubt, natürlich unbezahlt! Ich kann mir das nicht erlauben. Erst brauchst du plötzlich frei und dann heute das? Krieg deine Probleme in den Griff..., vorher brauchst du hier nicht mehr auftauchen!"

Jake brüllte mittlerweile und Mia sah auf dem Boden. Sie ärgerte sich über sich selbst.
Wie konnte sie so, die Kontrolle verlieren? Sie brauchte den Job doch...

"Jake, bitte..." flehte sie ihn an.

Er schüttelte den Kopf: "Nein, auf keine Fall! Klär deine Sachen, wenn du dann noch willst, komm wieder, aber so geht das nicht. Leg die Bluse hinten hin und nimm deine Sachen!"

Lost in me (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt