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Mein Rückfall war gestern.
Ich habe den ganzen Tag über nichts mehr gemacht.
Habe nur nachgedacht.
Jetzt bin ich gerade auf dem Weg zur Schule.
Wie immer komme ich gerade noch rechtzeitig an.
Vor der Klassenzimmertür steht der Aufpasser von Nathan.
"Name und Grund für ihr erscheinen?"
Fragt der Typ.
"Dean. Unterricht."
Er lässt mich vorbei und jetzt bin ich eine Minute zu spät.
Toll.
"Dean Stoneland. Sie sind zu spät."
"Ich weiß. Der Türsteher hat mich vorher abgefangen." Grinse ich meinen Lehrer an.
"Jetzt ist wirklich keine Zeit für späße. Na los ab in die Pausenhalle fürs zu spät kommen. Ich werde deine Mutter informieren. "
Ich stöhne genervt auf und drehe mich um und mache mich auf den Weg zur Pausenhalle.
Auf dem Weg begegne ich wieder diesen Aufpasser Typen und werfe ihm einen wütenden Blick zu.
Auf meinem Weg komme ich an der Jungentoilette vorbei und gehe rein.
Ich stütze mich am Waschbecken ab und gucke mich im Spiegel an.
"Hast du ja toll gemacht Dean. Behersch dich. Idiot. Mach doch mal was richtig. Deine Mutter wird dich killen. Sie hasst dich. Na los. Mach was. Halt den Lehrer auf. Quäle ihn. Mach ihn fertig. Er darf deine Mutter nicht informieren. July wird das mitkrigen und entäuscht von dir sein. Du enttäuscht jeden. Bring dich um. Na los. Trau dich. Nimm die Klinge und schneide dir die Pulsader auf. Spring von der Brücke über die du für deinen Schulweg gehst. Tu es doch endlich verdammt!"
Am Ende werde ich immer lauter.
"Du wiederst mich an."
Flüstere ich noch meinem Spiegelbild zu.
Ich verlasse die Toilette und renne direkt in jemanden rein.
Als ich meinen Blick vom Boden löse gucke ich direkt in die grünen Augen von Nathan.
Wir stehen uns so nah.
Ich spüre seinen schnellen Atem auf meiner Haut.
Ich gehe einen Schritt zurück um eine Lücke zwischen uns zu setzen.
"Dean. Es tut mir leid. Wirklich. Das wegen Jim."
"Jim?"
"Mein Aufpasser."
Ich nicke und will gerade an ihm vorbei gehen aber er hält mich auf indem er meinen Arm fest hält.
Ich drehe mich zu ihm und schaue ihm tief in die Augen dazu hebe ich noch meine rechte Augenbraue.
Er schluckt laut.
"Dean, ich habe das mit Herrn Koebel geklärt. Er erzählt nichts deiner Mutter und du darfst auch in den Unterricht. Ich wollte dich holen. Du bekommst auch keinen Ärger oderso."
Ich lächel ihm dankbar zu was er mit einem fröhlichem Lächeln erwiedert.
Er zieht mich am Handgelenk hinter sich her.
Meine Hände sind noch angeschwollen weshalb er nicht nach meiner Hand greift.
Am Klassenraum angekommen klopft er einmal und macht anschließend die Tür auf.
Er lässt mein Handgelenk los und wir gehen zu unseren Plätzen und setzten uns hin.
Eine Endschuldigung des Lehrers habe ich nicht erwartet und es kommt auch keine.
Es folgen 2 langweilige Mathe Stunden.
Jetzt ist endlich Pause.
Und natürlich folgt Nathan mir wieder.
Ich gehe, wie immer, hinter die Sporthalle um dort zu rauchen.
Nathan stellt sich wenige Meter neben mich.
"Willst du das wirklich? Dich umbringen meine ich?"
"Nein." Lüge.
"Warum sagst du das dann? Darüber macht man keine Späße!"
Ich gucke ihn emotionslos an und zucke mit den Schultern.
Wenn er nur wüsste wie ernst ich das meine.
"Verdammt Dean! Was ist dein Problem?! Kannst du dich nicht einmal normal verhalten?!"
Ich lache belustigt auf.
"Normal? Was ist schon normal? Nichts ist normal. Gar nichts. Das Wort 'normal' sollte nichtmal existieren. Lass mich in ruhe und leb dein Leben. Was erhoffst du dir dabei wenn du mit mir redest und in Kontakt trittst? Was? Sag es mir! Was willst du von mir verdammt?!"
"Ich von dir? Soweit ich weiß wurde ich beauftragt dich zur Vernunft zu kriegen."
"Na dann."
Ich schenke ihm mein bestes Fake Lächeln und verschwinde vom Schulgelände.
Die erste Träne läuft.
Verdammt.
Warum?
Warum ich?
Sollte ich nochmal mit Nathan reden?
Nein solltest du nicht Dean. Du bist ihm egal. Sieh es ein. Geh nach hause und tu dir weh.
Aber ich kann nicht schon wieder schwänzen.
Ist das nicht egal?
Weiß nich.
Komm schon Dean.
Ich sollte wieder zur Schule.
Nein solltest du nicht.
Aber wenn sie Mutter informieren?
Werden sie nicht. Eine Drohung und niemand wird irgendwas erfahren.
Und wenn sie es trotzdem machen? Wass wenn sie die Polizei rufen?
Werden sie nicht Dean. Na los. Ab nach hause.

Die Leute gucken mich ziemlich komisch an. Wahrscheinlich weil ich mal wieder laut mit Daniel geredet habe.
Meine Persönlichkeitsstörung nennt sich Daniel.
Cooler Name aber ich hasse ihn.
Ich lasse mich auf eine Bank am Straßenrand fallen und versuche zu endspannen.
'Na los Dean. Geh nach hause.'
'Nein, lass mich in ruhe.'
'Komm schon. Ich nerve dich so lange bis du endlich zuhause bist.'
'Halt die Fresse.'
'Halt du die Fresse'
'Ich meine es ernst.'
'Ich ebenfalls. Du kennst mich Dean.
'Ja, leider.'
'Ey was soll das denn bedeuten?'
'Ich ignoriere dich jetzt. '
'Nein wirst du nicht! Dean! Verdammt. Ey. Ignoriere mich nicht. Hallo? Deaaaan? '

PoV Nathan (Überraschung
 (っ◔◡◔)っ)

Ich sehe Dean hinterher der gerade weg geht.
Warum habe ich das gesagt?
Um ihn zu provozieren?
Ich weiß es nicht.
Er ist so heiß.
Ja, ich stehe auf Typen.
Ein paar Sekunden stehe ich noch so da und renne ihm dann hinterher.
Ich bin fast direkt hinter ihm.
Ich will ihn nicht ansprechen.
Ich glaube er führt gerade eine Art Selbstgespräch.
Er setzt sich auf eine Bank und führt das Gespräch weiter.
Er ignoriert jetzt sein Selbstgespräch.
Der Junge verwirrt mich echt.
Es ist leise und ich höre nur meinen Atem.
Ich gehe näher und lege meine Hand auf Deans Schulter.
Er zuckt zusammen und guckt mich erschrocken an.
"Sorry. Können wir reden? Es ist echt wichtig, Dean."
Ich setze mich einfach neben ihn.
"Ich bin nicht Dean."
Ich gucke ihn verwirrt an.
"Ich bin Daniel. Dean ist gerade nicht erreichbar. Der Schwächling würde sofort anfangen zu heulen. Wir sind nicht schwach.
Doch sind wir.
Nein sind wir nicht.
Wir sind schwach.
Du bist schwach."


Joaaa.
Feedback motiviert ^^











personality disorder (Boyxboy)  *slowly Updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt