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PoV Dean

Jake stützt mich, wärend er mit mir nach hause geht.
Nathan ist, glaube ich, wieder in den Unterricht gegangen.

Er geht mit mir in mein Zimmer.
Mit einer Decke deckt er den großen Spiegel an der Schranktür ab.
Er weiß, dass ich in so einer Situation mein Aussehen nicht ertragen kann.
Ich liege auf meinem Bett und er legt sich zu mir.
Seinen Kopf legt er auf meine Brust und ich streiche ihm mit meiner linken Hand durch seine braunen Haare.
"Jake?"
"Hmmhm?"
"Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ihr das alles mit machen müsst. Und danke. Einfach danke. Danke, dass du immer direkt kommst und so."
Er guckt zu mir hoch und lächelt mich an.
Ich erwiedere dieses leicht.
Was würde ich nur ohne ihn machen?

Mein Handy vibriert und ich nehme es in die Hand.
Eine unbekannte Nummer hat mir geschrieben.
'Hey Dean, gehts dir besser?'
Wer is n das jetzt?
"Oh. Dean? Ich habe Nathan deine Nummer gegeben. Mal sehen was so aus euch wird." Meint Jake.
Ich gebe ihn einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf und seufze.
"Jake. Ich will keinen Kontakt zu ihm. Du weißt was das letzte mal passiert ist als ich jemanden an mich ran gelassen habe."
"Du kannst doch nicht deine Vergangenheit deine Zukunft bestimmen lassen."
"Genau da ist das Problem. Das ist nicht die Vergangenheit. Das ist die Gegenwart, Jake."
Er legt seinen Kopf zurück auf meine Brust und seufzt.
"Meine Nummer habe ich ihm auch gegeben. Falls sowas wieder passiert."
Ich nicke gebe mich meiner Müdigkeit hin und schlafe kurz darauf ein.
Meine Notfalltabletten haben ein Beruhigungsmittel drin. Deshalb bin ich danach immer müde.

Ich öffne meine Augen und direkt fängt mein Wecker an zu klingeln.
Ich schalte das nervige Ding aus und stelle fest, dass Jake anscheinend gegangen ist.
Unser Stiefvater mag es nicht, dass wir zusammen in einem Zimmer schlafen.
Ich zwinge mich aus meinem Bett und ziehe erstmal die Decke vom Spiegel.
Ich habe noch meine Klamotten von gestern an.
Ich betrachte mich ein wenig im Spiegel und verschwinde dann im Badezimmer.
Ich ziehe mich aus und sehe dann den Verband.
Vorsicht wickel ich ihn ab und schmeißen ihn dann in den Müll.
Den kann man nicht mehr gebrauchen.
Er ist voller Blut.
Ich stelle mich unter die Dusche und mache mich sauber.
Die Einstichstelle blutet noch.
Zum Arzt habe ich aber ehrlich gesagt überhaupt keine Lust.
Ich gehe aus der Dusche, trockne mich ab und nehme dann einen neuen Verband aus dem kleinen Schrank über dem Waschbecken.
Ich wickel mein Bein damit ein und ziehe mir meine Klamotten die ich mit ins Bad genommen habe über.
Ich betrachte mich im Spiegel der als Tür für den kleinen Schrank dient.
Ich sehe einen hässlichen, gebrochenen Jungen.
Ich verschwinde aus dem Bad zurück in mein Zimmer und hole mir aus meiner Schublade meine Tabletten.
Ich nehme mir eine und schlucke sie runter.
Ich nehme mir meine Jacke, diesmal die mit den Notfall und Ersatztabletten.
Mit meiner Jacke und meiner Schultasche in den Händen gehe ich die Treppe runter in die Küche.
Alle anderen Bewohner dieses Hauses sitzen am Küchentisch und gucken mich jetzt an.
Ich seufze genervt auf.
Anscheinend weiß hier jetzt jeder über meinen kleinen Aussetzer bescheid.
Meine Mutter steht auf und geht zur Tür.
"Dean, mitkommen." Befiehlt sie mir.
Erneut seufze ich genervt auf und folge dann meiner Mutter in ihr Auto.
Sie fährt zum Krankenhaus.
Na ganz toll.

Nun sitze ich mit meiner Mutter im Wartezimmer.
Ich werde aufgerufen und gehe in das Behandlungszimmer.
Meine Mutter wartet im Wartezimmer.
Der Arzt kommt nach weiteren 10 Minuten warten ebenfalls in das Behandlungszimmer.
"Hallo, Dean."
"Hey."
"Was ist diesmal passiert?"
Ja, ich kenne den Arzt. Ich war schon so oft bei ihm, dass wir schon mit dem siezen aufgehört haben und schon dutzen.
Ich ziehe meine Hose aus und wickel den, jetzt ebenfalls durchbluteten, Veband ab.
Ich setzte mich auf die Behandlungsliege und der Arzt guckt sich die Einstichstelle an.
"Das müssen wir nähen."
Er holt zeugs und desinfiziert erstmal die Wunde.
Dann fängt er an sie zu nähen und am Ende kommt ein neuer Verband drum.
Ich ziehe meine Hose wieder an und warte auf irgendwelche Anweisungen.
"Du musst dein Bein aufjedenfall schonen. Keine belastenden Situationen.
Ich gebe dir noch eine Endschuldigung, dass du zu spät zum Unterricht  kommst. Pass bitte auf dich auf, Dean."
Ich nicke, nehme mir die Endschuldigung die der Arzt geschrieben hat und verabschiede mich.
Meine Mutter fährt mich noch zur Schule und verschwindet ohne eine Verabschiedung.
War ja klar.
Ich rauche noch schnell eine und mache mich dann auf den Weg zum Klassenzimmer.
Ich klopfe einmal und öffne dann die Tür.
"Dean. Was für eine Überraschung. Sie sind wieder zu spät."
Ich habe wieder mein Grinsen aufgesetzt und gebe meinem Lehrer die Arztendschuldigung.
Ich setze mich auf meinen Platz neben Nathan.
Ich verfolge den Unterricht und sehe im Augenwinkel wie Nathan mich anguckt.
Irgendwie...
Gefällt es mir?
Mir gefällt es, dass Nathan mich anguckt?
Mein Grinsen verblasst und ich versuche meine aufkommende unsicherheit hinter einem kalten Blick zu verstecken.
Ich darf keine Menschen an mich ran lassen. Nicht nach dem was damals passiert ist.
Ich darf es einfach nicht!

In der Pause verschwinde ich wieder hinter der Sporthalle um zu rauchen und ein wenig meine Wut auf mich selbst raus zu lassen.
Diesmal ist Nathan mir nicht gefolgt.
Irgendwie macht mich das traurig aber es ist ebenfalls erleichternd.
Ich will ihn nicht abweisen.
Ich rauche und schmeißen dann den Zigarettenrest in den Mülleimer, der hier an der Wand angekettet ist.
Ich balle die Fäuste und schlage, mal wirder, auf die Wand ein.
Mittlerweile tut mir diese schon fast leid.
Aber es ist halt eine Wand.
Und das ist besser als ein Lebewesen.
Meine Hände bluten und sind jetzt noch dicker als vorher.
Und ich habe die befüchtung, dass ich wieder mal ins Krankenhaus muss.
Und ja, ich habe recht.
Aber diesmal gehe ich selber hin, ohne das mich jemand dazu aufgefordert hat.




(͡° ͜ʖ ͡°)

personality disorder (Boyxboy)  *slowly Updates*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt