Der Plan

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Ron lief den Korridor im sechsten Stock entlang, er schaute noch ein paar mal auf seine Notiz und er war sich sicher. Hier musste es sein. Aus den dunklen Schatten hinter einer Rüstung kam Draco Malfoy hervor, es wirkte als würde er wie eine Schlange über den Boden kriechen und sich dann direkt vor Ron zu einer beeindruckenden Größe aufrichten.

"Wer ist sie?", fragte Ron genervt. Er hatte sofort gemerkt, dass der Slytherin noch etwas im Schlepptau hatte, offenbar eine junge Ravenclaw. Sie hatte dunkles, volles braunes Haar und sie war ca. 1,60m groß. Sie wirkte verängstigt.

"Das ist Clara Willson, sie ist ein Jahr unter uns." Draco sprach von ihr als wäre sie etwas vollkommen selbstverständliches, dass man nicht erklären muss, so wie Schlafen.

"Ok, aber was macht sie hier. Verdammt, ich dachte wir wollten dieses Treffen geheim halten. Deswegen bin ich ja auch extra hier hingekommen. Ich glaube in dieser Ecke des Schlosses war ich noch nie..." Ron redete verunsichert und wütend. Er fühlte sich übergangen.

Es blitzte in Dracos Augen. "Die liebe Clara hier wird uns bei unserem Plan behilflich sein. Sie ist der Schlüssel zu unserem Erfolg. Nicht wahr, süße?" Draco starrte Clara an. Jetzt wirkte sie noch verängstigter, sie zitterte sogar.

"Ja, natürlich helfe ich dir, Dracie", antwortete sie so niedlich wie es ihr in dieser beklemmenden Situation möglich war. "Aber sicher doch".

Draco zog sie an sich ran und küsste sie. Man konnte sehen wie er seine Zunge in ihren Hals steckte. Ron war davon nicht sehr angetan. Als der Slytherin wie ein Geier, der nur kurz von seiner Beute abgelassen hat, Ron anblickte und dessen verwirrte Miene sah, verstand er.

"Achja, ich habe dir den Plan ja noch gar nicht erklärt. Also pass mal gut auf..."

Und Draco schilderte Ron jede noch so widerwärtige Einzelheit ihres unfassbar gemeinen Planes und mit jedem Wort, das aus dem Mund des Slytherins sprudelte, sah man ihm die Freude und Euphorie an dieser Erzählung an, die immer nur noch abstoßender wurde.

Ron schluckte einmal als Draco geendet hatte. Er sah die beiden Schüler an. Clara hatte Tränen in den Augen, aber nach Dracos Schilderung verstand Ron sie. Er hatte wirklich Mitleid mit ihr.

Draco hingegen sah so aufgeregt und zufrieden aus wie schon lange nicht mehr. Endlich hatte dieser die Chance Harry und seinen anderen Feinden in Gryffindor was auszuwischen und zwar so richtig.

Ron schluckte erneut und reichte Malfoy die Hand, dieser Schlug ein und damit war es abgemacht: Wenn alles glattging, würde das nicht nur das Ende von Harrys und Hermines Beziehung zueinander sein, sondern es wäre auch das Ende von Harrys Ruf und Max' Zufriedenheit. Sie alle würden dafür bezahlen, was sie Ron angetan hatten. Er bereute es sofort ein wenig, aber es musste getan werden. Das war nur gerecht.

"Ach und danke dir Clara für die Lösung des Rätsels. Da bist du wirklich schnell drauf gekommen." Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Clara, immer noch an Draco gedrückt etwas. "Danke, gehört ja alles zum Plan, da helfe ich euch natürlich", antwortete sie und man merkte ihrer Stimme an wie sehr sie jetzt weinen wollte. Doch Ron wusste genau wie sie, dass das jetzt alles nur schlimmer machen würde.

"Dann sehen wir uns bald, Ronald", sagte Draco, der etwas misstrauisch zu Clara runterblickte und sie dann mit sich zurück in die Schatten zog.

Ron verschwand zurück in den Gemeindschaftsraum.

Im Gemeindschaftsraum der Gryffindors

"ICH HAB DIE LÖSUNG!!!", rief Max plötzlich und alle im Raum zuckten zusammen. Es war so schön gemütlich gewesen. Hermine hatte gerade ihre Hausaufgaben gemacht und Harry hatte sich mit Dean und Seamus gerade über die aktuellen Quidditch-Spiele unterhalten als Max, der die ganze Zeit über an dem Rätsel gesessen hatte aufsprang und vor Freude schrie.

"Ich bin ja eh nicht der erste, da kann ich euchs anderen ja auch sagen: ZIMT. Die Lösung ist Zimt." Alle starrten ihn verwirrt an. "Ich geh und such nach dieser Tür. ZWEITE PRÜFUNG ICH KOMME!" Es verwunderte viele Gryffindors, dass er wegen so einem kleinen Wettbewerb so motiviert war.

Er rannte aus dem Gemeindschaftsraum durch das Loch in der Wand in die Nacht. Das es ihm gar nicht erlaubt wa so spät rauszugehen interessierte ihn wohl nicht.

"Zimt?", sagte Hermine nachdenklich. "Oh. Oh, ja. Das ergibt Sinn." Harry verstand das Rätsel immer noch nicht. Er würde Max morgen fragen.

Etwas kürzeres Kapitel, nächstes Mal wieder länger. Über Feedback freue ich mich natürlich sehr! Danke fürs Lesen meiner Geschichte.

Harry Potter und die Goldene UhrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt