Wirklich süße Träume

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Kapitel 14

Malfoy lugte hinter einem Felsen hervor, hinter dem er sich einfach verstecken konnte ohne auch nur das geringste Risiko entdeckt zu werden einzugehen. Er ging auf Crabbe zu, auch wenn es für einen Außenstehenden vielleicht nicht so ausgesehen haben mochte. Nein, ein Außenstehender hätte gedacht Malfoy würde auf Malfoy zugehen. Oh ja, der gute alte Vielsafttrank.

"Was hältst du von Clara Willson?", fragte Malfoy barsch. Mit schnellen Schritten erreichte er Crabbe. "Ich hasse sie natürlich, was denn sonst?", entegnete Crabbe kühl. Das zauberte Malfoy ein Lächeln aufs Gesicht. Crabbe hatte Clara eigentlich immer gemocht, er sagte immer, sie sei eine willkommene Abwechslung im Team. Max war also auf den falschen Hasen reingefallen.

'Alles läuft genau nach Plan. Jetzt wird mich keiner mehr verdächtigen, genau so wenig wie Clara. Aber wie soll sie schon jemand verdächtigen? Sie weiß ja selbst nicht mal das sie meinen Plan ausführt. Darurch, dass sie sich ganz normal verhält, dient sie mir und dank dem guten alten Vergessenszauber kann sie auch nichts ausplaudern, sie erinnert sich nur an das, an was sie sich erinnern soll. Alles läuft ganz genau so wie ich es wollte', dachte sich Malfoy.

Zur selben Zeit auf einem Wanderweg nahe dem schwarzen See

Max und Clara gingen wieder zurück zum Schloss. Sie nahmen nicht den direkten Weg, sondern machten noch einen Schlenker an den Ufern des Sees entlang, in Hogwarts würden ja auch nur verschlafene und genervte Schüler auf sie warten. Gerade liefen sie an einer alten Trauerweide vorbei und bahnten sich einen Weg durch ihr dickes Geäst, durch das Grün ihrer Blätter, die sie wie ein Vorhang umgaben. Als sie durch diesen gegangen waren befanden sie sich mitten unter dem massiven Stamm des Baumes, im kühlen Schatten, der nur von einigen Sonnenstrahlen, die den Weg durch die Zweige der Weide gefunden hatten, erhellt wurde.

Wind ließ die Blätter rascheln und die Körper der beiden frösteln. Es war ein ungewöhnlich kalter Tag, man konnte leicht vergessen, dass es erst Anfang September war. Clara und Max setzten sich auf einen Ast, der aus dem Baum herauswuchs, fast bis zum nahen Ufer des Sees, welches direkt hinter den Blättern der Weide verborgen war.

Clara sah Max an, der neben ihr mit einem kleinen Blatt in den Händen spielte und gedankenverloren auf die Zweige starrte, wie sie sich im Wind bewegten. "Denkst du an sie?", fragte Clara sanft. 'Er hat mir so sehr geholfen, dank ihm bin ich Draco endlich los. Vielleicht kann ich ihm jetzt helfen', dachte sich Clara.

"Was meinst du damit?", antwortete Max überrascht. Er sah sie schockiert an. "Ich habe mit Luna geredet. Wir teilen uns einen Schlafsaal, wir sind ja beide im selben Ravenclaw-Jahrgang. Wir haben beide geweint, ich wegen Draco und sie... naja... Sie hat wegen dir geweint." Max schockierter ausdruck viel plötzlich zusammen und wurde zu einer Mischung aus Trauer und Schuld.

"Sie hat wegen mir geweint?", fragte er leise. Clara nickte. "Sie versteht nicht wieso du nicht mehr mit ihr redest. Sie will wissen was sie falsch gemacht hat", sagte Clara ruhig. "Sie verlangt von mir Hogwarts zu verlassen, sie will mit mir in irgend ein Land in Südostasien um irgendwelche Viecher zu fangen! Ich soll schon wieder alles hinter mir lassen um magischen Schwachsinn zu suchen!", rief Max zornig.

"Vermisst du Amerika?", fragte Clara saft und versuchte Max zu beruhigen. Er schnaufte. "Ich war in Amerika nur in der Schulzeit. Ich bin in Ilvermorny zur Schule gegangen, gelebt haben wir aber in Kanada. Ich hatte da Freunde, wunderschöne Natur und ein tolles Dorf. Es war schön da, aber es war ok wegzuziehen. Ilvermorny habe ich nämlich gehasst. Ich weiß nicht wieso, aber alles da hat mich deprimiert. Ich hatte zwei drei Leute mit denen ich Hausaufgaben machen und mal quatschen konnte, aber das waren keine richtigen Freunde."

Max machte eine Pause. "Jetzt habe ich richtige Freunde und sie verlangt von mir sie zu vergessen", sagte er mit einem kaum merkbaren zittern in seiner Stimme. Clara hatte Mitleid mit ihm. Eine Böe sauste durch die Weidenblätter und ließ beide erschaudern. "Du hast dich richtig entschieden", sagte Clara und nahm ihn an der Schulter und drehte ihn zu sich. "Aber du hättest ihr das besser erklären sollen, anstatt einfach schlusszumachen."

Harry Potter und die Goldene UhrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt