Beginn einer langen Zugfahrt

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Kapitel 2

Sofort nachdem Harry aus dem Kamin der Weasleys gestiegen war, wurde er von der gesamten Familie begrüßt. Zuerst von Fred und George die ihm ein kräftiges Schulterklopfen verabreichten, dann von Mrs. Weasley die ihn mit einem „Harry Lieber bist du dünn geworden, haben dich diese Muggel wieder ausgehungert?" willkommen hieß, was Harry mit einem „Schon gut, Mrs. Weasley" beantwortete, doch Mrs. Weasley eilte bereits in die Küche um das Abendessen vorzubereiten. Dann natürlich von Ron, seinem besten Freund welcher Harry in eine Umarmung zog und ihm ebenfalls bestätigte, dass er wirklich dünn geworden sei. Und zum Schluss noch von Ginny, welche, während sie Harry umarmte, knallrot wurde und Harry ins Ohr flüsterte „Also Ich finde du siehst gut aus, Harry". Harry hatte es bereits von Ron erfahren, dass Ginny in ihn verliebt war, aber das war Harry jetzt egal er wollte einfach nur einen netten Abend mit den Weasleys verbringen, welche ihm mehr Familie waren, als es die Dursleys je sein würden.

Harry beschloss noch mit den Jungs eine Partie Quidditch zu spielen, Ginny wollte auch gern mitmachen, aber Mrs. Weasley bestand darauf, dass sie beim Zubereiten des Abendessens mithelfen sollte. Die Anderen hatten aber auch ohne sie Spaß und Harry konnte sich jetzt endlich mal frei fühlen, die Gedanken nur um das Spiel kreisen lassen und einfach nur glücklich sein. Es wurde eine spannende Partie, obwohl Harry mit seinem Feuerblitz natürlich einen immensen Vorteil hatte. Als sie dann wieder hineingingen duftete es im ganzen Haus nach den herrlichsten Dingen, aus der Küche bekamen sie noch einige Teile des Streits mit den Ginny und Mrs. Weasley offenbar schon die ganze Zeit geführt hatten, nämlich dass sie beim Abendessen helfen musste nur weil sie ein Mädchen war.

Harry ging vor dem Essen noch durchs Haus. Er hatte dieses Haus schon immer bewundert, schon seit er vor dem 2. Schuljahr das erste Mal hier gewesen war. Er traf bei seinem Spaziergang durch den Fuchsbau auf Fred und Goerge, die sich offenbar etwas Arbeit mitgenommen hatten, obwohl man das wohl kaum Arbeit nennen konnte, sie arbeiteten ja in ihrem eigenen Laden, welcher vollgepackt war mit all ihren Leidenschaften, also überwiegend lustiger Schwachsinn, der aber manchmal auch echt hilfreich sein konnte. Sie bastelten gerade an einer Schreibfeder, die man anderen unterjubeln konnte, welche dann absichtlich Fehler einbaute ohne dass man es merkt. Eigentlich ziemlich gemein, aber wenn man mal auf jemanden sauer ist, bestimmt hilfreich. Er winkte ihnen zu, sie nickten zurück und wandten sich wieder der Feder zu. Harry spazierte noch eine ganze Weile herum, er lief durch den Garten, schaute den Gnomen bei ihren Rangeleien zu und aß einen Apfel von einem der vielen Apfelbäume am Rande vom Grundstück der Weasleys. Er setzte sich auf einen der Hügel, schaute in die Ferne und dachte daran, woran er meistens dachte wenn er allein war, an Hermine, außerdem daran, was er zu ihr sagen würde, wenn sie sich im Hogwarts Express sehen würden. Dann machte er sich aber auch schon auf den Rückweg, gleich gab es Abendessen.

Das Essen hatte wirklich genauso gut geschmeckt wie es gerochen hatte, vielleicht sogar noch ein bisschen besser und nach einigen Gesprächen über Quidditch, das nächste Schuljahr, über Harrys Ferien bei den Dursleys und noch ein paar andere Themen gingen dann nach und nach alle ins Bett bis auf Ron und Harry, die noch am Couchtisch saßen und Zauberschach spielten. Natürlich war Ron ein ganzes Stück besser darin als er, aber Harry machte es trotzdem immer wieder Spaß, wenn er eine von Rons Figuren vom Brett schlug. Es war wohlig warm in der Nähe des Kamins und von draußen ertönten immer wieder Rufe von Eulen aus dem nahegelegenen Wald. Während einer eher langweiligeren Phase des Spiels in der beide gefühlte Stunden brauchten um einen Zug zu machen betrat Ginny den Raum und Ron, der das anscheinend mit Ginny abgesprochen hatte sagte zügig „Ich hau mich dann schon mal aufs Ohr, wir spielen Morgen weiter, bis dann Harry!" Harry, dem ganz und gar nicht gefiel in welche Richtung sich das Geschehen lenkte, blieb nervös sitzend auf der Couch zurück. „Hi Harry", „Hi" antworte Harry hastig. Er wollte nichts von Ginny er musste hier irgendwie rauskommen. „Freust du dich schon aufs nächste Schuljahr?" begann Ginny um eine Unterhaltung zu beginnen. „Ja, schon, wie immer eigentlich, du?" antwortete Harry viel zu schnell, aber Ginny schien das völlig falsch zu deuten. „Ich mich auch, aber...also...Harry wir benehmen uns total kindisch. Ich weiß du willst was von mir und du weißt Ich will was von dir, was hindert uns?" sagte Ginny stürmisch und enthusiastisch. Sie kam Harry, der mittlerweile aufgestanden war immer näher. Harry war jetzt unfassbar unwohl geworden, eben saß er noch entspannt auf der Couch und jetzt das. Er suchte verzweifelt nach irgendeiner Ausrede, aber ihm viel keine passende ein also stammelte er vor sich hin. „Ginny, also...Ich...ähm...Ich...mag dich ja aber nicht so" brachte er noch raus, aber er nuschelte, weil er nervös war und Ginny auch nicht verletzen wollte. Er hatte schon gegen Todesser gekämpft und da war er nicht so nervös gewesen. Ihm war diese ganze Situation wirklich unangenehm.

Harry Potter und die Goldene UhrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt