Harry Potter und die Goldene Uhr

Süße Träume

Kapitel 13

Harry Potter öffnete seine Lider. Sie waren noch schwer und kratzig vom Schlafen, doch als er sich an das grelle Licht im Schlafsaal gewöhnt hatte trafen sie auf das rehbraune Glänzen von Hermines Augen. Er spürte noch die Wärme des Kusses, der ihn geweckt hatte und er schon sehnte er sich nach ihren Lippen. "Guten Morgen, Harry", sagte sie.

Harry setzte sich auf und rieb sich seine Augen. Er war immer noch müde und doch kam es ihm vor als hätte er viel zu lange geschlafen. "Guten Morgen, Mine", antwortete er mit krächzender Stimme. Er nahm sich ein Glas Wasser vom Nachttisch und betrachtete dabei das Funkeln in Hermines Augen als er sie Mine genannt hatte. Das machte sonst niemand, nur er. Harry war sich sicher, dass sie es liebte, wenn er sie so nannte.

"Gut geschlafen?", fragte Hermine offenbar gut gelaunt, als Harry sich ein frisches Shirt anzog. "Nicht wirklich. Ich hatte schreckliche Albträume." "Ich auch", antwortete sie direkt. "Deswegen bin ich auch zu dir ins Bett gekrochen." "Naja, wohl eher gesprungen", kicherte Harry. Er erinnerte sich daran, wie er letzte Nacht vor Schreck aufgewacht war als Hermine in den Schlafsaal gestürmt und dann unter seine Decke gehüpft war. In dem Moment war er wohl einfach zu müde gewesen um das zu hinterfragen.

"Sag mal, sind das meine Sachen?", fragte Harry nun und zeigte auf Hermines Sweatshirt. "Ähm, ja. Ich hatte hier nichts anderes und mein Nachthemd war total kaputt, weil ich auf dem Weg hierhin hingefallen bin. Ist aber sehr bequem", sagte Hermine und wurde rot. "Übrigens sind die anderen Jungs alle noch am schlafen, wir können also ruhig schon losgehen, auf die können wir ja eh nicht mehr warten", fügte sie hinzu. Harry stand auf. "Ja, und Max wird bestimmt sowieso schon unten sitzen", sagte er und nahm Hermines Hand. Händchen haltend spazierten sie runter zum Frühstück.

Harry vermutete, dass sie sehr früh dran waren, denn auf dem Weg kamen ihnen nur sehr wenige Schüler entgegen, die zudem auch noch sehr verschlafen wirkten. In der großen Halle angekommen fanden sie zu ihrer Überraschung nur Dumbledore, der mit einigen Hauselfen redete. Für einen Moment suchte er nach Dobby, bis ihm wieder einfiel, dass er Dobby ja zu Sirius geschickt hatte um ihm und Kreacher zu helfen. Sirius.

Er war beim Kampf in der Ministeriumsabteilung vor ein paar Monaten sehr schwer verletzt worden. Seit zwei Wochen kann er jetzt wieder im Grimmauldplatz wohnen, aber auch nur dank Dobby und Kreacher. Die Heiler im St. Mungo's haben gesagt er würde jetzt sehr viel schlafen müssen und bräuchte viel Ruhe. Harry hatte ihn das letzte mal gesehen, als er wieder zurück in den Grimmauldplatz gebracht wurde. In seinem Zustand kann er ja nicht apparieren, also musste der Orden ihn eskortieren. Zum Glück verlief das problemlos.

Allerdings gibt es auch gute Nachrichten: Im Kampf im Ministerium wurde Peter Pettigrew geschnappt. Das war Mad Eye's Priorität gewesen. Jetzt wurde Sirius für unschuldig erklärt und Wurmschwanz sitzt in Askaban. Naja, er saß dort bis es zu einem weiteren Massenausbruch kam, bei dem auch er fliehen konnte. Aber die Hauptsache ist, wenn es Sirius wieder besser geht kann Harry bei ihm leben und muss die Dursleys nicht mehr ertragen. Die Heiler haben gesagt, dass Sirius vielleicht schon zum neuen Jahr, aber bestimmt zum Ende des Schuljahres wieder fit sein wird und Harry freute sich darauf wirklich sehr.

Hermine riss Harry aus seinen Gedanken: "Guten Morgen, Professor Dumbledore. Wo sind denn die Lehrer und die ganzen Schüler?" Der alte Mann drehte sich zu ihnen um. "Oh, Hallo Miss Granger, Hallo Harry. Nun ja, setzt euch bitte", sagte er und nickte den Hauselfen zu, die dann sofort verschwanden. Dumbledore setzte sich neben  Harry und Hermine, welche immer noch Händchen hielten.

"Die Sache ist so: Mr. Peterson hat mich darüber informiert, dass fast alle Schüler das Frühstück verschlafen haben, nur er, Mr. Malfoy und Miss Willson waren anwesend. Zusätzlich haben mir die Hauslehrer, welche sich nur weil sie es mussten zum Frühstück geschleppt haben, gesagt sie litten unter starken Albträumen. Ein Schüler, den Mr. Peterson befragt hat, litt unter den selben Umständen. Professor Dyspros klärte uns darüber auf, dass ein Sternen-Orkan diese Albträume verursacht. Die Albträume, sowie ein Phänomen die Kochkunst bei Nacht betreffend. Wie dem auch sei, wir haben eine vorrübergehende Lösung gefunden."