Meine Sicht
Das neue Jahr war nun schon fast einen Monat alt und es hatte noch keine Komplikationen bezüglich Victoria gegeben. Ja, Wunder schien es doch zu geben. Ich betrachtete Tom, der auf dem Bauch in unserem Bett lag. Mein Blick fiel auf die Kratzer, die seine sonst so makellose Haut zierten. Ich musste grinsen und fuhr mit den Fingerspitzen vorsichtig darüber. Mein Freund brummte nur und drehte sich auf die Seite, sodass er mit dem Gesicht zu mir lag. "Wie kannst du nur schon wach sein, my little angel? Wir haben doch kaum geschlafen...", murmelte Thomas noch immer mit geschlossenen Augen. Ich lachte und schob ihm eine Strähne aus dem Gesicht. "Seit wann bist du so ein Morgenmuffel? Das ist doch gar nicht deine Art." Er gähnte und öffnete nun doch die Augen. "Ich bin kein Morgenmuffel, ich bin bloß müde." Ich küsste seine Nase. "Du und müde vom Sex? Das passt so gar nicht zusammen." Er seufzte und zog sich sein Kissen über den Kopf. Da ich wusste, dass es keinen Sinn machte und Tom sowieso nur schlechte Laune haben würde, wenn ich ihn jetzt aus dem Bett scheuchte, drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Schulter und stand auf.
In der Küche angekommen, stand ich nun in einem für mich übergroßen Hemd von Tom vor dem Herd. Meine Aufmerksamkeit wurde für einen Moment von meinem Handy in Anspruch genommen, da Soph unser Treffen aufgrund ihrer schweren Erkältung abgesagt hatte. Es ist ja nicht so, dass ich ihr das nicht schon vorausgesagt hätte, dass es nichts wird, aber was soll's? Es juckte mir in den Fingern endlich mal wieder die News und mein Social Media zu checken, doch meine Agentin hatte noch immer keine Entwarnung gegeben hatte. Also widerstand ich dem Drang und konzentrierte mich weiterhin darauf, die Pfannkuchen vorzubereiten.
Ich war gerade dabei den letzten Pfannkuchen auf den Teller zu bringen, als Tom in die Küche kam. "Das riecht hier so toll, da kann ich gar nicht mehr weiter schlafen." Ich lächelte und stellte ihm einen beladenen Teller vor die Nase. "Guten Appetit, my sweet prince." Nachdem ich Orangensaft gepresst hatte, setzte ich mich ihm gegenüber. "Sophie hat das Treffen abgesagt. Sie ist nun wirklich total erkältet." "Das ist scheiße. Soll ich den Jungs absagen?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Nein, natürlich nicht. Du brauchst deine Zeit mit den Jungs, außerdem darf ich mir dann wieder einiges von James anhören und das wollen wir doch nun wirklich nicht riskieren oder?" Er lachte. "Wo du recht hast, hast du recht."
"Okay Schatz, ich werde jetzt gehen. Falls etwas ist, ruf mich an, okay?" Ich küsste ihn sanft auf die Lippen. "Du bist doch heute Abend wieder da. Aber ja, von mir aus rufe ich dich an, doch ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Jetzt geh schon, du weißt, wie ungeduldig sie sein können." Ich schob meinen Freund aus der Tür und schloss sie hinter ihm. Seufzend schüttelte ich den Kopf, ging ins Wohnzimmer und drehte ganz laut die Musik auf. 'Come on Eileen' lief gerade, sodass ich mir wirklich vorkam wie Sam oder Patrick, als ich davon begleitet durch die Wohnung tänzelte und dabei putzte. Ja, ich weiß, ich bin ein wenig irre. Nachdem ich auch damit fertig war, setzte ich mich auf die Couch und arbeitete weiter an Jos Skript. Es fehlten nur noch ein paar Seiten. Morgen würde ich mich wieder mit ihr treffen, um ihr ein Feedback zu geben. Natürlich war ich nervös und hoffte, dass sie meine minimalen Änderungen akzeptieren würde. Meine Augen flogen förmlich über die Seiten, so spannend war es. Mein Notizblock hatte sich mit Anmerkungen, hervorgehobenen Loben und Änderungsvorschlägen gefüllt. Sobald ich der Meinung war alles erwischt zu haben, schlug ich alles zu und verstaute es in meinem Rucksack. Dann schrieb ich eine Weile mit Emma und informierte mich über die Charaktere von Dans neuem Film, den er bald drehen würde. 'Kill your darlings'. Es basierte auf einer wahren Geschichte und handelte von einer literarischen Revolution in Amerika gegen Ende des zweiten Weltkrieges. Es klang wirklich unglaublich interessant, den würde ich mir auf jeden Fall ansehen. Und nicht nur, weil ich kleine Schwäche für seinen Co-Star Dane Dehaan hatte, versteht sich.
Nach einer Weile langweilte ich mich ein wenig, legte mein Buch zur Seite und schaltete den Fernseher ein. Im Nachhinein verfluche ich meine Neugier noch immer, aber wer um Himmels Willen hätte ahnen können, dass das alles solche psychischen Folgen für mich haben würde? Niemand, sehr gut erfasst. Ich machte das Gerät also an und blieb erst einmal an einer Dokumentation über John Green hängen, doch als diese zu Ende war, zappte ich durch die Kanäle. Was, wie auch schon kurz vor der Trennung, Probleme mit sich brachte: Mein eigenes Gesicht erschien mitten auf dem Bildschirm mit der Schlagzeile:
"Spiel der Betrügerin enttarnt!"
Ich starrte darauf und musste mir die Zerstörung meines eigenen Rufs anhören. Natürlich hätte ich umschalten und alles vergessen können, doch ich war wie hypnotisiert. All die Vorwürfe prasselten auf mich ein, all die hasserfüllten Kommentare wurden eingeblendet, von denen ich mich hatte fernhalten sollen. Dinge, die Sean zu mir sagte, die kein anderer hätte mitkriegen können. Die Bilder, die von uns geschossen worden waren. Fotos, die wir zusammen gemacht, aber meines Wissens nach nie veröffentlicht hatten. Schließlich die Annahme, ich hätte Tom mit Sean betrogen, Fans, die in den sozialen Netzwerken vollkommen ausrasteten und mir den Tod wünschten. All das brach gleichzeitig über mir ein. Ich drückte mit zitternder Hand auf die Fernbedienung, um das Grauen zu beenden. Doch da war es schon zu spät, denn dieses Grauen hatte sich bereits ganz tief in meine Seele gefressen und das innerhalb von fünf Minuten, länger war der Beitrag nämlich nicht gewesen. Ich stand auf, versuchte all das, was in mir passierte zu kontrollieren, aber noch nicht einmal ich brachte so eine Kraft auf. Sie gaben mir noch immer die Schuld an Toms Selbstmordversuch und jetzt kam auch noch das dazu. Ich schwankte. Ich war schuld daran, dass Sean nun ebenfalls in diese Situation mit rein gezogen wurde. Ich war schuld an allem, was Tom in den letzten zwei Jahren hatte durchmachen müssen. Ich und meine bekloppte Idee ihm unbedingt einen Brief schreiben zu wollen. An all dem war allein ich schuld. Mir wurde schwindelig und ich schwankte mehr denn je. Das letzte, was ich wahrnahm war ein Scheppern und der Geruch meines eigenen Blutes, der mir in die Nase drang, bevor alles schwarz wurde.Hallo Cookies ❤
Ich habe endlich ein neues Kapitel für euch :)
Was meint ihr? Woher haben diese Leute plötzlich die ganzen Informationen?
Ich freue mich auf eure Vermutungen, es bleibt spannend ;)
Read you next time ;*
Momofelton ❤

DU LIEST GERADE
All was well ✔
FanfictionOh mein Gott Cookies, Band 3 ❤ Das Set ruft! Nach einer längeren Pause müssen Miriam, Tom und Co wieder an die Arbeit. Es wäre alles gut, hätte Victoria nicht so einen blöden Ehrgeiz. Fehler der Vergangenheit müssen beseitigt werden und zwar schnell...