Es klopfte an der Tür, Bobby öffnete mit einer Waffe in der Hand, doch war es lediglich Jody Mills, die uns einen Besuch abstattete.
»Was, zur Hölle, tust du hier?«, verlangte der Mann sofort zu wissen.
Die Frau, die zuvor noch freundlich gelächelt hatte, sah ihn ernst an. »Du bist sehr chamant, Bobby«, meinte sie nur.
»Das sagt mein Therapeut auch immer ... Wie hast du uns gefunden?«
»Ich bin Polizistin, schon vergessen?« Jody hob einen Pack Bierdosen hoch und eine Tüte mit Essen. »Lässt du mich rein.«
»Na ja, vielleicht willst du das gar nicht ...«
Bevor Bobby den Satz zu Ende gesprochen hatte, riss ich die Tür auf und bedeutete den Sheriff mit einer Handbewegung, einzutreten.
»Danke, Catherine«, sagte die Frau und betrat die Hütte. Sie stellte die Sachen auf dem Tisch ab und mit einem nervösen Bklick wandte sie sich an Bobby. »Ich wollte mich bei dir bedanken.«
»Bei mir?«, wiederholte Bobby verwundert.
»Na ja, dafür, dass du mich vor einem Leber fressenden Chirurgen gerettet hast, gibt es keine Danksagungskarten.«
»Oh, ich hab' nur meinen Job gemacht, für den mich niemand bezahlt.«
Jody nickte. »Genau. Wie geht es dir, Bobby?«
»Mir geht's gut. Jeder Tag ist ein Geschenk.«
Verständnislos sah die Frau ihn an. »Dein Haus ist gerade abgebrannt.«
»Wie du siehst, habe ich ein Dach über den Kopf.«
»Bobby, lass doch mal zu, dass jemand fünf Minuten nett zu dir ist«, entgegnete Jody.
»Okay ...« Unsicher blickte der Mann zu mir. »Aber nicht zu nett, ich will nicht verweichlichen.«
Ich nahm die Hände aus den Hosentaschen und wandte mich ab. »Ich lass euch beide mal allein. Bin bei unserem Freund unten.«
»Welcher Freund?«, hörte ich Jody noch fragen, bevor ich die Kellerstufen hinuntergegangen war und die Stimmen oben ignorierte. Ich lief zielstrebig zum Tisch, ohne mich unzusehen, und musterte nachdenklich die Waffen. Auf einmal vernahm ich in meinem Rücken ein eigenartiges Geräusch und verwundert wandte ich mich um. Gerade sah ich noch, wie Chetts Kopf sich auf seinen alten Körper setzte. Er drehte sich, dann war alles wie immer.
Der Leviathan lachte schallend. »Ich sagte doch, nichts kann uns töten.«
Mit einem wutverzerrten Gesicht ergriff ich die Machete und schlug ihm kurzerhand erneut den Kopf ab. »Aber es hilft wenigstens, dich Dreckskerl zum Schweigen zu bringen«, sagte ich, während das Körperteil zu Boden fiel.»Ihnen die Köpfe abzuhacken, bringt sie nicht um«, erklärte Bobby den Winchestern nach meinen Erzählungen am Telefon, »aber es verlangsamert den Prozess, bis sie wieder lebensfähig sind.«
»Na, das ist doch besser als nichts«, hörte ich Sam sagen, da Bobby die Lautsprechanlage eingestellt hatte. »Vorausgesetzt wir kommen nahe genug an sie heran.«
»Lieber wär' mir, wenn ihr sie auf Abstand halten könntet. Wir suchen noch was, womit man auf sie schießen kann.«
»Dann viel Spaß noch«, sagte Dean. »Danke, euch beiden.«
»Du nimmst Mayo, richtig, Bobby?«, fragte Jody auf einmal, die uns Essen zubereitete.
Der Mann nickte knapp.
»Hast du etwa Frauenbesuch?«, wollte Dean ungläubig wissen, der den Sheriff natürlich gehört hatte.
»Nein, nur ich bin hier«, sprang ich schnell ein, bevor Bobby sich in irgendeiner Weise erklären musste - und ich wusste, dass der Mann dies nicht leiden konnte.
»Wo fahrt ihr als nächstes hin?«, fragte Bobby.
»Äh, St. Louis, da, wo wir -«, begann Sam, wurde jedoch von dem alten Mann unterbrochen.
»Zu spät, da waren sie schon. Pumpkin und Honey Bunny haben gerade einen Diner überfallen.«
»Connor's Diner?«, wollte Dean wissen.
»Ja, woher weißt du das?«, fragte ich.
Der Winchester sog scharf die Luft ein. »Nur geraten.«
»Alles klar«, sagte Sam. »Dann machen wir uns jetzt auf den Weg nach, äh, Ankeny, Iowa. Ruft uns an, wenn ihr noch was rauskriegt.« Der Winchester legte auf.
»Cat, hast du irgendwelche Wünsche?«, fragte Jody mich auf einmal.
»Nein, äh, danke. Ich hab' keinen Hunger.«
Die Frau musterte das soeben zubereitete Sandwich. »Jetzt hab' ich -«
»Okay, ich hab's mir anders überlegt.« Ich streckte die Hand aus und sie überreichte es mir. »Danke.«
»Geht es dir eigentlich besser? Wegen der Rauchvergiftung. Du sagst ziemlich zugerichtet aus.«
»Ja, alles bestens«, sagte ich. »Danke noch mal, dass Sie mich gerettet haben.«
»Eigentlich hab' ich nur das getan, was man mir gesagt hat, aber gern geschehen.« Jody lächelte sanft. »Und du kannst Du zu mir sagen.«
»Ich lass' euch zwei mal allein und geh' nach unserem Freund gucken«, meldete Bobby sich zu Wort. »Macht's euch einfach ... gemütlich.« Und so verschwand der Mann im Keller.
»Ist er eigentlich immer so?«, wollte Jody mit einem Schmunzeln von mir wissen.
Ich seufzte und ließ mich am Tisch nieder. »Nur bei Frauen.«
Jody nickte verstehend und setzte sich ebenfalls. »Was ist hier eigentlich los? Sam und Dean sind weg, bei euch im Keller sitzt ein Menschen fressendes Monster ...«
»Hast du nicht die Nachrichten gesehen?«, fragte ich.
Sie schüttelte den Kopf.
»Sam und Dean wurden von den Leviathanen geklont und in ihrem Namen bringen sie nun in aller Öffentlichkeit Leute um. Die Winchesters sind jetzt die meistgesuchten Männer Amerikas, und unser Dean und Sam sind auf die dumme Idee gekommen, die beiden Betrüger zu suchen und aufzuhalten. Der Leviathan da unten ist unser Versuchskaninchen, denn es gibt kein Mittel gegen diese Monster, was sie töten könnte.«
»Cat?«, rief Bobby auf einmal und kurz darauf kam er die Treppe hochgelaufen. »Sam und Dean wurde geschnappt.«
Abrupt erhob ich mich, so dass die offene Tube Mayo herunterfiel und der Inhalt sich auf dem Boden verteilte. »Was?«, rief ich entsetzt, ohne darauf zu achten.
»Die Polizei hat sie festgenommen. Dean hat mich gerade angerufen, da hab' ich's gehört.«
Sofort setzte ich mich in Bewegung. »Ich fahr' los und hol' sie da raus.«
»Nein«, hielt Bobby mich zurück. »Solange wir keine Waffe gegen die Leviathane haben, begibst du dich auch nur unnötig in Gefahr. Ich werde weitersuchen, und wenn ich was gefunden hab', dann kannst du gerne losfahren.«
Ich zögerte, doch dann gab ich widerwillig nach. Der Mann verschwand im Keller und ich fuhr mir vollkommen gestresst mit der Hand durch die Haare. Da holte Jody von irgendwoher einen Eimer und Putzzeug und wollte meinen Mayofleck wegwischen, doch ich hielt sie zurück.
»Nein, ich mach' das. Das war schließlich deine Schuld.«
»Nein«, entgegnete Jody. »Du ruhst dich jetzt erst mal aus, bevor du mir noch umkippst. Sam und Dean wird schon nichts passieren.« Die Frau sah mich mit einem ernsten Blick an und ich konnte nichts anderes tun, als mich geschlagen zu geben. Ich begann, den Tisch abzuräumen, und dann wollte ich mich eigentlich auf die Couch setzen und etwas fernsehen, als ich gegen Jodys Eimer stieß und der Inhalt sich über den ganzen Boden verteilte.
»Oh, Gott, das tut mir so leid«, entschuldigte ich mich sofort. Ich wollte ihr helfen, doch wieder einmal drängte sie mich weg.
»Du ruhst dich aus. Ich mach das.« Gerade als Jody sich wieder hinknien und meine zweite Sauerei aufwischen wollte, kam Bobby die Treppe hochgestürmt. »Ich wollte nur -«, begann der Sheriff, doch da wurde sie von einem stürmischen Kuss von Bobby unterbrochen.
Mit gerunzelter Stirn starrte ich den Mann an und auch Jody schien vollkommen verwirrt.
»Was war in dem Eimer?«, verlangte Bobby augenblicklich zu wissen.
»Ähm, Putzmittel ...?«
Bobby sah zu mir und lachte. »Das ist es. Das kann diese Dreckskerle verletzen und töten.«
Erst jetzt verstand ich die Lage. »Du meinst Putzmittel? Putzmittel kann diese Viecher töten?«
»Oder das, was darin ist, ja.«
»Kann mir mal einer erklären, was hier los ist?«, verlangte Jody.
Ich ergriff ihren Eimer. »Erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen hab'.« Ich füllte den Behälter neu und ging dann mit Bobby in den Keller, wo ich den Inhalt über den Leviathan schüttete, der vor Schmerzen schrie. Zu guter Letzt schlugen wir ihm noch den Kopf ab. Erleichtert darüber, dass wir endlich eine Lösung gefunden hatten, musterte ich den mit Brandwunden übersehenden Leichnam.
Da klingelte Bobbys Handy. »Okay, ich bin so schnell da, wie ich kann ... Es gibt eine Chemikalie, Borax ... Es ist nicht so seltsam, wie es klingt. Man findet es in Industriereinigern und Seifen und Waschpulvern. Sucht einfach nach was, wo das Wort Borax draufsteht ... Nein, vertrau mir einfach. Es verbrennt sie stark genug, um sie auszubremsen. Sucht also das Stärkste, was ihr finden könnt ... Und dann könnt ihr euch ihnen vorsichtig nähern und ihnen die Köpfe abschlagen. Und bewahrt die Köpfe getrennt auf.« Der Mann ließ das Telefon sinken.
»Dean?«, fragte ich.
Bobby nickte und legte das Handy ab, um den Kopf des Leviathans in einem Packet zu verpacken. »Ja, aber ich glaube, die beiden kriegen das schon auf die Reihe. Also, alles in Ordnung. Du kannst dich mal entspannen.«
Ich zog die Stirn in Falten. »Haben du und Jody über mich gesprochen?«
Verwundert sah der Mann mich an. »Nein, wieso?«
Ein leichtes Grinsen schlich sich auf meine Lippen. »Nur so.«1457 Wörter
Update ich eigentlich zu oft? 🤔
Und ihr kennt mich ja, ich stelle wieder eine Frage, weil ich es liebe, eure Meinungen zu hören. Alsooo:
Wer, glaubt ihr, sind Catherines Eltern? Die Frage kam ja schom öfter, aber schreibt es mal in die Kommentare, mit einer Begründung.
Freu mich auf eure Theorien ^^
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Broken One || Supernatural Staffel 7
FanficBuch 5 »Ich bin euer neuer Gott. Ein besserer Gott. Also werdet ihr euch vor mir verneigen und eure Liebe zu mir, zu eurem Herrn, bekunden, oder ich werde euch vernichten.« Castiel, der neue Gott, sorgt für viel Aufmerksamkeit auf der Welt - er hil...