Kapitel 22

847 51 23
                                    

Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich in der Woche die Klinik besuchte - manchmal war es sogar zweimal pro Tag

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich hatte keine Ahnung, wie oft ich in der Woche die Klinik besuchte - manchmal war es sogar zweimal pro Tag. Ich brachte Blumen mit oder sprach mit Cas, auch wenn er nicht antworten konnte. Meg war seine Pflegerin, was es uns leichter machte, auf ihn aufzupassen.
»Solltest du nicht eigentlich mit Sam und Dean unterwegs sein und das Böse jagen?«, fragte Meg mich irgendwann.
»Cas braucht mich mehr«, entgegnete ich.
»Du kannst ihm nicht helfen, Süße«, meinte Meg, »so leid es mir tut.«
»Vor allem dir ...«, murmelte ich.
Sie hob die Hände. »Hey, ich will nur helfen.«
»Du kannst aber nicht helfen, okay?«, rief ich. »Cas konnte nicht mal Sam helfen, indem er das Problem vollends beseitigt. Er hat sich die Bürde einfach selbst auferlegt, und sieh ihn dir an«, ich deutete auf den Engel, bewusstlos auf seinem Krankenbett lag, »es geht ihm beinahe noch schlechter als Sam zuvor.«
Obwohl ich Meg gerade lautstark angeschrien hatte, blieb sie ruhig. »Ich werd' wahrscheinlich niemals das durchmachen, was du bisher durchgemacht hast und jetzt durchmachst, und ich bin wahrscheinlich die Letzte, von der du was hören möchtest, aber ich geb' dir 'nen Rat: Es wird nicht besser, wenn du hier rumsitzt und versuchst, auf den Typen einzureden. So weichst du allen Problemen, die draußen auf dich warten, aus, und das hätte Cas sicher nicht von dir gewollt. Er hätte gewollt, dass du dich zusammenreißt und deinen kleinen geflügelten Arsch nach da draußen schwingst und die Probleme beseitigst. Und auch wenn du an dir zweifelst, er hätte es nie. Er hätte gewusst, dass du das schaffen kannst.«
Ich blickte Meg schweigend an. Sie hatte recht, das musste ich mir eingestehen, und zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass wir beide uns irgendwie auf einer Wellenlänge befanden.
»Ich glaube, du bist gar nicht so scheiße, wie wir immer angenommen hatten«, sagte ich aufrichtig, woraufhin sie breit zu grinsen begann. »Ey, das war kein Kompliment.«
»Alles klar, Schwester«, meinte die Dämonin weiterhin grinsend, und ich verdrehte nur die Augen. Ich warf Castiel noch einen letzten Blick zu, bevor ich meine Jacke ergriff und die Klinik verließ.

Es war spät in der Nacht, sternenklar und angenehm kühl. Dean und ich trafen uns auf einem Parkplatz, irgendwo im Nirgendwo. Er kam später als ich, nicht viel, aber es reichte dafür, dass ich immer nervöser wurde.
Er knallte die Tür seines Wagens zu und kam langsam auf mich zugelaufen, die Hände in der Jacketasche und sich immer wieder umsehend - eine altbekannte Masche, um seine eigene Nervösität zu überspielen.
»Also, was machen wir -«
»Hör mir erst mal zu«, unterbrach ich ihn. »Bitte.«
Der Mann blieb vor mir stehen und musterte mich schweigend.
Ich atmete tief durch. »Dean ... Du kannst mir nicht sagen, dass du nie etwas für mich ... empfunden hast. Ich kann's und will's nicht glauben. Es würde ... mich einfach zu sehr verletzen ...«
Dean kratzte sich an der Stirn. »Okay.« Er hob den Kopf. »Es war auch so. Ich hab' was für dich empfunden, und wahrscheinlich tu ich das immer noch. Wenn ich nicht die ganze Zeit mit anderen Dingen zu tun hätte, könnte ich es dir sogar sagen. Aber ... du kennst mich.« Er holte tief Luft. »Ich bin nicht der Typ für Beziehungen, und nach Lisa ... Ich hab's versucht, weißt du? Ich hab' versucht, dass es zwischen uns funktioniert, dass wir wirklich zusammensein können. Aber es geht nicht. Ich kann's einfach nicht.«
Fassungslos sah ich ihn an. »Und nur weil die Dinge nicht so einfach laufen, stößt du mich weg? Deswegen gibst du auf? Gibst du uns auf?« Ich schüttelte den Kopf. »Dean, das ist keine Entscheidung, die man einfach fällt -«
»Doch, das ist 'ne Entscheidung. Es ist meine Entscheidung«, entgegnete der Mann. »Denn dieses Leben, was wir führen, ermöglicht uns niemals das, was wir wirklich wollen. Da ist kein Platz für Liebe und tiefe Gefühle. Es lenkt uns ab und macht uns schwach. Wir wären ein leichtes Ziel für jeden, der da draußen ist und uns schaden will.« Dean schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf. »Ich kann das nicht, Cat. Wir haben das jetzt schon so oft versucht und jedes Mal wurden wir auseinander gerissen. Was immer Cas meinte, ich glaube, es soll einfach nicht sein, und ich denke, es ist an der Zeit, wir akzeptieren, dass wir niemals das haben können, was wir wirklich wollen.«
Ich schluckte schwer. Auch mir waren bereits die Tränen in die Augen gestiegen. Deans Worte hatten mir meine Kehle zugeschnürt - ich konnte nichts erwiderm. Der Winchester schüttelte nur noch einmal den Kopf, dann machte er kehrt und ging ohne ein weiteres Wort zu seinem Wagen.

Es klingelte und ich öffnete die Tür. Schweigend gingen wir in die Küche, wo ich Kaffee in zwei Tassen goss. Ich schob ihm die eine hin, dann ließ ich mich nieder, den Blick auf die Tasse gerichtet und nachdenklich mit dem Finger über die Rand fahrend.
»Ich denke, die Frage, wie's dir geht, kann ich mir sparen«, sagte Sam.
Ich seufzte leise. »Weißt du, ich müsste eigentlich traurig sein oder ihn hassen, aber«, leicht schüttelte ich meinen Kopf, »im Augenblick ... Ich meine, Bobby ist tot, Cas war tot, kehrt zurück und dann verlieren wir ihn wieder.« Ich sah den Mann mit Tränen in den Augen an. »Das zerstört mich, Sam. Ich kann nicht ... Ich komm' damit nicht mehr klar ...«
Sam fuhr sich nickend durch die Haare. »Ich verstehe, was du meinst. Manchmal weiß ich auch nicht, warum wir das alles noch machen. Ich meine Ellen, Jo, Cas und Bobby und alle anderen - wir verlieren jeden, der uns wichtig ist. Und jedes Mal muss ich daran denken, dass sie für uns ihr Leben gegeben haben.«
Ich schüttelte den Kopf. »Jeder, der diesen Job macht, setzt sein Leben aufs Spiel, Sam. Wenn wir uns jetzt die Schuld geben, wird es auch nicht besser.«
Stille erfüllte den Raum.
»Du bist gut für Dean gewesen«, sagte Sam nach einer Weile. »Er hat sich einmal nicht wie'n Arsch verhalten und nicht gleich aufgegeben. Ich weiß, dass er dich liebt, aber ... es passieren grad so viele Dinge, mit denen er nicht klarkommt. Cas kehrt zurück, dann die Sache mit Bobby, dass er anscheinend als Geist unter uns weilt ...«
Ich nickte leicht. »Ich verstehe es, wirklich, aber ich denke, das Problem liegt nicht bei ihm, sondern bei mir.«
Verwundert sah Sam mich an. »Wie meinst du das?«
»Cas' Rückkehr von den Toten - ich dachte, ich würde damit klarkommen, dass ich über ihn hinweg wär', aber ...« Ich schüttelte den Kopf und atmete tief durch. »Ich weiß, dass ich nicht für beide etwas empfinden kann, aber wenn ich mich für einen entscheide, verliere ich den anderen - und ich will niemanden mehr verlieren. Ich glaube, Dean weiß das.«
»Ich denke, es ist nicht deine Schuld«, entgegnete Sam. »Dean hat den ersten Schritt zurückgemacht, nicht du. Cas ist erst vor Tagen wieder aufgetaucht, zwischen Dean und dir, das ist schon seit Monaten so.«
Ich schwieg.
»Du willst es wahrscheinlich nicht hören, aber dieser Spruch entspricht der Wahrheit: Hör auf dein Herz, Cat. Niemand kann dir sagen, was du tun sollst und was nicht. Das musst du ganz allein herausfinden.«

1185 Wörter

I love Sam and Meg and Cas ... And Dean, sometimes, you're an idiot! XD

Bergab. Boom. Sorry I'm not sorry.

Was sagt ihr zu Deans Entscheidung? Könnt ihr ihn verstehen? Und was denkt ihr, wird Cat jetzt tun?

Ich hab' übrigens den ganzen Tag 'nen Ohrwurm von Adiemus von Avatar, weil ich für jemanden einen Trailer schneide und derjenige das Lied haben möchte. Nice... XD

Wer von euch hat bald schon wieder Schule?

Broken One || Supernatural Staffel 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt