Kapitel 3

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Crowley ließ uns auf anonymen Wege ein altes Stück Pergament zukommen - der Zauber, um den Tod zu versklaven

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Crowley ließ uns auf anonymen Wege ein altes Stück Pergament zukommen - der Zauber, um den Tod zu versklaven. Die meisten Zutaten dafür hatten wir, doch die wenigen anderen nicht, und die waren schwer zu finden. Ein Akt von Gott und zwar kristallisiert. Hörte sich merkwürdig an, war aber »nur« ein kristallisierter Blitz. Doch das Glück war auf unserer Seite: Der, dem solch ein Blitz gehörte, lebte neun Stunden von Bobbys Haus entfernt, und so fuhren die Brüder, der alte Mann und ich dorthin.
Zuerst durchschnitt Bobby die Sicherung, damit der Alarm nicht losging. Beinahe hätte uns eine Wache entdeckt, hätte Dean ihm nicht kurzerhand sein Gewehr über den Schädel gezogen. Nun konnten wir ungehindert das Haus betreten.
Überall standen teure und seltene Skulpturen, eingeschlossenen in Vitrinen. Dean fand den Blitz und als er ihn gerade herausholen wollte, erschien der Hausbesitzer mit seiner Frau, der auf den Winchester mit einem Gewehr zielte.
»Hi, äh ... Ich will ihnen nicht wehtun. Ehrlich«, sagte Dean mit erhobenen Händen.
»Ich bin der mit der Waffe, Junge«, meinte der Mann.
»Ja, und ich bin die mit den himmlischen Fähigkeiten«, warf ich ein. Erschrocken wandte sich das Paar zu mir um, doch da hatte ich die beiden bereits an der Stirn berührt, so dass sie schlafend zu Boden sanken.
»Seit wann kannst du diesen Dornröschen-Trick?«, fragte Dean überrascht.
»Seit wann stellst du so viele Fragen?«, gab ich mit einem finsteren Blick zurück. »Wir sollten die beiden fesseln. Die werden bei meiner Kraft nicht so lange schlafen wie bei richtigen Engeln.«
»Also bist du immer noch kein vollwertiger Engel?«, bemerkte Dean. »Cas hat dann wohl nicht so gute Arbeit geleistet.«
»Nein, das hat er nicht ...«, murmelte ich und begann, das Ehepaar auf zwei Stühle Rücken an Rücken festzubinden. Dean half mir dabei und befestigte an den Armen und Beinen sowie am Mund Tesafilm. Es dauerte nicht lange, da erwachten die beiden, und sofort versuchten sie panisch sich zu befreien, was ihnen nicht gelang.
Als Sam und Bobby kamen, starrten sie uns entsetzt an, und Dean deutete nur auf das Ehepaar und erklärte: »Hey, Leute, das sind Dr. und Mrs. Weiss.« Er grinste amüsiert.
»Hi ...«, sagte Sam an die Leute gewandt. »'tschuldigung.«
»Ich hab' das Gottesdingsda gefunden«, meinte Dean nur. Nun begannen wir mit der Vorbereitung zum Beschwörungsritual. Das Ehepaar beobachtete uns dabei mit großen, fragenden und entsetzten Augen, doch wir schenkten ihnen keinerlei Beachtung.
Bobby sprach die lateinischen Worte und das Haus begann zu beben. Vitrinen gingen zu Bruch, Sammlerstücke stürzte zu Boden, Risse erschienen in der Decke. Während das Ehepaar versuchte zu schreien, sprach Bobby unbeirrt weiter und kaum waren seine Worte verklungen, beruhigte das Haus sich. Fragend sahen wir uns an, abwartend und steigender Angst.
»Ähm ...« Dean sah sich vorsichtig um. »Hallo? Tod?«
»Ihr macht Witze«, erklang auf einmal die Stimme des vierten Reiters, die einem dennoch einen Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ. Erschrocken wandte Dean sich um und wir starrten den alten Mann schweigend an.
»Tut uns leid, Tod«, entschuldigte sich Dean sofort. »Es ist nicht das, wonach es aussieht.«
»Sieht so aus, als hättet ihr mich gefesselt«, meinte der Mann und hob seine Hände hoch, so dass das goldene Band sichtbar wurde, welches von einem Handgelenk zum anderen führte.
»Aus einem guten Grund, okay? Hören Sie uns zu.« Dean stockte und überlegte, wo er anfangen sollte. »Fritierte Gurkenscheiben?«, fragte er schließlich und holte das Junkfood, welches er für den Tod besorgt hatte, hervor. »Die besten im Land.«
»Denkt ihr, dass ihr mich so leicht besänftigen könnt?«, warf der Tod ein.
»Wir brauchen Ihre Hilfe«, meldete ich mich zu Wort, ohne zuvor darüber nachgedacht zu haben.
»Es geht um Sams Halluzinationen, nehme ich an?«, fragte der Reiter.
Dean ließ das Junkfood sinken. »Was?«
»Tut mir leid, Sam, eine Wand pro Kunde«, sprach der Tod unbeirrt weiter und abrupt hob er die Hände. »Jetzt lasst mich wieder frei.«
»Das können wir nicht«, sagte Sam. »Noch nicht.«
Der alte Mann ließ die Hände sinken. »Das wird kein gutes Ende nehmen.«
»Wir möchten, dass sie Gott töten«, erklärte Dean und unglaubwürdig sah ihn der Tod an.
Auch ich blickte Dean an, jedoch fassungslos. Cas töten? Davon hatten wir niemals gesprochen. Doch ich erwiderte nichts, denn könnte das alles zerstören - und den Zorn des Tods auf mich zu ziehen, stand nicht oben auf meiner To-do-Liste.
»Bitte?«
»Gott töten«, wiederholte Bobby, der von uns allen am meisten Angst und Respekt vor dem Tod hatte. »Sie haben richtig gehört, Euer Ehren.«
»Wie kommt ihr auf die Idee, dass ich das kann?«
»Sie haben's mir gesagt«, meinte Dean ernst.
»Wieso sollt' ich das tun?«
Dean öffnete den Mund, nach Worten ringend. »Weil ... weil wir es sagen und wir Ihr Boss sind.« Fassungslos sahen wir Dean an und dieser fügte noch schnell hinzu: »Ich meine, voller Hochachtung.«
»Unglaublich«, erklang auf einmal Castiels Stimme in unserem Rücken und erschrocken wandten wir uns um. Er sah furchtbar aus - rote Färbungen prankten auf seiner Haut; es war, als würde sie sich schälen. »Ich wollte euch nicht töten, aber jetzt ...«
»Du kannst uns nicht töten«, meinte Dean.
»Ihr habt jegliche Gefühle, die ich für euch hatte, ausgelöscht«, entgegnete Cas und hob seine Hand, bereit zum Schnippsen.
»Der Tod ist unser Sklave. Wir werden nicht sterben, selbst wenn Gott abdrückt.«
»Nervige, kleine Einzeller, ist es nicht so?«, fragte der Tod Cas. Er musterte ihn und legte den Kopf schief. »Gott? Sie sehen grauenvoll aus, wie ein mutierter Engel, finde ich. Ihre Hülle schmilzt. Sie werden explodieren.«
»Nein, das werde ich nicht«, entgegnere Castiel ruhig. »Wenn ich meine Arbeit beendet habe, werde ich mich selbst reparieren.«
»Sie denken, Sie könnten es, weil Sie glauben, Sie stünden nur unter der Last all dieser Seelen, ja?« Provokant sah der Tod den Engel an. »Aber das ist nicht das größte Problem. Es gibt Dinge, die sind so viel älter als Seelen im Fegefeuer, und die haben sie ebenfalls verschlungen.«
»Irrelevant. Ich hab' sie unter Kontrolle.«
»Im Augenblick.«
»Wovon sprechen Sie?«, fragte ich mit steigender Unruhe. »Was für ältere Dinge?«
»Lange bevor Gott Engel oder Menschen erschuf«, begann der Tod, »schuf er die ersten Bestien - die Leviathane.«
»Leviathane?«, wiederholte Dean ungläubig.
»Ich persönlich finde sie unterhaltsam, aber er sorgte sich, sie könnten die gesamte Petrischale verschlingen, also hat er sie weggesperrt. Was glaubt ihr, weshalb er das Fegefeuer geschaffen hat? Um diese cleveren, giftigen Dinger fernzuhalten - und jetzt hat Castiel sie verschlungen. Er ist die dünne Membran zwischen den Leviathanen und eurer Welt.«
»Es reicht!«, rief Cas entzürnt.
»Was für ein dummer, kleiner Soldat Sie sind«, meinte der Tod unbeeindruckt.
»Wieso?« Der Engel schritt auf den Reiter zu. »Weil ich es gewagt hab', eine Tür zu öffnen, die er verschlossen hat?« Er blieb vor dem Tod stehen. »Wo ist er? Ich habe Dienste erwiesen für diesen Platz.«
»Dienste? Kleine Fehden beizulegen?«
»Nein. Ich beseitige massive Missstände, einen nach dem anderen, selbstlos.«
»Wie menschenfreundlich«, spottete der Tod.
»Was wissen Sie schon?«, gab Cas zurück. »Wer sind Sie eigentlich? Eine Fliegenklatsche?«
»Die sie totschlagen wird, denk' ich«, meinte der Reiter.
»Es sei denn, ich komme ihnen zuvor.«
»Castiel«, sagte ich auf einmal. Es war nicht beabsichtigt gewesen, es war ein reiner Impuls, der mich sprechen ließ. »Bitte, hör auf. Das bist nicht du.«
Der Engel wandte sich mir zu. »Nein, ich bin nicht mehr der Castiel, den du kanntest«, meinte er, »und das macht dir Angst. Du siehst ein, dass es ein Fehler war, den alten Castiel wegzustoßen, obwohl er nur das Beste für dich wollte.«
Tränen waren allmählich in meine Augen gestiegen, und ich schüttelte den Kopf. »Cas, bitte«, flehte ich. »Wir können dir helfen.«
»Indem ihr mich tötet.«
»Indem wir dich befreien«, entgegnete ich, während einzelne Tränen meine Wange hinunterliefen.
All dies ließ Cas vollkommen kalt. Er starrte mich nur ernst an - emotionslos. »Ich bin Gott und ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, und ihr seid im Augenblick diejenigen, die mich daran hindern.«
»Ich kenne Gott«, meinte der Tod, »und Sie, Sir, sind kein Gott.«
»Jetzt vergesst mal Euren Scheiß, und meinetwegen nennen Sie ihn, wie Sie wollen, aber töten Sie ihn«, wies Dean den Tod verzweifelt an. »Jetzt.«
Langsam wandte Cas sich ihm zu und der Gesichtsausdruck des Winchesters erstarrte. Der Tod wollte Cas gerade töten, als der Engel auf einmal schnippste und der Reiter frei war. Wir standen nur wie versteinert da und warteten auf eine weitere Reaktion.
Der Tod ließ nur die Hände sinken. »Danke. Sollen wir jetzt kickboxen?«, stichelte er und lief zu Deans bereitgestellten Junkfood. »Ich hatte schon die ganze Zeit dieses prickelnde Gefühl, dass bald jemanden zu mir holen würde.« Er blickte zu dem immer noch gefesselten Ehepaar, welches das ganze Spektakel schweigend und entsetzt beobachtete. »Keine Angst, nicht euch.« Gerade als der Tod die Tüte öffnete, verschwand Cas. »Tja, er hatte es eilig.«
»Wir können ihn nicht töten, Dean«  sagte ich mit ernster Stimme - allmählich hatte ich mich wieder gefasst. »Es ist immer noch Cas.«
»Nein, das ist Gott«, entgegnete der Winchester. »Oder zumindest so was in der Art.«
»Wie lange ist es her, dass ich dich vor diesen Seelen gewarnt hab', Dean?«, fragte der Tod. »Lange genug, um ihn aufzuhalten. Und hier sitzen wir und euer kleiner Planet ist mal wieder am Rande der Selbstzerstörung.« Der Mann erhob sich.
»Na ja, es tut mir leid«, entschuldigte Dean sich. »Ich habe versucht, diesen Planeten zu retten. Vielleicht sollten Sie jemanden suchen, der besser ist und ihm diesen Tipp geben.«
»Das Klügste wäre, ich suche mir einen besseren Planeten«, meinte der Tod. »Tja, es war amüsant.«
»Warten Sie, halt, eine Sekunde«, hielt Sam ihn zurück. »Können Sie uns nicht was verraten? Es kann Ihnen doch nicht ganz egal sein, was mit uns passiert.«
»Es ist mir völlig egal, aber dieser kleine Engel ist mir zu arrogant.«
»Er war nicht immer so«, meinte ich. »Dann sind die Seelen in ihm. Die machen ihn wahnsinnig.«
Der Tod stützte sich mit einem ernsten Blick auf seinen Stock. »Hör auf, wie ein kleines, quängelndes Kind mit mir zu reden. Ich dachte, du bist die Hybridin, von der Himmel, Hölle und Erde dauerhaft sprechen. Es ist enttäuschend, solch ein schwaches Mädchen zu sehen.« Er seufzte. »Ihr könnt nur hoffen, dass er alles ins Fegefeuer zurückschickt - und zwar schnell.«
»Wir brauchen einen Zugang«, meinte Sam.
»Ihr habt in diesem Labor alles, was ihr braucht. Überredet ihn dazu, zurückzukehren, und zwingt ihn dazu, seine Macht aufzugeben.«
»Ihn zwingen?«, wiederholte Dean spöttisch.
»Lasst euch was einfallen.«
»Aber der Zugang öffnet sich nur während der Mondfinsternis«, warf Bobby ein, »und die ist vorbei.«
»Ich sorge für eine«, sagte der Tod. »3:59 Uhr, Sonntagmorgen. Kurz vor Tagesanbruch. Seid pünktlich.« Er hob den Finger. »Bedankt euch nicht bei mir. Räumt euren Saustall auf.« Er wandte sich ab, blieb aber noch einmal stehen. »Versucht ihr mich noch einmal zu fesseln, seid ihr tot, bevor ihr anfangt.« Mit diesen Worten schritt er davon.
Und nun hatten wir eine Möglichkeit, Cas aufzuhalten, auch wenn ich immer noch innerlich einen Weg suchte, mit welchem wir den Engel nicht umbringen mussten. Doch Dean war von der ganzen Sache nicht angetan. Als wir wieder bei Bobby u Hause waren, diskutierten er und Sam darüber, ob wir Cas helfen sollten oder nicht. Dean hatte sich schon längst entschieden - er würde nichts weiter machen, als das Ende der Welt abwarten. Sam hingegen dachte genau wie ich: Wir konnten es nicht zulassen, dass sich die Leviathane befreiten und dass Cas starb. Er war immerhin unser Freund, auch wenn er einige Fehler begannen hatte.
Die Diskussion änderte sich, als Dean seinen Bruder auf die Halluzinationen ansprach. Es gab keine Rechtfertigung dafür, dass Sam uns angelogen hatte, doch der junge Winchester hatte all dies nur verheimlicht, weil er uns nicht weiter belasten wollte - und er hatte anscheinend alles unter Kontrolle.
»Glaubst du ihm?«, fragte Dean mich, als Sam nach draußen gegangen war.
Ich zog die Schultern leicht hoch und lehnte mich in den Türrahmen zur Küche hin. »Ich denke, wir sollten ihm vertrauen. Er wird am besten wissen, wie es ihm geht und wie er damit klar kommt.«
Dean schüttelte nur den Kopf und trank einen Schluck von seinem Bier.
»Wieso hast du ihn schon aufgegeben?«, fragte ich wie von selbst.
Er setzte die Flasche ab und sah mich verwundert an. »Warum bist du so wild darauf, ihm zu helfen? Er hat auch dich verraten und belogen.«
Ich lachte leise. »Wenn es das ist, hätte ich von uns allen am meisten Grund ihn zu hassen.«
Dean zog die Stirn in Falten, nahm die Füße vom Küchentisch und richtete sich auf. »Was ist zwischen dir und Cas vorgefallen?«
Ich seufzte und wollte gerade alles erklären, als Deans Laptop piepte.
»Massaker im Wahlkampfbüro einer amtierenden Senatorin durch einen Mann im Trenchcoat«, las der Winchester vor und öffnete ein Video. Ich trat näher, um ebenfalls etwas sehen zu können, und das, was ich sah, ließ mich erstarren. Cas stand vor der Kamera, die Menschen um ihn herum wichen ängstlich zurück, und da hob der Engel den Kopf und sah uns direkt an, so dass wir den irren Blick in seinen Augen sehen konnte. Das Bild flimmerte und die Aufnahme brach ab.
»Und? Glaubst du immer noch, dass man ihm helfen kann?«, fragte Dean und sah mich an.
Ich ließ mich ihm nur gegenüber schweigend auf den Stuhl fallen. Für Dean schien die Sache erledigt und er begann einen asiatischen Porno zu gucken; so wie sich das anhörte und so wie ich ihn kannte, war ich mir dabei sicher. Ich ignorierte das, zurzeit war ich nicht in der Stimmung, den Mann zu irgendetwas zurechzuweisen.
Sam kam nach einer Weile wieder. Dean goss ihm etwas Whiskey in ein Glas und hielt es ihm entgegen.
»Nur wenn du das da ausmachst«, meinte der jüngere Winchester und daraufhin klappte Dean seinen Laptop zu, und Sam nahm das Glas an und lehnte sich gegen die Küchenzeile.
»Sam«, erklang auf einmal eine Stimme und erschrocken blickten wir auf. Ein entstellter Castiel stand vor uns; die Haut pellte sich, rote Flecken waren darauf zu erkennen - es war schlimmer als damals bei Luzifers Hülle.
»Cas«, sagte Sam erstaunt, aber auch entsetzt.
»Ich hörte dich rufen«, meinte Cas mit schwacher Stimme. Er fiel gegen den Türrahmen und klammerte sich verzweifelt mit blutenden Händen fest. »Ich brauche Hilfe.«
Abrupt erhob ich mich und lief auf ihn zu.
»Oh, Cat, es tut mir so leid ...« Er streckte die Hand nach mir aus und ich ergriff sie und hielt ihn an der Schulter fest.
»Es ist okay, Cas«, sagte ich und auf einmal spürte ich, wie Tränen in meine Augen traten. »Wir werden dir helfen. Ich verspreche es.« Flehend wandte ich mich zu Dean und Sam um und diese nickten.

Wir brachten Cas zurück zu dem Ort, wo Raphael und Crowley versucht hatten, das Ritual durchzuführen. Der Engel hockte auf dem Boden und gab den Winchestern und Bobby Anweisungen, was er alles für den folgenden Zauber brauchte, um die Leviathane zurückzubringen.
Ich kniete neben Cas und musterte ihn besorgt. Ich hatte unglaubliche Schuldgefühle, auch wenn ich wusste, dass ich für all das hier nichts konnte.
»Dean ...«, sagte Cas mit schwacher Stimme, als Sam den Raum verlassen hatte, um die geforderten Zutaten zu suchen. »Es tut mir schrecklich leid ... all das, was ich euch angetan hab'.« Er sah zu mir. »Dass ich euch belogen und verletzt habe.«
Ich erwiderte den Blick des Engels mit tränenden Augen.
»Das sollte dir auch leidtun«, meinte Dean nur mit ernster Miene.
»Wenn ich noch Kraft und Zeit hätte, würde ich ihn jetzt wieder in Ordnung bringen.« Er meinte Sam, eindeutig. »Bevor ich sterbe, würde ich gerne ein paar Dinge wiedergutmachen.«
»Du wirst nicht sterben«, sagte ich. »Nicht heute.«
»Fühlst du dich dann besser?«, fragte Dean den Engel, ohne auf mich einzugehen. Er war sauer, verletzt und verzieh Cas nicht, nicht einmal jetzt.
»Nein«, gestand er. »Du?«
»Kein bisschen«, meinte der Winchester und schob die Schränke von der Wand weg.
Sam kam nicht wieder und die Mondfinsters war bald erreicht. Dean ging ihn suchen und kam kurz darauf mit dem Glas Blut zurück. Der Winchester wusste nicht, wo sein Bruder war, doch malte er hastig das notwenige Zeichen an die freie Wand. Wir halfen Cas auf und stellten ihn vor diese und Bobby begann die Formel vorzulesen. Mehrere Male musste Dean den schwachen Engel wieder aufrichten, da er nicht fähig war, alleine so lange zu stehen.
»Tut mir leid, Dean«, sagte der Mann im Trenchcoat, als das Zeichen zu leuchten begann und die Wand Stück für Stück einriss. Da erschien ein helles Licht, welches von Cas' Körper aus und das entstandene Loch der Wand führte - es waren die Seelen aus dem Fegefeuer. Als das Licht erstarb, stürzte Cas zu Boden.
Bobby berührte ihn am Nacken. »Er ist kalt.«
»Atmet er noch?« Dean hielt seine Hand über Cas' Nase.
»Nein.«
»Vielleicht müssen Engel nicht atmen.«
»Er ist tot, Dean«, erklärte der alte Mann und ich schüttelte den Kopf.
»Nein, das kann nicht sein.« Ich kniete mich panisch neben Cas. »Er kann nicht tot sein.«
»Verdammt«, fluchte Dean und erhob sich. »Cas, du Kindskopf, wieso hast du nicht auf mich gehört?«
Auf einmal verschwanden Cas' Wunden und der Engel schlug die Augen auf. Ich wich erschrocken zurück, die Hände erhoben.
»Was hast du gemacht?«, verlangte Dean von mir zu wissen.
»Nichts«, gestand ich. »Ich schwöre.« Ich beugte mich ein wenig zu dem Engel hinunter. »Cas?«
Dean und Bobby halfen ihm auf und der Mann im Trenchcoat schnappte nach Luft. »Das war unangenehm.« Er sah sich verwirrt um. »Ich bin am Leben.«
Augenblicklich rannte ich auf Cas zu und schloss ihn fest in die Arme. »Mach das nie wieder«, verlangte ich.
»Ich hab's wirklich zu weit getrieben«, meinte Cas und ich löste mich von ihm.
»Denkst du?«, fragte Dean.
»Ich lass' mir was einfallen, wie ich's wieder gutmachen kann.«
»Ja, eins nach dem anderen. Komm schon, jetzt schaffen wir dich hier raus.«
Der Winchester und Bobby wandten sich ab, doch der Engel blieb stehen. »Ich mein' es ernst, Dean.«
»Okay ...?« Verwundert über sein Verhalten sah Dean den Mann an. »Ist gut. Lass uns Sam suchen.«
Auf einmal schubste der Engel uns von sich. »Ihr müsst euch jetzt beeilen. Ich kann sie nicht zurückhalten.« Cas stöhnte vor Schmerzen und krümmte sich.
»Wen zurückhalten?«, verlangte ich zu wissen.
Er stöhnte wieder. »Sie sind in mir dringeblieben. Sie sind zu stark.«
»Wer, zur Hölle ...?«, fragte Bobby.
»Leviathane«, brachte Cas keuchend hervor. »Ich komm nicht gegen sie an. Lauft!«
»Los, hol Sam«, wies Dean Bobby an und gerade als der Mann loslaufen wollte, richtete Cas sich auf.
»Zu spät.« Ein irres Funkeln war in seinen Augen erschienen und er lachte.
»Cas?«, fragte Dean.
Der Engel packte ihn am Kragen und zog ihn zu sich. »Cas ist, hm, weg. Er ist tot. Wir schmeißen jetzt den Laden.« Mit Kraft stieß der Leviathan den Winchester von sich, so dass dieser unsanft gegen die Wand stürzte. Als nächstes griff sich das Monster Bobby, den er ebenfalls durch den Raum warf, dann wandte er sich an mich. Schwarze Linien erschienen auf seinem Gesicht und er grinste breit. »Das wird so ein großer Spaß werden, da bin ich mir ganz sicher.«

3183 Wörter

Ein mega langes Kapi, dafür nicht so spannend, da ich mehr sehr an die Staffel halte. Warum? Weil das die Story ist und ich das nicht sehr abändern kann und möchte ... Wie gesagt, ich werd' mich noch oft darüber beschweren 😓😂 aber ich versuch mein Bestes, Cat da auch irgendwie mit reinzubringen.

Und das Schicksal zieht Cat immer einen Strich durch die Rechnung, wenn sie die Wahrheit erzählen möchte 😂

Wie, glaubt ihr, wird sie es aufnehmen, wenn Cas stirbt?

Da meine Gifs ja nicht funktionieren, versuch' ich jetzt immer passende Musik von Spn einzufügen. Entweder kam die auch in der entsprechenden Episode vor oder ich suche einfach selbst welche 😏😄

Broken One || Supernatural Staffel 7Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt