Kapitel 15

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Sein Blick wird kalt, seine Augen strahlen wiederkomplette leere aus. Fuck..Das wollt ich nicht sagen. Ich willden Grund nicht wissen. Und das Fragen wollte ich erst recht nicht.Wenn ich Alkohol trinke, bin ich Vorlaut. Ich schaue zu Boden. DieseSituation ist mir unangenehm.
„Genau darüber wollte ich mitdir sprechen." seine Stimme klingt zerbrechlich.
Ich vergessealles was um mich herum passiert. Ich lausche nur seine Stimme. Ichblicke zu ihm auf.
„Lass uns das draußen besprechen ja?"nuschel ich leise. Er nickt zur bestätigung. Zusammen verlassen wirdas Gebäude und stellen uns unter das Dach wo ich vorhin noch mitSebstian stand. Ich krame aus meiner Tasche meine Ziagretten undzünde mir eine an. Aus dem Augenwinkel sehe ich das Alea michansieht. Ich will grade an der Ziagrette ziehen als er mir sie ausder Hand nimmt und sie weg schmeißt Entgeistert sehe ich an.
„Warumhast du das gemacht?"
„Weil du nicht rauchen sollst. Ich magdas nicht."
„Ach und du meinst es interessiert mich was dumagst oder nicht? Wir sind nicht mehr zusammen." Ich sehe ihm tiefin die Augen. Versuche irgendwas aus seinem Blick zulesen.Vergeblich.
„Hör auf so zu mir zu sein." fleht er schonfast.
„Ich hab allen Grund dazu, so zu sein." konter ich.
„Nein hast du nicht, denn weißt nicht was wirklich da passiertist."
Ich verdrehe die Augen. „Die Bilder waren eindeutig oderfindest du nicht?"
„Ich hatte nichts mit ihr. Ich habe an demAbend viel getrunken.."
„Jetzt komm mir nicht mit derAusrede!" unterbreche ich ihn.
„Kannst du mich nichtaussprechen lassen?"
Ich zünde mir eine neue Zigarette an.Diesmal ist Alea der, der die Augen verdreht.
„Ich hab an demAbend ziemlich viel getrunken. Ich habe mich auf die Couch gelegt umwas zu schlafen. Ich habe tief und fest geschlafen, du kennst das jawenn ich betrunken bin. Auf jedenfall bin ich am nächsten Morgen aufdieser Couch auf gewacht. Ich habe mich gewundert warum ich meinOberteil nicht mehr an hatte, denn ich konnte mich dran erinnern dasich das am Abend noch an hatte. Meine Hose und meine Schuhe hatte ichnoch an." Er macht eine Pause.Und meine Augen füllen sich mitTränen. Auf einer Seite will ich es hören, auf der anderen Seitenicht.
„Neben mir auf den Kiste stand Wasser mit einer Asperindaneben. Ich bin zu den anderen gegangen, habe mir nicht weiterGedanken darüber gemacht, bis Hannah mich angerufen hat. Sie wolltedas ich zum Tourbus komme, sie wollte mit mir reden. Auch da habe ichmir nichts bei gedacht. Ich weiß das klingt alles absurd was jetztkommt..."
„Komm einfach zum Punkt."
Enttäuscht senkt erseinen Kopf. „Sie zeigte mir das Bild von uns. Du und ich wusstenjaa immer das die etwas von mir möchte, aber das die soweit geht,damit habe ich nicht mit gerechnet. Ich hab sie gefragt was das sollund warum sie das gemacht hat. Sie meinte, das wenn ich nicht mit dirSchluss machen würde, würde sie die Bilder veröffentlichen. Ichwollte das nicht, natürlich wollte ich das nicht. Ich wollte nichtdas du denkst das ich wie jeder andere bin, denn das bin ichnicht."
Stumme Tränen rollen mir übers Gesicht. „Und warumhat sie die Bilder dann doch geschickt?"
„Ich habe versucht,mit dir Schluss zu machen, konnte dir das aber nie so sagen, alsowollte ich dich dazu bringen Schluss zu machen, deswegen war ich soabweisend. Aber nachdem du unser Haus.."
„Dein Haus."unterbreche ich ihn wieder.
„Nachdem du UNSER Haus verlassenhast, tat es mir weh dich so fertig zu sehen. Ich wollte dich nichtverlieren, obwohl ich dich da schon verloren hatte." Er schlucktkräftig. „Mir fiel es unglaublich schwer ohne dich in diesemriesigen Haus zu sein, diese stille hat mich fast in den wahnsinngetrieben. Ich bin nichts ohne dich. Nach einiger Zeit wurde mir daszu viel. Ich bin zu Hannah gefahren, habe ihr gesagt das ich dasnicht kann. Darauf hin hat sie die Bilder veröffentlicht."
„Unddie hat die Bilder genau dann geschickt als ich auf den MPSwar?"
„Ich habe keine Ahnung warum die solange gewartet hatund warum die das ausrechnet an dem Tag geschickt hat." Er siehtmich an, seine Augen glänzen, auch er hat Tränen in den Augen. DerKloß in meinem Hals wird immer größer.
„Und all das soll ichdir glauben?" bringe ich zerbrechlich hervor.
Eine Tränekullert aus seinem Augenwinkel. „Anni.."
„Anisia."verbesser ich ihn.
„Anisia, es ist die Wahrheit." Er nimmtmein Gesicht in seine Hände und sieht mir tief in die Augen. Ichversuche seinen Blick auszuweichen, doch er hebt immer wieder meinKopf an.
„Bitte, glaub mir." Eine Zeit lang sieht er mir nochin die Augen. Er kommt mit seinem Gesicht näher. Dann liegen unsereLippen auf einander. Ich würde lügen, würde ich sagen das ich dasnicht vermisst habe. Ich sehne mich jeden Tag danach. Doch es istfalsch. Ich drücke ihn von mir weg. Wische meine Tränen aus demGesicht.
„Die Bilder waren eindeutig."
Und mit diesem Satzlasse ich ihn dort stehen.

SaMo FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt