Kapitel 12

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„Ja, er war hier. Und das finde ich echt unverschämt" sage ich. „Amliebsten würde ich ihn garnicht mehr sehen."

„Das kann ich mir vorstellen".

Entgeistertguckt Falk mich an.

„Wasist ?" frage ich.

„Achnichts" sagt er. „Ich hätte nur nicht gedacht , dass er sich dastraut..."

„Ichauch nicht"

„Nunja, ich schätze , er hat ein schlechtes Gewissen" sagt er leise.

„Dassollte er auch haben."

Nachdenklichguckt Falk aus dem Fenster. Ich schätze , er weiß nicht , was ernoch dazu sagen soll.

EineZeit lang schweigen wir uns nur an.

„Esgeht ihm wirklich schlecht. Ich glaube..."

„Mirist egal , wie es ihm geht" sage ich wütend. „Ich hasse ihndafür , dass er mir das angetan hat. Ich habe ihm wirklich vertraut.Aber warum sage ich das. Das weißt du ja." Tränen schießen mirin die Augen aber ich wische sie schnell weg. „Anni... Tut mirleid. Ich hätte nicht davon anfangen sollen."

„Najawas solls. Ich kann dem Thema sowieso nicht ewig aus dem Weg gehen."

„Dasstimmt wohl. Aber ich kann verstehen , dass du da nicht drüber redewillst. Ich werde nichtmehr davon anfangen." Traurig guckt er michan. „Was hältst du davon , wenn wir mal was essen gehen?"

„Wowillst du denn hier was essen gehen ? Ich komme doch garnicht hierraus."

„Naja..."sagt er grinsend .„Ich habe gehört , die Cafeteria hier soll superKuchen haben".

„Schonüberredet".


EineZeit lang sitzen wir in der Cafeteria. Falk hat es tatsächlichgeschafft , mich ein wenig aufzumuntern. Aber dann muss erschließlich gehen. „Danke , dass du hier warst" sage ich , alsich ihn umarme. „Gerne doch. Und denk dran , meld dich."

„Machich , mach ich. Und danke für den Kuchen".

Danngeht er. Eine Zeit lang bleibe ich noch sitzen , starre aus demFenster und träume vor mich hin.

„Entschuldigung?"

„Was?".

Ichschrecke hoch

„Obich die Teller schonmal wegräumen kann". Vor mir steht dieBedienung.

„Ja... ja natürlich. Entschuldigung , ich war in Gedanken".

„KeinProblem" sagt sie lachend. „Hat es ihnen geschmeckt?"

„Ja, sehr gut. Der Kuchen schmeckt echt nicht , wie der Cafeteria Kuchen, den man sonst so kriegt."

„Oh, das hören wir öfters" sagt sie freundlich.

„Tatsächlich? Frage ich. Ich gucke sie an. Sie kommt mir irgendwie bekannt vor.

„Ja, das liegt daran , dass ..." Ich höre ihr nicht zu. Ich sehe ,dass sie unter ihrer Schürze ein Saltatio Mortis T-shirt trägt.

„Duhörst Saltatio Mortis ?" frage ich.

„Ja, sie etwa auch?" fragt sie erstaunt.

„Kannman wohl so sagen. Habe sie ein paar mal live gesehen" , sage ichlächelnd.

„Ohmein Gott , ich liebe diese Band..." sagt sie , während sie ineine Art schwärm Anfall verfällt. Ich muss grinsen. Irgendwieerinnert sie mich an mich selbst.

„...Ich liebe diese Band einfach für ihren Humor. Und besonders Alea istso heiß" schwärmt sie weiterhin.

Ichmuss schlucken. Mir bleibt ein Frosch im Hals stecken. Als ich seinenNamen höre ist meine gute Laune sofort wieder verschwunden. Ichlächle sie an. „Sag mal kennen wir uns? Du kommst mir irgendwiebekannt vor" sagt sie. „Komisch , das

selbehabe ich gerade eben auch gedacht" sage ich. „Wie heißt du denn?" fragt sie mich. „Anisia", sage ich „Aber Freunde nennenmich Anni. Und du ?"

„Lina"sagt sie. „Wahrscheinlich kenne ich dich vom Mps. Ich gehe öftersmit meinem Freund Luca dahin." „Luca ?" Frage ich. „Ich kenneauch einen Luca , der aufs Mps geht."

„SchwarzeHaare , grüne Augen?" fragt sie.

„Ja", sage ich , „aber ich kenne ihn auch nicht so gut. Bist du mit ihmzusammen ?"

„Neinnein" lacht sie. „Dafür ist er mir zu aufdringlich. Ich bin nurmit ihm befreundet. Warum ?" Fragt sie neugierig.

„Nurso" sage ich. „Ich habe ihn mal auf einer Party getroffen.Seitdem ist er mega aufdringlich. Wenn er jetzt noch in einerBeziehung wäre, wäre das echt mies für seine Freundin" sage ich.

„Ja, das kling nach Luca." sagt sie grinsend. „Aber alles gut , erhat im Moment keine Freundin."

„Okaii"sage ich. „Ich muss aber langsam mal auf mein Zimmer zurück. Hastdu Facebook? Frage ich."

Nachdemich sie bei Facebook geaddet habe , gehe ich langsam auf mein Zimmerzurück. „Komisches Mädchen." denke ich. „Ein bisschenaufgedreht , aber eigentlich ganz nett".


Aleaguckt mich an. Seine grün brauen Augen funkeln. Er sieht genausoaus, wie ich ihn in erinnerung hatte. Nur...er lächelt nicht. Undseine Augen funkeln nicht weil er glücklich ist, sondern weil sichTränen in seinen Augen geblidet haben.
„Anni, lass es mich docheinfach erklären." fleht er zum dritten mal.
Auch aus meinenAugenwinkeln kullern Tränen. Tränen der Verzweiflung...
„Ichwollte das alles nicht, ich liebe sie nicht, ich warbetrunken..."
Genau diese antwort habe ich erwartet.
„Duwarst betrunken ja?" schreie ich ihn an.
„Ja...ich liebe nurdich...ich schwöre es dir."
„Und das alles soll ich dirglauben Alea? Ich kann dir nicht mehr vertrauen." Immer mehr Tränenfinden ihren weg über meine Wange.
„Bitte...Anni. Ich liebedich." Er hält mein Kopf in seinen Händen.
„Wie soll ichdir das glauben?" langsam nimmt er seine Hände weg und geht aufdie Knie.
„Werde meine Frau."


SaMo FF Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt