Prolog

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Zitternd und schwitzend liege ich auf einer ranzigen Matratze in der Wohnung von Mac. Ich glaube er heißt Mac. Auf jeden Fall ist er ein Junge. Er ist sogar jünger als ich. Zumindest sieht er so aus. Älter als 18 wird er nicht sein. Wieso er eine eigene Wohnung hat, weiß ich nicht, aber es interessiert mich eigentlich auch nicht.

"Mac", wimmere ich, auch wenn ich eigentlich schreien wollte.

Mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Alles was er braucht ist die Nadel. Das süße Gift in meinen Adern. Ich brauche es. Ich brauche es jetzt.

"Scheiße", wimmere ich und schließe die Augen.

Mir ist schwindelig und kotzübel. Ich weiß nicht mehr, wie ich in der Wohnung und auf der Matratze gelandet bin. Mac hat Stoff. Das ist der einzige Grunde, weswegen ich so oft bei ihm abhänge. Es liegt mir nichts an ihm. Ich weiß nicht mal seinen Nachnamen. Es liegt mir an niemand etwas mehr.
Alles was in meinem Leben noch eine Rolle spielt sind die süßen Drogen. Die Flucht aus der Realität. Sie sind alles was zählt. Mehr existiert für mich nicht mehr. Mehr brauche ich zum Leben nicht mehr.

Verdammt, wo bleibt Mac? Wenn er nicht bald kommt, dann verrecke ich hier noch. Ich brauche es. Jetzt. Mac ist nicht da. Er wird mir nicht helfen. Nicht schon wieder. Er hat gesagt, dass er mir gestern das letzte mal geholfen hat und ich ihm noch einen Haufen Geld schulde.

Mein Arm fängt an unkontrolliert zu zucken und ich kann nichts dagegen tun. Ich setze mich auf und sofort wird mir übel. Ich würge, aber da ist nichts in meinem Magen, was ich noch auskotzen könnte. Seit gestern habe ich nichts mehr gegessen.

Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalten werde. Zitternd und total panisch krieche ich aus dem Zimmer und in das nächste. Mein Körper fühlt sich an, als würde er mir nicht mehr gehören. Immer wenn das passiert, bin ich nicht mehr Herr über mich selbst. Auf dem Tisch vor dem Sofa erkenne ich einen Pappkarton. Ich weiß ganz genau, was sich darin befindet. Mac wird mich dafür umbringen, aber ich habe kein Geld und ich brauche meine Drogen jetzt.

Mit zitternden Fingern greife ich nach einer Nadel und ramme sie mir unter die Haut. Ich spüre, wie das süße Gift direkt in meine Adern sickert und spüre von da an nichts mehr.

Ich treibe dahin ins nichts. In den Rausch. Ich bin weg.

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