Kapitel 1

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Ich bin Jayla. Ein ganz normales Mädchen, das auf das Gymnasium geht, 11. Klasse, nicht beliebt, aber auch nicht unbeliebt. Wie jedes andere Mädchen in meinem Alter gehe ich feiern, tue manchmal verbotene Dinge, habe schon einiges ausprobiert, hatte ein paar feste Freunde, sowie mein erstes Mal. Doch ab diesem Tag sollte sich alles ändern...

08:15

Ich wachte vom erneuten Klingeln meines Handyweckers auf, den ich heute gefühlt schon 100 mal auf schlummern gestellt hatte, gerade tastete ich mit meiner Hand erneut nach dem Handy, doch als ich die Uhrzeit sah, geriet ich kurz in Schockstarre. 8.15 Uhr! Ich sprang auf und zog mich im Rekordtempo um, um dann schnell mit meinem Rucksack nach unten zu rennen und in meine Vans zu schlüpfen.

Dann rannte ich so schnell es ging zu der Bushaltestelle, die nur ca. 100 Meter entfernt war. Schnell atmend ließ ich mich auf einen der dreckigen Metallstühle fallen, die an der Bushaltestelle sind. Dann blieb mir nichts anderes übrig, als auf meinen Bus zu warten, der erst in 10 Minuten wieder kommen sollte.

Im Normalfall lohnte es sich gar nicht mehr in die Schule zu kommen, wenn man so lange verschlafen hatte, aber man konnte schlecht am ersten Tag nach den Sommerferien nicht erscheinen, schließlich bekam man den Stundenplan und außerdem kamen vor allem in den höheren Stufen so gut wie immer neue Schüler in die Stufe und es konnten heiße Jungs dabei sein.

Endlich kam der Bus und ich sprang auf, um einzusteigen. Während der Fahrt, guckte ich immer wieder auf mein Handy, um abzuschätzen, was ich bis jetzt alles verpasst haben könnte. Die Busfahrt dauerte immer ca. 15 Minuten und der Unterricht fing um 8.15 an, jetzt hatten wir 8.50...

Der Bus kam an der Schule an, glücklicherweise war die Haltestelle direkt an der Schule, also rannte ich in das Gebäude und rannte in die Aula, da bekamen wir dieses Mal unsere Stundenpläne.

Vor der Tür blieb ich kurz stehen und verschnaufte. Dann öffnete ich die Tür, klopfen würde bei einem so großen Raum ohnehin nichts bringen, und ging leise hinein. Fast keiner bemerkte mein Zuspätkommen und ich setzte mich in eine der letzten Reihen, welche nicht ganz so voll waren. Ich blickte mich um, ob ich meine Freundinnen irgendwo sah, aber vermutlich waren die ganz vorne, das Einzige was mir auffiel war ein Mädchen ganz hinten, welches angespannt und nervös wirkte.

Ich hatte sie noch nie hier gesehen, sie musste neu sein, aber sie war eigentlich relativ hübsch mit ihren langen, leicht gewellten dunkelbraunroten Haaren, man erkannte es nicht genau aus der Entfernung.

Ich überlegte, ob ich mich zu ihr setzen sollte, entschied mich aber dagegen, da ich jetzt erstmal selber aufpassen musste.

Während den letzten Informationen die verkündet wurden, schweiften meine Gedanken immer wieder zu dem hübschen Mädchen, aber aus irgendeinem Grund traute ich mich trotz meiner eigentlich selbstbewussten Art nicht mehr mich nach ihr umzudrehen. Vielleicht würde sie ja bald zu unserer Clique dazu gehören und abends mit uns rausgehen, oder feiern? Sie sah eigentlich nett aus, aber auch, als würde sie viele Typen abschleppen, bei ihrem Aussehen und das wäre nicht gerade cool, weil dann für uns andere nicht mehr genug da wären, in unserer Clique haben wir nämlich eine Art Abmachung. Der Ex einer Anderen wird nicht mehr angerührt, auch nicht aus Versehen. Bei ihr würde das die Anzahl an Typen wohl sehr einschränken.

Aber warum denke ich überhaupt so viel darüber nach?!

Wahrscheinlich war sie eh total eingebildet... Unmerklich schüttelte ich den Kopf, wobei meine dunkelblonden langen Locken mir ins Gesicht fielen. Schnell band ich meine Haare zusammen und bemühte mich ab jetzt aufzupassen.

Irgendwann hörten unsere Lehrer auf zu reden und als alle nach draußen strömten erwischte ich mich dabei, wie ich das Mädchen mit den dunkelroten Haaren suchte. Vielleicht waren sie auch dunkelbraun gewesen, ich erinnerte mich nicht mehr richtig. Dann wurde ich von einem Schrei aus meinen Gedanken gerissen. "Jayyyylaaaaa!" Dann spürte ich nur eine Umarmung von hinten und eine aufgeregte hohe Stimme schrie direkt in mein Ohr:"Jayla Süße, wo warst duu?" Ich löste mich aus der Umarmung und drehte mich um.

Dann musste ich grinsen, als ich sah wie Finja sich freute. "Hey Finja, ich freu mich auch euch zu sehen", lachte ich und umarmte auch die anderen Mädels. Jessy, eigentlich Jessica, und Julie. Wir vier sind beste Freunde und eine Art Clique, zu der manchmal noch Clark - Jessys Freund - und Jasper - sozusagen unser (hauptsächlich Finjas) bester schwuler Freund gehörten.

Gerade waren aber nur die drei da und Finja fing wieder an sich übertrieben zu freuen. Sie ist meistens ein wenig überschwänglich, aber von uns Vieren ist sie aus jeden Fall die Hübscheste und die Erfahrenste. Es gibt kaum Sachen, die sie noch nicht gemacht hat. Finja kenne ich aber auch am längsten, schon seit dem Kindergarten sind wir beste Freundinnen und das hat bis jetzt gehalten.

"Wie waren deine Ferien so?", fragte Julie mit einem belustigtem Blick Richtung Finja.

Julie war eher die Schüchterne von uns, aber eine der besten Freundinnen, die man sich wünschen kann. Wenn man ihr etwas erzählt, dann konnte man sich zu 100% sicher sein, dass sie es niemandem erzählt.

"Joa normal halt, bisschen feiern und so.", antwortete ich achselzuckend. Jessy zog die Augenbrauen hoch und guckte mich prüfend an:"Du hast aber keinen Freund, von dem du uns noch nicht erzählt hast oder?" Ich lachte und schüttelte den Kopf. Wie schön es doch war, wieder mit meinen Freundinnen zusammen zu sein. Jessy ist übrigens die wildeste von uns, bis vor drei Monaten jedenfalls.

Vor drei Monaten ist sie mit Clark aus der 12. zusammen gekommen. Seitdem musste sie sich in Sachen Typen ziemlich zurückhalten und auch ihre verrückte Art war ein wenig zurückgegangen, als würde sie langsam erwachsen werden. Aber ihre kleinen Witze und ihre kecke Art hatte sie nicht verloren.

"Wie wärs, wenn wir rausgehen?", schlug ich vor, denn wir waren so ziemlich die letzten in der Aula.

Die anderen stimmten mir zu und wir gingen zusammen in die Schulmensa und setzten uns an einen Tisch, während wir über unsere Ferien redeten.

Gerade, als Finja von einem Typen erzählte, mit dem sie auf einer Party geschlafen hatte, wurde ich abgelenkt.

Da war sie wieder.

Sie setzte sich alleine an einen Tisch in der Nähe und sah ziemlich hilflos aus. Mitten in Finjas Erzählung fragte ich:"Hey, wisst ihr zufällig, wer das Mädchen da ist?"

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