Kapitel 6

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Mittlerweile war ich mir relativ sicher, dass ich in Vanni verliebt war. Dauernd musste ich zu ihr hingucken und versuchte immer in ihrer Nähe zu sein, allerdings hatte ich keine Ahnung, wie ich damit jetzt umgehen sollte. Wenn ich ihr das sagte, würde sie vermutlich weniger Kontakt zu mir haben wollen, aber das würde ich nicht verkraften glaube ich, also ließ ich es vorerst.

Nach der Schule fuhren wir wieder zusammen mit dem Bus. Kurz vor meiner Haltestelle, hielt ich es nicht mehr aus und fragte:"Ähm sollen wir uns heute vielleicht wieder treffen? Ich könnte dir die Stadt hier zeigen"

"Gerne, wann denn?", lächelte sie und innerlich freute ich mich schon.

"Also ich hab den ganzen Tag Zeit, sollen wir uns dann einfach an der Bushaltestelle hier treffen?"

"Okay, dann um drei?"

Ich nickte und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Dann musste ich auch schon aussteigen und umarmte sie zum Abschied.

Zuhause angekommen war ich innerlich schon wieder so kribbelig und freute mich auf das Treffen. Schnell aß ich etwas und ging nach oben um mich umzuziehen, aber oben stand ich dann vor meinem Kleiderschrank und wurde langsam nervös. Es waren nur noch 20 Minuten bis zu unserem Treffen und ich hatte keine Ahnung, was ich anziehen sollte. Ich stand in Unterwäsche vor meinem Kleiderschrank und kramte die ganze Zeit Sachen heraus, die ich dann anguckte und sofort wieder wegwarf. Mein ganzes Bett war schon voll mit Klamotten, aber alles war irgendwie...unpassend oder zu normal.
In diesen Moment klingelte mein Handy kurz und ich lief hin und las die Nachricht:

Vanni Nimm einfach das Top was neben dir liegt und dann komm endlich runter :D

Ich erstarrte und blickte zu dem riesigen Fenster, welches über unserer Haustür war, da mein Zimmer ja im ersten Stock war. Unten stand Vanni, die grinsend in mein Zimmer blickte. Man war das peinlich, sie hatte mich die ganze Zeit beobachtet wie ich nach meinen Klamotten gesucht hatte. Als ich realisierte, dass ich nur in Unterwäsche dastand wurde ich rot und zog schnell die Vorhänge zu. Dann nahm ich das Top, welches neben mir lag, wie Vanni gesagt hatte und eine Hose, und rannte nach unten.

Unten angekommen war ich immer noch rot und hatte nur kurz Zeit meine Haare im Spiegel zu richten, bevor ich die Tür öffnete und Vanni grinsend vor mir stand.

Als sie dann noch sagte:"Schöne Unterwäsche hast du", und dabei belustigt die Augenbrauen hochzog, wurde ich wieder komplett rot. Ich versuchte die peinlich Situation zu retten, indem ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, dass es mir mega peinlich war und sagte fröhlich:"Danke, du bist aber auch zu früh" Sie lachte nur und wir gingen zusammen zur Bushaltestelle.

"Woher wusstest du eigentlich wo ich wohne?"

"Stufenliste", sie grinste wieder und jetzt wo ich so nah vor ihr saß, sah ich ihre kleinen Grübchen, die sie noch süßer aussehen ließen. Ich konnte nicht anders als zu lächeln, wie den ganzen Tag eigentlich schon. Wie schlimm wäre das erst, wenn ich wirklich mit ihr zusammen wäre?

Warum dachte ich eigentlich darüber nach?! Das würde ohnehin nicht passieren...

In der Stadt angekommen, beschlossen wir erst shoppen zu gehen und dann noch ein Eis essen zu gehen. Also gingen wir in verschiedene Läden und probierten Sachen an. Im letzten Laden saß ich schon vor der Umkleide und wartete, während Vanni noch drinnen war und ein paar Sachen anprobierte.

Ich tippte auf meinem Handy herum, bis Vanni aus der Umkleide irgendwann rief:"Hey Jay, hilf mir mal, ich bekomm den Reißverschluss nicht zu"
Jay.
Sie hatte mir einen Spitznamen  gegeben. Man gab doch nur Menschen die man mochte einen Spitznamen, oder?

Ich stand auf und öffnete vorsichtig die Tür. Vanni stand mit dem Rücken zu mir und hatte ein wunderschönes hellblaues Kleid an, welches knapp über den Knien endete.

"Ich bekomm den nicht zu", jammerte sie und fummelte am Reißverschluss herum.

"Warte, ich helf dir", ich ging einen Schritt auf sie zu und sie hielt ihre schönen langen Haare hoch, damit sie nicht in den Reißverschluss gerieten.

Ich nahm also den Reißverschluss und zog ihn langsam hoch. Der Reißverschluss ging ungefähr von ihrer Hüfte bis nach ganz oben, weshalb ihr roter BH Verschluss noch zu sehen war. Ich biss mir auf die Lippe und zog den Verschluss weiter hoch, bis er oben war. Dann drehte sie sich um und es waren nur noch wenige Zentimeter zwischen ihr und mir, da die Umkleide nicht sonderlich groß war.
Sie blickte mir in die Augen und meine Beine wurden leicht wackelig. Man, sah das Kleid gut aus an ihr.
Da sie ungefähr genauso groß war wie ich, hätte ich nur einen Schritt nach vorne gehen müssen um ihre Lippen mit meinen zu berühren.

Dann blinzelte ich kurz und verbannte den Gedanken aus meinem Kopf. Sie drehte sich zum Spiegel um und betrachtete sich, dann sagte sie stirnrunzeld:"Naja geht so..." Bevor ich mich zurückhalten konnte sagte ich begeistert:"Also ich finds toll an dir!" und direkt bereute ich es das gesagt zu haben. Noch auffälliger ging es doch wirklich nicht...
Aber sie lächelte mich an und meinte dann:"Hmm vielleicht nehme ich es doch" Dann drehte sie sich wieder zum Spiegel und bedeutete mir, den Reißverschluss wieder aufzumachen. Ich strich ihre Haare nach vorne, wobei ich darauf bedacht war so viel Körperkontakt zu ihr zu haben wie möglich, aber so, dass es nicht auffiel.
Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass sie mich dabei beobachtete.

Ich zog den Reißverschluss wieder runter, machte aber keine Anstalten wieder aus der Umkleide zu gehen und sie schien es auch nicht zu stören, da sie sich das Kleid vor meinen Augen langsam auszog. Dabei beobachtete sie mich weiter im Spiegel und ich bemühte mich sie nicht anzustarren, was ich aber schnell wieder aufgab, alle Bemühungen waren zwecklos. Aber sie sah auch einfach perfekt aus. Sie hatte genau die richtige Figur, nicht zu dick, nicht zu dünn, eben so, dass es hübsch war und irgendwie auch heiß.

Irgendwann schaffte ich es dann meinen Blick abzuwenden und schaute ihr über den Spiegel wieder in die Augen und mir fiel auf, dass sie meine Starrerei die ganze Zeit mitbekommen hatte. Wieder wurde ich rot und guckte weg.

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