PoV. Harry
Liam verbrachten den ganzen restlichen Tag mit mir und versuchte mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich war ihm wirklich mehr als dankbar dafür, doch die Tatsache, dass ich Louis bald sagen müsste, dass er mir doch mit dem Referat helfen muss, machte mir eine große Angst. Denn um ehrlich zu sein war ich nicht wirklich scharf darauf nochmal verprügelt zu werden. „Ich geh jetzt nach Hause und fahr dich morgen zur Schule, okay? Du hast ja darauf bestanden morgen wieder dahin zu gehen. Du hättest locker eine Woche frei bekommen können." Liam zwickte mir in die Wange und umarmte mich noch einmal zum Abschied. Es ist wahr, ich hatte darauf bestanden direkt morgen wieder in die Schule zu gehen, denn wir standen kurz vor den entscheidenden Prüfungen und ich hatte nicht wirklich Lust darauf das alles nochmal nachzuholen.
Ich schlief in dieser Nacht sehr schlecht und meine Eltern kamen erst sehr spät nach Hause, weshalb ich da schon im Bett war. Umso besser, so musste ich nicht die Sache mit dem Arm erklären, obwohl sie es früher oder später sowieso gemerkt hätten. Am nächsten Morgen stellten sich mir die ersten Probleme. Wie sollte ich mich alleine umziehen und vor allem wie sollte ich meine Locken bändigen? Gestern hatte mir Liam dabei geholfen das Gel aus den Haaren zu waschen und mich umzuziehen, doch jetzt war ich wohl oder übel auf mich alleine gestellt. Ich seufzte und versuchte mich erst mal umzuziehen, was klappte, da ich mir ein Hemd anzog. Als ich dies geschafft hatte, musste ich mich dem zweiten Problem widmen. Haare. Aber wie sollte ich das jetzt schaffen? Ich wollte schließlich nicht, dass es am Ende blöd aussah, weshalb ich es schlussendlich ließ. Eigentlich hatte ich mir geschworen nie mein Aussehen zu verändern, um nicht besonders aufzufallen, aber mit so einem Zwischenfall hatte ich auch nicht gerechnet. Vielleicht konnte mir Liam in der Schule die Haare machen.
Schlussendlich frühstückte ich unten und packte dann, wenn auch etwas schwerfällig meinen Rucksack. Um Punkt halb 8 stand ich dann unten vor meiner Haustür und wartete auf Liam, der zwei Minuten später auch schon erschien. „Wow, Harry. Die Locken stehen dir wirklich gut. Du siehst so anders aus." Ich wurde rot und sah auf meine Hände. „Hör auf, Liam. Ich hab das mit dem Gel nicht hinbekommen. Und meine Brille ist gestern zerbrochen." Liam seufzte und öffnete mir die Tür. „Es sieht wirklich gut aus, Haz. Mach dich nicht so fertig. Und heute redest du mit Louis, okay? Ich komm auch mit." Ich lächelte ihn dankbar an und sah dann auf die Straße. Es war so anders als mit dem Schulbus zu fahren. Es war so viel ruhiger, entspannter. Und ich konnte mich mit Liam unterhalten. 20 Minuten später kamen wir an der Schule an. „Wir haben jetzt Kunst, da sind die beiden da. Nach dem Unterricht hältst du Louis dann auf, okay?" Ich nickte nur und versuchte schwerfällig meinen Rucksack zu schultern. Ausgerechnet der rechte Arm, verdammt. Warum konnte es nicht der Linke sein? Im Kunstraum angekommen, setzte ich mich sofort auf meinen normalen Platz und wartete bis Liam sich neben mich gesetzt hatte. 5 Minuten vor Unterrichtsbeginn kamen dann Zayn und Louis. Ich fragte mich, wie ich mit dem Arm Kunst oder irgendwas anderes mitmachen sollte. Schließlich konnte ich nicht schreiben, nur zuhören und bestenfalls etwas kritzeln.
Mir wurden ab und an ein paar verwunderte Blicke zugeworfen, da ich weder meine Brille aufhatte, noch meine Haare gegelt waren und einige Mädels tuschelten sogar. Ich glaube, die wussten gar nicht, dass ich das war. Zugegeben, ich sah völlig anders aus als sonst. Auch Louis und Zayn musterte mich kurz, als wäre ich ein Neuer, beließen es jedoch dabei. Auf meinen Arm schien niemand zu achten.
Unser Kunstlehrer zeigte sich verständnisvoll, nachdem Liam ihm meine Lage erklärt hatte und erlaubte mir Liam zuzusehen und ihm gegebenenfalls Tipps zu geben, auch wenn Kunst nicht wirklich meine Stärke war. Die Stunde zog sich lang wie Kaugummi und als dann endlich die erlösende Klingel ertönte, wollte ich am liebsten sofort flüchten, bevor ich mit Louis reden musste, doch mir blieb wohl keine andere Wahl. „Hey Louis!", rief Liam, als dieser und Zayn grade den Raum verlassen wollten. „Was los, Payne?" Zwischen den beiden bestand eine Art Respekt, die von beiden Seiten ausging. Liam war der Frauenmagnet, alle wollten ihn haben, aber er war kein Fuckboy, weshalb er auch viele Freunde hatte. Und Louis war nun mal der typische Badboy. „Harry wollte dir was sagen." Louis sah nun zu mir und sah mich abwartend an. „J-ja...also...ich.ähm" „Boah, jetzt mach mal hinne, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.", unterbrach er mich forsch. Ich schluckte. „Ich brauche....deine Hilfe beim Referat. Weil ich nicht tippen kann.", murmelte ich leise. „Ich werde dir nicht helfen, Styles! Ich hab gesagt, dass ich keinen Finger rühren werde." Liam schnaubte. „Man Tomlinson, check es doch mal. Er hat einen gebrochenen Arm, was dir sicherlich schon aufgefallen wäre, wenn du mal ein wenig auf deine Mitmenschen achten würdest, aber das tust du ja nicht, weil du ein Egoist bist." Louis sah zu mir und musterte mich und meinen Arm. „Wann is'n das passiert?", fragte er mich. „Als D-damien mich gestern...verprügelt hat." Louis knurrte. „Den mach ich fertig. Das passt nicht in meinen Zeitplan.", knurrte er und Zayn nickte zustimmend. „Na gut, ich werd dir helfen. Aber nur tippen!" Ich nickte und Liam nickte ebenfalls zufrieden.
Louis und Zayn verließen eilig den Raum, während Liam und ich gemächlich nach draußen gingen. Denn jetzt hatten wir eine Freistunde.
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The Big Change - Larry Stylinson
FanfictionHarry ist der Streber an seiner Schule, nicht sehr beliebt sogar Mobbing-Opfer mancher Leute. Sein bester Freund Liam ist der Frauenheld, sehr beliebt und hat viele Freunde, doch die meiste Zeit ist er bei Harry. Das Leben der beiden wird komplett u...