Kapitel 10

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PoV. Harry

Am nächsten Tag war ich schon sehr früh auf den Beinen. Ich hatte immer noch ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn ich daran dachte, dass Louis Tomlinson später hier bei mir sein würde. Bei dem Streber. Meine Locken hatte ich schon so weit gebändigt, dass sie mir nicht ins Gesicht fielen und ansonsten war ich auch schon komplett fertig. Dabei würde Louis erst in 2 Stunden hier aufkreuzen. Ich seufzte, setzte mich auf mein Bett und lehnte mich zurück. Meine Mutter und mein Vater waren nicht da, sie waren von meiner Tante zum Brunch eingeladen worden. Brunch. Ich mochte das nicht. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie verbinde ich damit nur schlechte Erfahrungen. Ich griff nach meinem Handy und scrollte durch meine Kontakte. Bei einem blieb ich letztendlich stehen. Niall. Niall war ein alter Freund von mir, zu dem ich jedoch den Kontakt verloren hatte. Er wohnte ihn Irland, schwärmte von England und wollte mich immer mal besuchen kommen. Als wir noch Kontakt hatten, hatten wir dies sogar weitgehend geplant, aber dann verlor sich der Kontakt. Schade eigentlich, er war ein wirklich netter und lustiger Zeitgenosse. Sollte ich ihn nochmal anschreiben? Ich schrieb ihm kurzer Hand ein kurzes 'Hi' und legte dann mein Handy beiseite. Ich war so verdammt nervös, wie er wohl drauf sein würde?

Es gab ihm Grunde zwei Louis Tomlinsons beziehungsweise er hatte zwei Seiten. Die eine war die, die er so ziemlich jeden Tag zeigte. Die Badboy Seite. Doch auch Louis hatte manchmal andere Momente, wie zum Beispiel da, wo er mich gefragt hatte, ob er Samstag vorbeikommen kann. Das war ein anderer Louis Tomlinson. Einer, der nicht auf Gewalt und Beleidigungen aus war. Ich schnappte mir meinen Laptop, mit einer Hand versteht sich, und fuhr ihn schon einmal hoch. Konnte ja nicht schaden, wenn schon alles bereit war, wenn er kam. Dann nahm ich mir mein Tablet und suchte schon mal nach möglichen Quellen, von denen ich gute Informationen bekommen könnte.

Plötzlich klingelte es an der Tür und ich schreckte zusammen. Das kam überraschend. Manchmal vertiefte ich mich so sehr in eine Sache, dass ich alles um mich herum ausblendete. Eilig lief ich zur Tür, atmete nochmal tief durch, bevor ich sie öffnete. „Hey Styles.", meinte Louis und musterte mich einmal von oben bis unten. „Hier wohnst du? War verdammt schwer, die Adresse zu finden." Ich nickte nur und ließ ihn hereinkommen. „Also ich...ich habe schon alles vorbereitet.", sagte ich unsicher und setzte mich in die Küche an den Tisch. Ich hatte beschlossen, dass wir hier arbeiten würden, da hier einfach mehr Platz war. „Soll mir Recht sein.", murrte er und ließ sich auf einen der vier Küchenstühle fallen. „Möchtest du etwas trinken?", fragte ich schüchtern. Er seufzte genervt. „Hör zu Styles, ich bin nicht gekommen um ein Kaffeekränzchen zu halten, sondern nur, weil dieser Spast von Damien dir den verfickten Arm gebrochen hat, okay? Also hör auf mich voll zu sülzen und lass uns anfangen." Ich senkte den Blick ein wenig, nickte jedoch und setzte mich hin. Das Schreibprogramm auf dem Laptop war schon geöffnet und ich legte ihm mein Tablet hin, damit er einige Sachen abtippen konnte, die ich schon herausgesucht hatte.

Wir kamen zu meiner Überraschung ziemlich gut voran aber ein angenehmes Arbeitsklima war es nicht grade. Es herrschte förmlich gezwungenes Schweigen und eigentlich mochte ich es mich mit meinem Partner zu unterhalten (natürlich nur, wenn es erlaubt war). Aber sonderlich viele Erfahrungen mit anderen Partnern hatte ich sowieso nicht, da ich meist mit Liam zusammen gearbeitet hatte. Auf einmal stand Louis auf und ich sah ihn fragend, aber auch zurückhaltend an. „Ich geh mal eine rauchen, brauch eine Pause.", murrte er nur und begab sich vor die Tür. Ich seufzte nur und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. Warum rauchte man in diesem jungen Alter schon? Das war so ungesund und überhaupt nicht verantwortungsbewusst. Nach gut 10 Minuten betrat Louis wieder die Küche. Er roch stark nach Rauch, sodass ein Fenster öffnen musste, um nicht die ganze Zeit die Nase zu rümpfen. „Stehst nicht so auf den Geruch von Rauch?", fragte er und es war so ziemlich das erste Mal, dass er ein Gespräch begann. „Ich mag den Geruch nicht. Oder rauchen an sich. Das ist doch voll ungesund.", nuschelte ich leise. Louis zuckte mit den Schultern. „Mag sein, aber es ist entspannend. Es bringt einen runter und manchmal brauch ich sowas einfach. Ist ja nicht so, dass ich Kettenraucher bin." Damit war das Thema auch wieder abgeschlossen und eine gute Stunde später, entschied Louis, dass es genug für heute war.

„Wir können ja nächste Woche weiterarbeiten. Ich nehme an, dass wir bei weitem nicht alles Infos zusammen haben und du die PowerPoint mit dem Arm auch nicht selber machen kannst, richtig?" Ich nickte leicht beschämt und sah auf meine Hände. „Styles...Harry. Hör auf dich fertig zu machen. Damien, der Idiot, hat dir schließlich den Arm gebrochen. Du kannst ja nichts dafür. Sollte auch vorhin nicht so rüberkommen." Wow, das hatte mich ziemlich überrascht. Er hatte sich bei mir entschuldigt, so zusagen. Indirekt zumindest. „Also ich geh dann jetzt. Tschau." Er drehte sich um und lief die Straße entlang davon. Ich sah ihm noch kurz nach und schloss dann die Tür. „Was für ein komischer Typ. Das nenn ich Stimmungsschwankungen.", nuschelte ich dann leise, rieb mir über die Augen und lief wieder in mein Zimmer.

The Big Change - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt