Kapitel 8

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PoV. Harry

Liam und ich saßen also hier und genossen unsere Freistunde. Obwohl ich ein Streber war genoss ich es doch sehr Freizeit zu haben. Welcher Jugendliche genoss das nicht? „Wollen wir uns etwas in der Mensa holen? Das Pausenbrot, das ich mithabe, ist nicht unbedingt das Leckerste." Liam sah mich fragend an und ich nickte einfach nur zustimmend. Da wir Freistunde hatten, würden kaum Schüler da sein. Denn die große Menschenmasse, die sich zu jeder Pause in die Mensa drängte, hielt mich immer davon ab dort auch hin zu gehen. Ich war nicht so der Fan von Menschenmassen. Wir machten uns auf den Weg zu der Cafeteria.

„Guck mal da! Louis und seine Freunde." Ich sah auf und entdeckte die 4 tatsächlich. Sie und ein paar andere aus unserer Klasse standen in einem Kreis. „Liam, was ist da?", fragte ich nervös. Er zuckte mit den Schultern. „Komm, wir gehen mal hin. Da fallen wir eh nicht groß auf. Da sind so ziemlich alle aus unserer Klasse." Vorsichtig, bedacht darauf nicht aufzufallen, folgte ich ihm. Wir lugten zwischen den Köpfen einiger Mitschüler durch und entdeckte Damien, der auf dem Boden lag und sich hin und her wandte. Ich sah erschrocken hin, gab aber keinen einzigen Ton von mir, aus Angst Aufmerksamkeit zu erlangen. „Du kleiner Spast. Dank dir muss ich jetzt Styles bei diesem Geschichtsprojekt helfen. Weil du meintest auf cool zu tun und ihn zu verprügeln. Blöd nur für dich, dass das nicht in meinen Zeitplan passt.", knurrte Louis und trat auf den Blonden zu. „Du hast dir damit einen Feind fürs Leben gemacht. Ab jetzt wirst du dir wünschen mich niemals kennengelernt zu haben." Zayn trat neben ihn und hievte Damien auf die Beine, hielt ihn fest. Ich hielt mir instinktiv die Augen zu, doch ich hörte trotzdem, wie er wimmerte.

Nach einigen Minuten verstummte das Wimmern. „Ich denke er hat genug. Für heute. Lass uns abziehen, Zayn." Der Schwarzhaarige nickte zustimmend und folgte ihm. Nun löste sich der Kreis langsam auf und ich konnte erkennen, wieso die Laute aufgehört hatten. Damien lag bewusstlos am Boden. Ich seufzte. Ab jetzt würde ihm nie wieder jemand helfen. Weil Louis das gesagt hatte. Louis hatte ihn soeben zum neuen Opfer der Schule gemacht. Von nun an würde man ihm nur helfen, wenn Louis es nicht sah. Ich hatte ein wenig Mitleid mit ihm, doch es war nicht besonders groß. Könnte sehr gut daran liegen, dass er mich Jahre lang gepeinigt hatte. „Lass uns jetzt in die Mensa gehen, Harry.", murmelte Liam und zog mich von Damien weg. Ich sah nochmal zurück und sah, wie sich einige seiner Freunde um den Verletzten kümmerten. Schnell drehte ich mich wieder nach vorne und lief Liam hinterher.

„Styles?" Ich hob den Kopf und drehte mich um. Vor mir standen Louis und Zayn. Zayn sah jedoch desinteressiert auf sein Handy. Louis sah mich an und irgendwie sah er freundlich aus. Nicht wie der typische Schläger, sondern eher wie der nette Junge von nebenan. Sofort verdrängte ich diesen Gedanken aus meinem Kopf. „Ja?" „Ist es okay, wenn wir am Wochenende mit dem Referat anfangen? Vorher passt es mir echt gar nicht." Ich nickte. „Natürlich." Louis nickte und verschwand wieder. Zayn blieb stehen und Liam, sowie ich musterten ihn kurz. Man bekam ihn selten so zu Gesicht. So still, nicht in Bewegung, nicht in Aktion. Nur wenn er zeichnete, sah er genauso friedlich aus. „Malik, Tomlinson ist schon weg.", sprach Liam ihn dann an. Zayn sah auf, sah sich um und lief dann Louis hinterher, der noch am Ende vom Gang zu sehen war.

„Der ist ganz schön abwesend, oder?", fragte Liam dann. Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich kenne ihn ja nicht anders. Ich hab noch nie wirklich mit ihm gesprochen.", antwortete ich und endlich kamen wir in der Mensa an. So viele Umwege hatte ich noch nie gemacht. „Irgendwie war Zayn mal anders, ich weiß auch nicht.", erwiderte mein bester Freund nachdenklich und bestellte sich etwas. „Du kannst ja mal mit ihm reden." Er lachte leise. „Ne du lass mal. Unsere letzte wirkliche Konversation war nicht sonderlich gut." Ich beließ es dabei, auch wenn ich ziemlich neugierig war, doch wollte ich ihn nicht nerven.

The Big Change - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt