Verlorene Gedanken

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Ich atmete zufrieden durch und schlenderte durch den Gang meiner alten Schule, während ich die Hand meines Freundes Brett hielt, als ich mit einem Schlag ein starkes Unwohlsein verspürte.

„Was ist los?", fragte mich Brett und legte mir die Hand, welche ich gerade noch gehalten hatte, auf die Schulter, während er mich besorgt ansah.

Da begannen meine Augen zu leuchten und er wich erschrocken zurück.

Schon begann ich wegzurennen ohne noch einmal hinter mich zu blicken. Meine Kehle schnürte sich zu, als ich auf einmal Schüsse hinter mir vernahm. Zumal blieb ich ruckartig stehen und drehte mich um. Alle waren verschwunden...

Ich schreckte hoch und hielt mir mit einer Hand das Herz, welches heftig pochte. Ich war in meinem Zimmer und Malia war mal wieder neben mir eingeschlafen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade einmal halb fünf morgens war, weswegen ich mich seufzend zurück in die Kissen fallen ließ. An Schlaf konnte ich jedoch keinesfalls denken, denn meine Gedanken kreisten nur noch um meinen Traum. Ich fragte mich, wieso ich von Brett geträumt hatte und was es mit dem Verschwinden Aller in meinem Traum auf sich hatte.

Ich schnappte mir mein Handy, welches auf meinem Nachttisch lag und sah, dass Mason mir um 23 Uhr eine Nachricht geschrieben hatte, in der er mich fragte, ob ich ihn und Corey morgen Abend von der Schule holen könnte, da sein Auto in der Werkstatt war. Ich sagte ihm zu und überlegte schließlich, was ich nun tun sollte, denn ich war mir sicher, dass ich normalerweise zu jemanden gegangen wäre und ihn um Rat gebeten hätte, aber dieser jemand war nicht hier. Also entschloss ich mich dazu mich wieder hinzulegen und zu warten, bis Malia aufwachte.

☾☾☾☾☾

Am Abend stand ich dann im Eingangsbereich der Schule und wartete auf Mason und Corey, als der Coach sie nach draußen schob und auf sie einredete, warum sie während so einer Uhrzeit nicht in der Schule sein sollten: „Sucht euch Mädels! Lebt!"

„Wir sind schwul.", entgegnete Corey ihm etwas überfordert, weswegen ich schief grinsen musste und der Couch einige Male blinzelte, bevor er meinte: „Okay! Go Gays!"

Bevor er unangenehmer werden konnte sagte ich zum Couch, dass ich die beiden mitnehmen würde.

„Danke, Hale.", antwortete er mir erleichtert und ging wieder nach drinnen, als Mason auf einmal bemerkte, dass er sein Handy oben vergessen hatte und noch einmal nach drinnen rannte.

Er war noch keine Minute wieder im Schulgebäude, als es draußen auf einmal dunkler wurde und das Laub wieder umherfegte. Ich wurde unruhig, denn bis jetzt hatten sich diese Geisterreiter jedes Mal so angekündigt.

Corey sah mich kurz genau beunruhigt an, wie ich es gerade war und schrieb Mason eine Warnung, bevor er mit mir in die Schule schlich, nachdem sogar die Lichter ausgegangen waren.

Corey wollte mich gerade noch zur Seite ziehen, verfehlte meinen Arm jedoch, weswegen ich nun direkt hinter den Geisterreitern stand und Mason schnell schrieb, dass er sich nicht bewegen solle. Sie hatten mich glücklicherweise noch nicht entdeckt, als Corey meinen Arm packte und mich somit unsichtbar machte, damit wir so in die Bücherei schlichen konnten.

Es dauerte nicht lange, da stürmte Mason in die Bibliothek und wurde ebenfalls von Corey festgehalten, denn dort wurde gerade ein guter Kumpel meines Bruders von den Geisterreitern verschleppt. Jake Sullivan.

☾☾☾☾☾

„War ist dann passiert?", wollte Scott wissen, der zusammen mit Liam gekommen war, nachdem ich ihm angerufen hatte.

„Sie sind verschwunden.", antwortete Mason ihm plump.

„Ohne irgendjemanden zu stehlen?", fragte Scott verwundert.

Mason, Corey und ich sahen uns kurz nachdenklich an und nickten schließlich. Ich hatte keine Ahnung mehr, an was sie so gezogen hatten.

☾☾☾☾☾

Ich war gerade bei Lydia, zusammen mit meinem Bruder, da Malia uns gebeten hatte, dass sie einmal alleine sein wollte.

Ich war gerade eingenickt, als ich eine Stimme hörte: „Siehst du ihn?"

Erschrocken fuhr ich aus meinem Schlaf hoch, als ein Zug durch Lydias Zimmer bretterte und musste einen Schrei unterdrücken.

„Lydia. Alicia. Was ist los?", fragte Lydias Mom panisch, die mit meinem Bruder im Türrahmen ihres Zimmers stand.

„Habt ihr das gehört?", fragte Lydia verängstigt.

„Ich hab euch schreien gehört.", entgegnete sie schlicht und mein Bruder nickte.

„Da ist ein Zug durchs Zimmer gefahren.", gab Lydia von sich und ich stimmte ihr nickend zu.

„Alicia, Lydia, das war bestimmt ein Albtraum. Legt euch wieder schlafen.", meinte ihre Mutter und ging mit Kyle wieder aus dem Zimmer.

„Wieso hätten wir das Gleiche träumen sollen?", fragte ich sie verwundert.

„Ich hab noch nicht einmal geschlafen", entgegnete Lydia mir schließlich, was mich verängstigt schlucken ließ.

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